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Zentralschweiz

Theaterschaffende gründen Preis für Laientheater

Das Theater Paprika aus Kriens verleiht neu Di goldigi Paprika als Auszeichnung für gutes Amateurtheater. Diese soll die Vereine anspornen.

Eine Aufführung des Theaters Paprika im Jahr 2018. 
Bild: Bild: Yvonne Imbach

Seit 2007 gibt es den Verein Theater Paprika. Das ambitionierte Krienser Theater für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene hat seither mit Pippi Langstrumpf oder Ronja Räubertochter Klassiker gespielt. Aber auch eigene Produktionen wie «Immergrün» oder reife Stücke wie «Milton’s Place» sowie «Trommeln über Mittag» feierten grosse Erfolge. In letzter Zeit wurde es ruhig um die Paprika-Mitglieder. Andreas Herzog, Präsident Theater Paprika, bestätigt: «Tatsächlich sind keine Produktionen in Planung, und auch die Theaterkurse wurden eingestellt.»

In den letzten zwei Jahren habe sich der Verein stark verändert. Einerseits lag das an der Pandemie: Die Mitglieder mussten das erst im 2020 gegründete eigene Lokal in Kriens wieder schliessen. Die junge Spielerbasis ging verloren. «Andererseits ist der Verein seinen Kinderschuhen entwachsen. Der ‹harte Kern› ist längst erwachsen», so Andreas Herzog.

Laientheater dürfen sich anmelden

Doch den Verein aufgeben möchte man nicht. Im Vorstand entstand die Idee, dass sich die verbleibenden Kräfte von der Bühne ins Publikum verlagern. Konkret haben die verbliebenen Vorstandsmitglieder im Frühling 2022 die Jury von Di goldigi Paprika gegründet: Ein neu lancierter Preis, den Zentralschweizer Laientheater erlangen können. Anmelden können sich für eine Nomination Amateurtheater aller Sparten und Arten, Jugendtheater, Seniorentheater sowie Theater mit Spielenden mit und ohne Beeinträchtigung.

Die vierköpfige Jury – bestehend aus Rahel Dudler, Isabel Herzog, Ivan Allinckx und Andreas Herzog – besucht die Produktionen und berät sich anschliessend. «Dabei achten wir auf Kriterien wie Stück, Gesamteindruck, Regiearbeit, Ambiente, Bühnenbild, Kostüme, Maske, Technik, Musik/Ton, Hauptrollen und Nebenrollen», erklärt Jurymitglied Andreas Herzog.

Von den besuchten Produktionen werden acht bis zehn Amateurtheater nominiert. Der erste Preis pro Saison beträgt tausend Franken und den Titel Di goldigi Paprika. Für die Zweitplatzierten gibt es 600 Franken, für den dritten Rang 400 Franken. Die Preisgelder sollen den Vereinen einen finanziellen Anreiz geben, mehr Ansehen und Publikum bescheren sowie Ansporn sein, sich stetig weiterzuentwickeln.

Geschätzte 120 Jahre Erfahrung

Was aber zeichnet die Jury aus, diesen Preis zu verleihen? «Im Bereich Amateurtheater kommt die in der Theaterszene stark vernetzte Jury auf geschätzte 120 Jahre an Erfahrung. Eine ebenso objektive wie kompetente Beurteilung ist möglich, da alle aktiv in verschiedenen Sparten Erfahrungen sammelten», sagt Andreas Herzog. Theatervereine, die ab kommenden Oktober Aufführungen planen, sind herzlich eingeladen, sich der neu gegründeten Jury vorzustellen.

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