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Luzern

Vereinigte planen mit Chendermonschter, Monstercorso und neuer Guuggerbühne

Das «Go» aus Bern und vom Kanton Luzern steht zwar noch aus, doch die Vereinigten rechnen (fast) mit einer Fasnacht wie man sie kennt. Und dann haben sie erst noch ein Jubiläum zu feiern.
Zeig mir dein schönstes Lächeln! – Impression vom letzten Chendermonscher in der Altstadt. (Bild: Philipp Schmidli (Luzern, 25. Februar 2020))
Der Guuggerbaum auf dem Kornmarkt wird dieses Jahr zum 40. Mal aufgestellt. (Archivbild: Manuela Jans)

Roman Hodel

Roman Hodel

Das Lozärner Fasnachtskomitee (LFK) hat's am vergangenen Dienstag vorgemacht: Es erwartet gemäss einer Medienmitteilung «positive Rückmeldungen» der Behörden betreffend Fasnachtsanlässen im Freien und erhöht damit den Druck auf Kanton und Stadt Luzern. Die Planung und Organisation der Fasnachtsumzüge sei nach wie vor auf «go», die Umzugsteilnehmenden stünden bereit, hiess es. Am Donnerstagabend liessen sich nun auch die Vereinigten verlauten. «Wir warten alle sehnsüchtig auf das ‹Go!› und sind überzeugt, dass es gut kommt», sagte Präsident Röbi Marty im Wilden Mann vor den Medien.

Der Vereinigte-Medienverantwortliche Gabriel Kaspar doppelte nach: «Die Zeichen stehen gut, dass wir dieses Jahr am Güdisdienstag ein Monstercorso durchführen können.» Er kündigte die gewohnte Route vom Luzerner Theater über die Seebrücke und den Löwengraben bis zum Mühlenplatz an. Rund 23 Jubiläumsmusigen sind es dieses Jahr, die im ersten Block mitmarschieren dürfen. So viele sind es, weil einige das Jubiläum zwar im letzten Jahr hatten, doch aus bekannten Gründen nicht feiern konnten. Wie viele es effektiv sein werden, wissen die Vereinigten nicht. Denn wie üblich müssen sich die Musigen nicht für die Teilnahme anmelden. Den Schluss markieren dieses Jahr die Dracheschwänz. Denn die Kinder-Guuggenmusig aus Kriens ist Anwärter bei den Vereinigten.

Chendermonschter soll ebenfalls stattfinden

Ebenfalls geplant wird das Chendermonschter, das am Güdisdienstag jeweils in der Luzerner Altstadt stattfindet. Daran nehmen jeweils rund 30 bis 35 Familien teil, begleitet von einigen Vereinigte-Musigen. Wie viele Familien es tatsächlich sein werden, ist ebenfalls noch offen, denn auch hier muss man sich nicht anmelden. Laut Röbi Marty dürften es etwas weniger sein als in normalen Jahren.

Auf die Frage, ob eigentlich alle Vereinigte-Mitglieder Fasnacht machen, sagte Marty: «Eine Übersicht haben wir nicht, aber wir gehen davon aus, dass die meisten auf Achse sind.» Möglich sei, dass manche nur eine Fasnacht light feiern, beispielsweise nur am Monstercorso teilnehmen.

Neue Guuggerbühne auf dem Falkenplatz

Die Vereinigten sind auch für die Guuggerbühnen zuständig. Diese sind gemäss Marty geordert und können innert Kürze aufgebaut werden. Neben den bewährten Standorten auf dem Mühlenplatz und vor der Jesuitenkirche gibt's heuer einen dritten: Die Guuggerbühne auf dem Falkenplatz. «Damit wollen wir die Leute besser in der Altstadt verteilen und etwas Druck vom Kornmarkt nehmen», sagte Gabriel Kaspar.

Guuggerbaum feiert sein 40-Jähriges

Als Highlight bezeichneten die Vereinigten vor den Medien den Guuggerbaum. Dieser wird zwar am Mittwoch vor dem Schmudo wieder wie gewohnt auf dem Kornmarkt gestellt, doch es wird eine besondere Ausgabe: Der Baum feiert sein 40-Jähriges. Eigentlich wäre das Jubiläum letztes Jahr fällig gewesen, doch wegen der Pandemie durften die Vereinigten gar keinen Baum aufstellen. Wer ungeduldig ist: Sie haben bereits 15 andere Bäume in der Stadt fasnächtlich geschmückt. Ganz nach dem Motto: «Ich bin auch ein Guuggerbaum».

Diese dekorierten Bäume sind nicht die einzigen Fasnachts-Vorboten der Vereinigten: In der Pfistergasse hängen zurzeit von Viertklässlern gestaltete Flaggen. Die Idee dazu war im letzten, guuggerbaumfreien Jahr entstanden. Gerne würden die Vereinigten diese Bastelaktion auf das ganze Kantonsgebiet ausweiten. «Die Kinder sind unsere Zukunft, sie sollen unser Brauchtum kennen lernen, denn das gibt’s ja nur in der Zentralschweiz», sagte Marty und ergänzte mit einem Schmunzeln:

«Anderswo ist die Fasnacht bescheidener, oder anders.»

Ob die Vereinigten ihre grossen Anlässe wirklich durchführen können, wird spätestens am nächsten Mittwoch klar sein. Dann informieren der Bundesrat und im Anschluss der Kanton wie auch die Stadt Luzern über die Lockerungen der Coronamassnahmen per 17. Februar. Wobei auch bei der Stadt Luzern die Vorbereitungen unter anderem für das Szenario Fasnacht im Hintergrund laufen, wie Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen, am Mittwoch zu unserer Zeitung sagte.

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