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Luzern

Vom Slogan auf dem Käse bis zum Frauenstreich: Luzerner Frauen machen an allen Fronten mobil

Im ganzen Kanton Luzern finden am Frauenstreiktag Aktionen statt, die aufrütteln sollen. Zugleich sind auf verschiedenen Ebenen Projekte aufgegleist, welche die Sichtbarkeit von Frauen in Politik, Wirtschaft und in der Gesellschaft generell erhöhen sollen. Wir haben ein paar Beispiele herausgepickt.
Der gemeinsame Flyer von Seelsorge- und Katecheseteam sowie dem Vorstand des Frauenbundes Region Sursee. (Bild: PD)

Sandra Peter, Evelyne Fischer

Sandra Peter, Evelyne Fischer

Sursee lädt zu «Frauenstreich»

Dass Frauen taufen und am Altar beten, ist vielerorts nicht selbstverständlich. Anders in der Pfarrei St. Georg Sursee: Dem gleichberechtigten Handeln von Frauen und Männern werde ein grosser Stellenwert eingeräumt, hält Seelsorgerin Pia Brüniger-von Moos fest. Um auf die «längst fällige Gleichberechtigung» aufmerksam zu machen, laden das Seelsorge- und das Katecheseteam sowie der Vorstand des Frauenbundes Region Sursee am Freitag, 14. Juni, zum grossen «Streich» auf den Martignyplatz. Zwischen 11.45 und 13.30 Uhr stehen Tische, Brote und Aufstriche parat. Um zu zeigen, dass man bei der Gleichberechtigung noch nicht am Schlusspunkt ist, streikt die Kirchenuhr.

Gesucht sind: 16'000 Frauen

Am 7. September soll es eine Perlenkette mit 16'000 Frauen rund um den Sempachersee geben. Um zu zeigen: Frauen können sich vernetzen, sich engagieren und unterstützen. Am Sonntag, 16. Juni, von 14 bis 17 Uhr, laden die Initiantinnen von «The Female Collective», 30 Frauen aus der Zentralschweiz, dem Aargau bis nach St. Gallen, zum Kick-off in die Stadthalle Sursee. Weitere Infos unter: www.thefemalecollective.org.

Säli-Lehrerinnen streiken

Am Frauenstreik beteiligen sich auch Lehrpersonen des Stadtluzerner Säli-Schulhauses. «Die Aufsichtspflicht und Betreuung der Schulkinder ist gewährleistet», sagt Schulleiterin Judith Dörflinger. Da der Streiktag in eine Projektwoche falle, finde sowieso kein regulärer Unterricht statt. Eltern mussten nichts umorganisieren, das Lehrerteam hat die Stellvertretungen selber geregelt. Dörflinger und der zweite Schulleiter, Roman Wettstein, haben die Erlaubnis zu diesem Vorgehen erteilt. «Ich persönlich schätze dieses Engagement, solange die Vorgaben eingehalten werden.» Auch würden die Auflagen der Dienststelle Volksschulbildung berücksichtigt: Lehrer und Lehrerinnen, die streiken, müssen die Zeit kompensieren.

Die Zentralschweiz aus Frauensicht

Welche Spuren haben Frauen wie Josi J. Meier, Angela Rosengart oder Emilie Lieberherr in der Zentralschweiz hinterlassen? Alt Nationalrätin Cécile Bühlmann und Eva Bachmann haben in «Mis Lozärn» neun Streifzüge für Frauen zusammengestellt. Am 2. Juli, 18 Uhr, findet am MAZ in Luzern die Buchvernissage statt.

Helvetia ruft nach Bundesbern

In einer überparteilichen Kampagne wollen Alliance F und Operation Libero die Zahl der Entscheidungsträgerinnen in der Schweizer Politik erhöhen. Zu den Projektträgerinnen gehört CVP-Nationalrätin Andrea Gmür-Schönenberger, im Kampagnenvideo ist SP-Kantonsrätin Ylfete Fanaj zu sehen. 500 Frauen aus 20 Kantonen und 11 Parteien haben ihr Interesse für eine Kandidatur bei den eidgenössischen Wahlen angekündigt. Die Trägerschaft will dafür 50'000 Franken sammeln. Weitere Infos unter: www.helvetia-ruft.ch.

Kein Käse: Ein Slogan weckt auf

Gemeinhin gilt die Käsewelt als Männerbranche. Die Handelsplattform Gaudis AG aus dem Michelsamt will nun mit den Klischees aufräumen: Käse und lokale Gaudis-Produkte mit dem Slogan «Fürs starke Geschlecht und alle Männer» gibt’s in den nächsten zwei Wochen in den Regalen von Coop zu kaufen. «Die Diversität in der Käserei Neudorf ist sehr hoch, Käsen ist keine Männersache», sagt Christina Bachmann-Roth, Geschäftsleiterin der Gaudis AG. Und auch in ihrem fünfköpfigen Team gilt: Im Michelsamt haben Frauen das Sagen.

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