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Uri

VCS Uri spart nicht mit Kritik an Parkplatzverordnung in Altdorf

Die Organisation bemängelt das übergrosse Parkplatzangebot. Das letzte Wort hat die Bevölkerung an der Gemeindeversammlung.

Philipp Zurfluh

Altdorf will das Parkieren mit dem Erlass einer Parkplatzverordnung auf eine solidere Rechtsgrundlage stellen. Laut Anton Arnold, Leiter der Bauabteilung, erhielten insgesamt 21 Parteien und Organisationen Gelegenheit, sich im Vernehmlassungsverfahren zu äussern.

Wie nun aus einer Medienmitteilung der Sektion Uri des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) hervorgeht, wird in ihrer Vernehmlassung die Begrenzung der Dauerparkgebühr auf 100 Franken pro Monat beanstandet. Der VCS bezeichnet sie als willkürlich und nicht begründet: «Statt einer Obergrenze müsste eine Mindestgebühr in der Höhe der Kosten für den lageentsprechenden Bodenpreis, die Befestigung, die Markierung, den Unterhalt, die Entwässerung, die Verwaltung und den Kontrollaufwand festgelegt werden, wobei immer auch eine Fläche für die Parkiermanöver einberechnet werden muss. Zusätzlich sollte der Gemeinderat die Möglichkeit haben, einen nachfrageabhängigen Zuschlag zu berechnen», schreibt der VCS.

Organisation fordert Stundentarif von 2 Franken

Zu tief ist in den Augen des VCS aber auch der Gebührenrahmen von 50 Rappen bis 1,5 Franken pro Stunde für das Kurzzeitparkieren. Dieser Rahmen würde nicht einmal die anfallenden Parkplatzkosten repräsentieren, nicht zu reden von den Folgekosten der Strassenabnützung und den externen Kosten. «Der Stundentarif sollte mindestens 2 Franken betragen», fordert der VCS. Die Organisation lehnt auch das Gratisparkieren in den ersten 45 Minuten ab.

Auch die Parkplatzverordnung sollte in den Dienst der Energie- und Klimapolitik gestellt werden: «Die Verkehrsforschung belegt, dass Parkplatzangebot und Parkplatzgebühren entscheidend für die Verkehrsmittelwahl sind und somit eine lenkende Wirkung haben. Die vom Gemeinderat vorgeschlagene Regulierung wirkt als Einladung, für jede beliebige Ortsverschiebung das Auto zu benützen, die auch per Velo, ÖV oder zu Fuss vorgenommen werden könnte», so der VCS.

VCS will mehr Raum Abstellplätze für Velos

Grundsätzlich beurteilt der VCS die Zahl von rund 1000 öffentlichen Parkplätzen in Altdorf als zu gross. Die Schaffung von neuen unterirdischen Parkanlagen am Bahnhof und beim Gemeindehaus müsse Anlass sein, die Anzahl oberirdischer Parkplätze zu Gunsten anderer Nutzungen, wie Abstellplätze für Velos oder Grünflächen, zu reduzieren. Der VCS schlägt auch vor, zu Lasten von PW-Parkplätzen Abstellplätze für Roller und Motorräder zu schaffen, damit diese nicht den Velos den Platz wegnehmen.

Laut Anton Arnold wird die ausgearbeitete Botschaft zur Parkplatzverordnung Mitte Oktober in die Altdorfer Haushalte versandt. Die Bevölkerung wird dann an der Gemeindeversammlung vom 14. November über die Parkplatzverordnung befinden können.

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