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Zug

Urs Stierli folgt auf Markus Burri: Zwei, die die gleiche Sprache sprechen

Urs Stierli übernimmt die Leitung des Pastoralraums Zug Berg von Markus Burri. Für die beiden Diakone bedeutet das eine grosse Veränderung, denn sie arbeiteten über Jahre Hand in Hand.
Urs Stierli (links) wird Nachfolger von Markus Burri. (Bild: Stefan Kaiser (Oberägeri, 17. August 2018))

Carmen Rogenmoser

Gut gelaunt sitzen Urs Stierli und Markus Burri am Sitzungstisch im Pfarreizentrum in Oberägeri. Sie ziehen sich gegenseitig auf und lachen viel. Man merkt sofort, dass sich die beiden gut kennen und sich mögen. Kein Wunder, sie haben viel gemeinsam: Beide Diakone sind Gemeindeleiter im Ägerital. Markus Burri (61) in Unterägeri und Allenwinden, Urs Stierli (52) in Oberägeri. Seit 2012 arbeiten sie zu einem Teilpensum zudem zusammen für den Pastoralraum Zug Berg. Unterstützt werden sie dabei von Christoph Arnold, Gemeindeleiter in Neuheim und Menzingen und Othmar Kähli als leitender Priester.

Bald aber steht eine Veränderung an: Markus Burri demissioniert als Gemeindeleiter und Leiter des Pastoralraums. Er übernimmt die bei der Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug (VKKZ) neu geschaffene Stelle des Leiters Fachstellen und Spezialseelsorge (siehe Box). Sein Nachfolger als Pastoralraumleiter wird: Urs Stierli. Dieser war über die Neuausrichtung seines Kollegen im ersten Moment fast schockiert. «Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet», sagt Stierli.

Traditionen sollen hinterfragt werden

Seit 2012 gibt es den Pastoralraum Zug Berg. Initiiert wurde diese Struktur vom Bistum Basel. Sie ist Teil des Konzepts «Glauben ins Spiel bringen». Damit möchte sich das Bistum der sich verändernden Situation der Gesellschaft anpassen. «Es geht um die Frage, wie wir heute als Kirche die befreiende Botschaft von Jesus Christus bekannt machen und zu den Menschen bringen können», erklärt Markus Burri. «Traditionen sollen nicht einfach der Traditionen wegen erhalten bleiben», ergänzt er und führt weiter aus: «Es geht um eine Optimierung des Personals, die Fähigkeiten der Mitarbeiter sollen besser genutzt werden.» Denn auch den Kirchgemeinden falle es immer schwerer, gutes Personal zu finden. «Im Kanton Zug sind wir noch ziemlich gut aufgestellt», ergänzt Urs Stierli.

Deshalb könne man den Weg der kleinen Schritte gehen. «Wir sind die Veränderungen sanft angegangen, haben dort etwas unternommen, wo es unserer Meinung nach Sinn macht.» Dazu gehört etwa, dass eine Katechetin, die in mehreren Gemeinden unterrichtet, nur noch bei einer Kirchgemeinde angestellt ist und an die anderen «ausgelehnt» wird. Jedes Jahr wird zudem ein Treffen aller Angestellten organisiert und auch die Pfarreiräte treffen sich regelmässig. «Wir haben nicht ein grosses Konzept erarbeitet, wie wir den Pastoralraum prägen und umsetzen wollen», erklärt Burri.

«Wir machen eins nach dem anderen. Wichtig ist, dass wir das Vertrauen von Personal, den Kirchen- und Pfarreiräten weiterhin haben», ergänzt Stierli. Denn anders als oft angenommen gebe der Bischof nicht einfach die Struktur vor und die Gemeindeleiter müssen folgen. Die Gemeindeleiter arbeiten eigenständig. «Im Bistum wünscht man sich manchmal wohl ein umfangreicheres schriftliches Konzept», mutmasst Burri und lacht dabei. Urs Stierli wird den Pastoralraum in der gleichen Manier weiterführen. «Getreu meinem Leitmotiv, das mich seit Jahren in der Seelsorge begleitet: ‹Was dient dem Menschen?›»

Hinweis:
Der Pastoralraumgottesdienst zur Verabschiedung von Markus Burri und der Einsetzung von Urs Stierli findet am Samstag, 29. September, um 17 Uhr in der Pfarrkirche Oberägeri statt.

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