So freundlich sein Name klingen mag, am Sonntagvormittag ist die Stimmung am Nelkenweg in Cham alles andere als blumig. Der Regen hat den Geruch nach Rauch nicht wegzuschwemmen vermocht, er hängt beissend in der Luft.
Am Samstagabend kurz vor 19 Uhr gingen bei der Einsatzleitzentrale der Zuger Polizei mehrere Meldungen ein, dass aus einem Keller eines Mehrfamilienhauses starker Rauch sichtbar sei. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich noch mehrere Bewohnende im Haus befunden, wie die Zuger Polizei in einer Medienmitteilung vermeldet. Verschickt wurde diese in der Nacht auf Sonntag.
Direkt nachdem die ersten Angehörigen der Feuerwehr Cham eingetroffen waren, habe man die Bewohnenden evakuiert und mit den Löscharbeiten begonnen. «Es war schön zu sehen, wie die umliegenden Nachbarinnen und Nachbarn den Betroffenen anboten, ins Haus zu kommen, und ihnen etwas Warmes zu trinken gaben», sagt Drin Alaj, Vorsteher Verkehr und Sicherheit der Gemeinde Cham, auf Anfrage.
Rückkehr ist ungewiss
Zehn der Betroffenen wurden wegen Verdacht auf Rauchvergiftung vor Ort durch Rettungspersonal medizinisch untersucht, so die Medienmitteilung weiter. Vier weitere Personen mussten für genauere Abklärungen ins Spital eingeliefert werden. Laut Alaj konnten mittlerweile alle Personen wieder entlassen werden. «Es geht ihnen so weit gut», sagt der Sicherheitsvorstehende.
Jedoch stünden die Betroffenen nach wie vor unter Schock. «In der Nacht auf Sonntag konnten die meisten von ihnen bei Freunden, Bekannten oder Verwandten unterkommen», so Alaj. «Jene ohne diese Möglichkeit sind vorerst im Swissever Hotel einquartiert.»
Am Samstagnachmittag konnten die Bewohnenden kurz in ihre Wohnungen zurückkehren, um die wichtigsten Gegenstände zu holen. Wann sie wieder einziehen können, wisse noch niemand. «Das Haus ist derzeit unbewohnbar, da kein Strom fliesst», sagt Alaj. So wurde auch der Stromverteiler des Hauses abgebrannt. Wie gross der Schaden an den Leitungen ist, sei unklar.
Auch dank der schnellen Reaktion der Einsatzkräfte habe Schlimmeres verhindert werden können, so Alaj. «Die Einsatzkräfte haben grossartige Arbeit geleistet und konnten dank ihrem schnellen Eingreifen Schlimmeres verhindern.» Ob weitere Schäden, etwa an der Statik des Hauses, vorhanden sind, werde sich erst in den folgenden Tagen klären. Auch die Brandursache konnte bisweilen nicht ermittelt werden.
Man hoffe, in drei oder vier Tagen mehr zu wissen. Bis dahin können die Bewohnenden weiter im Swissever Hotel oder in Notwohnungen unterkommen. Die Gemeinde stehe in ständigem Austausch mit den Betroffenen.
Im Einsatz waren 70 Angehörige der Feuerwehr Cham mit Beihilfe der Stützpunktfeuerwehr Zug, Mitarbeitende des Feuerwehrinspektorates, der Rettungsdienste Zug, Schwyz, Luzern und der Stadt Zürich sowie die Zuger Polizei.
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