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Uri

Urs Marbet sammelt für Spital in Vietnam

Der ehemalige Chefarzt der medizinischen Abteilung des Kantonsspitals Uri arbeitet seit seiner teilweisen Pensionierung in Da Nang in Zentralvietnam. Am Samstag, 6. Oktober, sammelt Urs Marbet mit dem Rotary Club für das dortige Spital.
Urs Marbet (Mitte) wird vor dem Spital in Da Nang empfangen. (Bild: PD)
Im Spital in Da Nang herrschen enge Platzverhältnisse. (Bild: PD)
Trotz grosser Armut erblickt man viele glückliche Gesichter in Vietnam. (Bild: PD)

Vietnam ist heute eine der beliebtesten Feriendestinationen. Die Leute sind freundlich, die Landschaft beeindruckend schön. Das war aber nicht immer so. Unvergessen sind die französische Kolonialzeit und der Vietnamkrieg, die das Land während rund einem Jahrhundert ins Elend stürzten. Noch heute gibt es infolge dioxinverschmutzter Böden eine Häufung von Tumoren und Missbildungen bei Erwachsenen und Kindern.

Vietnam ist extrem arm. Das monatliche Pro-Kopf-Einkommen ist mit etwa 180 Schweizerfranken ähnlich wie jenes von Nigeria. Eine Krankenschwester verdient monatlich um 250, eine Primarlehrerin um 400 und ein Arzt im Spital um 500 Franken, wobei er in Privatpraxen teils sein Einkommen verbessern kann.

Riesiges Spital in mausarmer Gegend

Urs Marbet präsidiert zurzeit den Rotary Club Uri. Ganz im Sinn des Hilfsgedankens, der Rotary zugrunde liegt, konnte er die Urner Rotarier dazu gewinnen, dass sie sein Projekt zur Unterstützung des Spitals in Da Nang unterstützen.

Dieses liegt in einer mausarmen Gegend, die von der Zerstörung im Vietnamkrieg wohl am meisten betroffen war. Das Spital von Da Nang betreut ein Einzugsgebiet von 1,5 Millionen Personen, einer mehrheitlich sehr armen Bevölkerung. Mit 2000 Betten inklusive 70 Intensivbetten ist es mehr als dreimal so gross wie das Stadtspital Triemli in Zürich. In diesen 2000 Betten liegen meist 3000 Personen. In beinahe jedem Bett liegen zwei Patienten. Täglich werden dort zudem 1000 Patienten ambulant versorgt.

Urs Marbet hilft beim Aufbau der Magen-Darm-Abteilung

2006 gründete Gian Toedury die Medical Da Nang Foundation. Unter anderem wurden Röntgen Durchleuchtung und Ultraschallgeräte, Endoskope und Waschmaschinen für Endoskope angeschafft. Ärzte aus der Schweiz trainieren unentgeltlich die lokale Pflege und Ärzte. Einzelnen Ärzten wurde auch eine Ausbildung in der Schweiz ermöglicht.

Hauptgebiet ist der Aufbau einer gut funktionierenden Magen-Darm-Abteilung. Magendarmblutungen, Tumore, Leber- und Gallenwegs-Erkrankungen sind in Da Nang extrem häufig. Auch Urs Marbet aus Uri ist dort regelmässig im Einsatz, trainiert Ärzte und Pfleger und hilft beim Aufbau der endoskopischen Abteilung. «Die Vietnamesen sind extrem fleissig, dankbar und willig dazu zu lernen. Was ihnen beigebracht wird, können sie und wenden sie auch an», sagt Marbet. «Deshalb ist dies echte nachhaltige Entwicklungshilfe und konnte schon extrem viel bewirken.»

Bereits heute werden jedes Jahr gegen 14000 Endoskopien durchgeführt und Zehntausende von Patienten behandelt. Die Magen-Darm-Abteilung des Da Nang Spital wird zunehmend zu einem Vorzeigespital in Vietnam, nicht zuletzt, was die Hygiene betrifft. Aktuelles Ziel ist, auch die Gallenwegsendoskopie zur Behandlung von Lebertumoren, Gallensteinen und Infekte der Gallenwege einzuführen.

Sammelaktion auf dem Unterlehn

Um das zu erreichen, sammelt Marbet mit dem Rotary Club Uri Geld, um Da Nang mit den nötigen Instrumenten versorgen zu können. Da alle freiwillig und unentgeltlich arbeiten, kommt jede Spende vollumfänglich dem Spital zugute. Der Rotary Club Uri ist am Samstag, 6. Oktober, von 10 bis 16 Uhr auf den Unterlehn in Altdorf und freut sich über aufschlussreiche Gespräche und jede Spende. (pd/eca)

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