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Luzern

Vier Männer, ein Sitz: Das ist die Ausgangslage vor dem 2. Wahlgang für den Kirchenrat

Am 8. Mai entscheidet sich, wer den letzten Sitz in der Exekutive der Katholischen Kirchgemeinde Luzern erobert. Die Auswahl ist nach wie vor gross. Nur eine Person verzichtet –, was auf den ersten Blick etwas überrascht.
Sie treten zum 2. Wahlgang an (von links): Arun Fabian Pfaff, Christian Brantschen, Michael Zeier-Rast und Urban Frye. (Bilder: PD)

Stefan Dähler

Sie wollen am 8. Mai den verbliebenen Sitz im Kirchenrat der Katholischen Kirchgemeinde Luzern holen: Arun Fabian Pfaff, Christian Brantschen, Michael Zeier-Rast und Urban Frye. Bereits im 1. Wahlgang am 3. April gewählt wurden Susanna Bertschmann-Schmid und Stephanie Plersch Jurt – beide von der Liste «Kraftvoll in die Zukunft», die für einen beständigeren Kurs steht. Von der konkurrenzierenden Liste «Mit Aufwind in den Kirchenrat», deren Mitglieder fordern, dass sich die Kirchgemeinde stärker politisch engagiert, schaffte André Bachmann die Wahl. Die restlichen Kandidierenden verpassten das absolute Mehr.

Beide «Kraftvoll»-Mitglieder wollen es nochmals wissen

Von ihnen machte Arun Fabian Pfaff («Kraftvoll») das beste Resultat. Das zeige: «Die Stimmbevölkerung möchte einen Kirchenrat, in dem nicht nur die Geschlechter, sondern auch die Generationen ausgewogen vertreten sind», schreibt Pfaff. Der Beauftragte für kirchliche Jugendarbeit ist mit 27 Jahren der jüngste Kandidat. Aufgrund des Resultats schätzt er seine Wahlchancen als gut ein, «obwohl ich weder über ein grosses Netzwerk noch über prominente Unterstützung verfüge».

Dahinter landete Unternehmer Christian Brantschen (ebenfalls «Kraftvoll»). Man habe im Team diskutiert, ob sich einer zu Gunsten des anderen zurückziehen soll. Mit ihren unterschiedlichen Profilen seien aber beide «gleichermassen valable Kandidaten für den letzten Sitz», schreibt Brantschen. Die Wählerinnen und Wähler sollen entscheiden. Er sei nach wie vor der Ansicht, «dass ich mit meinen fachlichen und persönlichen Kompetenzen den Kirchenrat optimal ergänzen kann».

Hinter Brantschen folgte im 1. Wahlgang Michael Zeier-Rast, Musikschulleiter, Regisseur und Mitte-Grossstadtrat. Er gehörte keiner der beiden konkurrenzierenden Listen an. Angesichts dieser Ausgangslage sei das Resultat gut gewesen, da seine Kandidatur im Hintergrund gestanden sei, schreibt Zeier-Rast, und fügt an: «Die Unterstützenden meiner Kandidatur (Pfarrei St.Paul und mehr) und mein persönliches Umfeld bestärkten mich, mich für den 2. Wahlgang erneut zur Verfügung zu stellen.» Nun gehe es um eine Personenwahl, «das wird auch das Wahlverhalten entscheidend beeinflussen». Er verstehe sich als Brückenbauer und verfüge über grosse Erfahrung bei der Zusammenarbeit mit Menschen sowie in der Politik.

Für «Aufwind» tritt Frye an, obwohl er schlechter abschnitt als Widmer

Unternehmer und Grünen-Kantonsrat Urban Frye («Aufwind») landete im ersten Wahlgang auf dem letzten Platz. Dennoch rechnet er sich realistische Chancen aus. «Aus anderen Wahlen weiss ich, dass die Wählerinnen und Wähler klare und verlässliche Positionen schätzen», schreibt Frye. Er habe sehr viele zustimmende Rückmeldungen zur Kandidatur im ersten Wahlgang erhalten. «Zusammen mit meinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern bin ich überzeugt, dass viele Wahlberechtigte sich mehr Aufwind und Dynamik in der Kirche wünschen. Wir wollen aufzeigen, dass nun eine echte Richtungsentscheidung mit der Zusammensetzung des Kirchenrates möglich ist.»

Nicht mehr zur Wahl steht Marianne Widmer («Aufwind»). Dies, obwohl sie im ersten Wahlgang das bessere Resultat erzielte als ihr Listenkollege Urban Frye. Die «Aufwind»-Mitglieder hätten die Strategie für den zweiten Wahlgang gemeinsam besprochen, schreibt Widmer auf Anfrage:

«Ich stehe voll und ganz hinter diesem Entscheid und unterstütze die Kandidatur von Urban Frye.»

Ausschlaggebend sei das Ziel gewesen, den Kirchenrat möglichst ausgeglichen zu besetzen, und dies in mehrerlei Hinsicht: je zwei Frauen und Männer, je zwei Mitglieder der Listen «Kraftvoll» und «Aufwind» sowie was die Vertretung der Pfarreien angeht. Die Gewählten Susanna Bertschmann-Schmid und Stephanie Plersch Jurt kommen aus der Pfarrei St.Leodegar, André Bachmann wohnt im Gebiet der Pfarrei St.Maria. Letzteres trifft auch auf Widmer zu, während Frye im St.Karli-Gebiet wohnt. Wichtig sei ihr, dass das Parlament – der Grosse Kirchenrat – «gestärkt und vermehrt in Entscheide einbezogen» wird, so Widmer. Als gewähltes Parlamentsmitglied und designierte Fraktionssprecherin wolle sie sich für dieses Anliegen «mit grosser Freude und Engagement» einsetzen.

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