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Zug

Veranstaltung zu kreativen Wohnformen im Alter

Anlässlich des internationalen «Tags der älteren Menschen» lud Pro Senectute Zug am Montagabend zu einer Filmvorstellung und einer Podiumsdiskussion ein. Ziel war es, alternative Wohnformen im Alter zu präsentieren.

Die Alterspyramide zeigt Szenarien der Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz und wird seit gut dreissig Jahren vom Bundesamt für Statistik erstellt. Ein Blick darauf zeigt einen klaren Trend – es leben immer mehr ältere Leute in unserem Land. Die demografische Entwicklung der Schweiz ruft auch nach Lösungen im Wohnbereich. So werden gemeinschaftliche und generationenverbindende Wohnformen im Herbst des Lebens immer beliebter.

Am Montag ist im Kino Seehof Zug der Dialog zur Frage nach verschiedenen Wohnformen im Alter angestossen worden. Organisiert hat den kostenlosen Anlass Pro Senectute Zug. Ziel der grössten Senioren-Fach- und Dienstleistungsorganisation des Landes sei es, dass ältere Menschen so lange wie möglich selbstständig wohnen können, so Olivia Stuber, Kommunikations- und Marketingverantwortliche von Pro Senectute Zug: «Sowohl ältere Menschen wie auch deren Angehörige stossen bei uns bei allen Fragen rund um das Leben im Alter auf ein offenes Ohr. Nebst Sozialbetreuung und administrativer Unterstützung bieten wir auch diverse Bewegungs-, Bildungs- und Sportangebote an.» Mit dem aktuellen Anlass sei sie rundum zufrieden, so Stuber weiter: «Es sind gut 100 Leute erschienen, was zeigt, dass die Thematik auf Interesse stösst.»

Gemeinsam sahen sich die Senioren den Spielfilm «Et si on vivait tous ensemble?» an, der auf lockere Art und Weise das Thema des gemeinsamen Wohnens behandelt.

Sparpotenzial gilt es zu nutzen

Danach stellte Moderatorin Sushma Patricia Banz – Leiterin Bildung und Kultur, Pro Senectute Zug – die Podiumsgäste Kurt Landis, Leiter Alternative Wohnformen im Alter, die Architektin und Mitgründerin der «Frau baut AG» Tina Arndt sowie den Professor Ulrich Otto, Leiter der Forschung der Careum Stiftung, vor. Arndt erklärte, dass sie mit vier Frauen aus verschiedenen Berufen eine AG gegründet habe, die in erster Linie alleinstehende Frauen berate: «Durch unsere unterschiedlichen Berufe sind wir flexibel und verfügen über ein breites Know-how. Alleinstehende Frauen bewegen sich im Pensionsalter wegen verschiedener Faktoren vermehrt am finanziellen Limit.» Da gelte es, mit alterstauglichen Einbauten und einfachen Abtrennmöglichkeiten für ein gemeinsames und spannendes Wohnen Lösungen zu finden. «Die Wohnungen sind dabei so erschwinglich und zentral wie möglich.» Sie finde, dass das Thema der Wohnformen im Alter auch vermehrt politisch thematisiert werden müsse. Ulrich Otto stellte klar: «Gemeinschaftliches Wohnen ist wirtschaftliches Wohnen! Um das grosse Sparpotenzial in Zukunft zu nutzen, braucht es Gruppen, die mutig Ideen und Lösungen für robuste Wohnformen präsentieren.» Weiter sprach er von systematischen Wohnnachbarschaften als bereits existierender Wohnform, wo man sich gegenseitig wohn- und pflegetechnisch unterstützt. Landis warf ein: «Herausfordernd sind die hohen Landpreise im Kanton, weshalb auch vermehrt kleinere altersgerechte Wohnungen attraktiv werden.»

Die Diskussion gespannt verfolgt hat Arnold Schleiss: «Es war informativ. Besonders interessiere ich mich für die Vielfalt der Wohnformen auf dem Markt.»

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