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Uri

Urner Sportvereine sollen künftig im gleichen Ausmass wie heute von Swisslos-Geldern profitieren

Die baldige Auflösung der Sport-Toto-Gesellschaft hat keinen direkten Einfluss auf die Lotteriegelder, welche die Urner Sportvereine jeweils erhalten. Höchstens indirekt könnten sich die Beiträge ändern, schreibt der Regierungsrat in der Antwort auf einen Vorstoss.
Andreas Bilger, CVP/Mitte-Landrat aus Seedorf. (Bild: PD)

Lucien Rahm

Müssen Urner Sportvereine bald mit Anpassungen bei der finanziellen Unterstützung rechnen, die sie von den Lotteriegesellschaften erhalten? Diese Frage beschäftigte den Seedorfer CVP/Mitte-Landrat Andreas Bilger. Der Regierungsrat kann nun aber beruhigen: Die Urner Vereine sollten auch künftig mit ähnlich hohen Beträgen rechnen können. Das schreibt die Regierung in ihrer Antwort auf Bilgers Interpellation, die er im vergangenen Herbst eingereicht hat.

Anlass für Bilgers Vorstoss zum Thema ist die Auflösung der Sport-Toto-Gesellschaft, zu der es Ende dieses Jahres kommen wird. Diese hat den nationalen Sport bis anhin mit Geld unterstützt, das zu diesem Zweck von den beiden Schweizer Lotteriegesellschaften Swisslos und Loterie Romande ausgeschüttet wird. Pro Jahr sind es im Schnitt 54 Millionen Franken, die so vor allem an den Verband Swiss Olympic gehen. Weil aber das Bundesgesetz über Geldspiele angepasst worden ist, verschwindet die Sport-Toto-Gesellschaft nun bald. An ihre Stelle tritt die Stiftung «Sportförderung Schweiz», welche die Verteilung der Gelder künftig handhaben wird.

Grundsätzlich keine Änderung an Gewinnverteilung

Die Befürchtung Bilgers, dass durch diese Änderung Urner Vereine weniger Geld erhalten könnten, bestätigt sich in der Regierungsantwort allerdings nicht. Denn anders, als im Vorstoss angenommen wird, erhalten die Vereine in Uri gar keine direkten Zahlungen der Sport-Toto-Gesellschaft. Daher habe die Änderung höchstens einen indirekten Einfluss auf die Gelder, welche die Urner Vereine von der Lotteriegesellschaft Swisslos erhalten, hält der Regierungsrat in seiner Antwort fest.

«An der Gewinnverteilung der Lotteriegesellschaften Swisslos und Loterie Romande an die Kantone ändert sich durch das neue Geldspielgesetz im Grundsatz nichts», schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort. Bei gleichbleibender Vereinstätigkeit in Uri sei also nicht mit einer Veränderung der einzelnen Beiträge an die Vereine zu rechnen. Ihnen kann der Kanton jeweils Geld zukommen lassen, welches Swisslos in den Urner Lotterie- und Sportfonds zahlt. Pro Jahr seien das um die zwei Millionen Franken. Davon profitiert nebst dem Sport beispielsweise auch die Kultur. Die Sport-Toto-Gesellschaft richtet hingegen nur Gelder an den nationalen Sport aus.

Topf insgesamt grösser geworden

Indirekte Folgen für die Urner Gelder könnte die Neuorganisation höchstens dann haben, wenn Swisslos künftig mehr Geld an die neue Stiftung «Sportförderung Schweiz» vergibt. Denn die Beiträge an die kantonalen Fonds würden jeweils nach Abzug des Beitrages an die Stiftung berechnet, so der Regierungsrat weiter. Die neue Stiftung habe bereits ein Gesuch für ihren jährlichen Anteil an den Lotteriegeldern ab 2023 eingereicht. Die beantragte Summe sei dabei höher als bislang. Nebst 60 Millionen Franken als Grundbeitrag (2020 waren es rund 57 Millionen Franken) fordert die Stiftung einen jährlichen Beitrag von maximal 15 Millionen Franken zu Gunsten spezieller Förderbereiche. Damit würden künftig 75 Millionen an die Stiftung gehen, und der Rest an die kantonalen Fonds.

Da die Gelder, welche die Lotteriegesellschaften ausschütten können, in letzter Zeit aber grundsätzlich angestiegen seien, stehe nun auch insgesamt mehr Geld zum Verteilen bereit, schreibt der Regierungsrat. Daher sei «davon auszugehen, dass trotz Erhöhung des Beitrags an den nationalen Sport mittelfristig gleich viel Geld für die kantonalen Fonds zur Verfügung steht». Über den Antrag der Stiftung muss aber sowieso erst noch die Fachdirektorenkonferenz Geldspiele entscheiden, was sie voraussichtlich im kommenden Mai tun wird. Der Kanton Uri ist darin durch Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti vertreten.

«Interessen des Kantons Uri gewahrt»

Eine weitere Frage stellt Interpellant Bilger zum Vereinsvermögen, über das die Sport-Toto-Gesellschaft noch verfügt. Die rund 25 Millionen Franken, die bei der Auflösung frei werden, sollen ebenfalls dem nationalen Sport zugutekommen. «Können auch unsere Sportklubs von diesen Geldern profitieren?», fragt Bilger in seinem Vorstoss. Diese Frage könne man noch nicht beantworten, so die Antwort der Regierung. Ob und in welcher Form Uri und seine Sportvereine vom Liquidationserlös profitieren können, sei derzeit noch offen.

Klar ist bislang nur: 25 Prozent davon werden an den Verband Swiss Olympic gehen, 75 Prozent an die Kantone. Die Sport-Toto-Gesellschaft werde sich im Verlauf des nächsten Jahres mit der Liquidation ihres Vereinsvermögens befassen. Der Regierungsrat versichert jedoch: «Mit Finanzdirektor Urs Janett und Ständerat Josef Dittli ist der Kanton Uri in der Sport-Toto-Gesellschaft doppelt vertreten, sodass die Interessen des Kantons Uri gewahrt sind.»

Die Interpellation von Andreas Bilger über die Neuregelung der Verteilung der Sport-Toto-Gelder wird am Mittwoch, 9. Februar, an der Landratssession ein Thema sein.

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