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Luzern

Vom Osterbibeli und den Folgen der Museums-Fusion

In der Landkolumne äussert sich Thomas Lötscher alias Veri über die Konsequenzen des Zusammenschlusses vom Historischen Museum und dem Naturmuseum.

Thomas Lötscher, alias Veri

Endlich bekommt auch das Land mal eine kantonale Institution. Jedenfalls so ein Bitzeli. Also ein Bitzeli vom Rest, der übrig bleibt nach der Fusion von Naturmuseum und Historischem Museum.

Im ganzen Kanton soll es an «wechselnden Aussenstationen … eine Vielfalt an Ausstellungsformaten» geben. Geht’s dann mit den Kindern statt zum Osterbibeli ins Naturmuseum ab 2023 in die Güggelischlachterei nach Zell? Schliesslich geht es ums Überleben. Also nicht für die Güggeli. Für die Museen. Der Kanton spart. Zusätzlich rechnet man mit Unterstützung von «Partnern» für das neue «Luzerner Museum für Natur und Gesellschaft». Hofft also der Regierungsrat, dass der Wirt der Sempacher Schlacht eine Mietgebühr bezahlt, damit sein Personal im Original-20-Kilo-Kettenhemd vom Habsburger Herzog Leopold servieren darf?

Passt ins Konzept, schliesslich will man mehr auf konkrete Orte fokussieren. Statt den ausgestopften Wolf im Museum streichelt die Schulklasse dann die vom Wolf gerissene tote Ziege am Tannhorn im Sörenberg. Den mühsamen Wegbau im Mittelalter schaut man nicht mehr am Ausstellungsmodell an. Für Museumsbesucher wird im Kreisel Wolhusen eine Tribüne erstellt, wo man hautnah dabei sein kann, wenn Pendlerinnnen im Ochsenwagentempo an ihre «Aussenstationen» zurückkehren. Seit der letzten Eiszeit – so glaube ich mich zu erinnern – wird am Verkehrskonzept gewerkelt. Neben Schadstoffen atmet man hier gelebte Geschichte ein.

Im Hinterland, so wurde «offiziell» an der Medienkonferenz gesagt, könnte man die «Herausforderungen einer Bauernfamilie» beleuchten. Und sich dabei, so sage ich, nach der nächsten Kürzung der Prämienverbilligung durch den Kanton im Kerzenschein über das Budget beugen.

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