Markus Zwyssig
Seit 1982 schreibt die Kunst- und Kulturstiftung Uri einmal pro Jahr das Urner Werkjahr sowie Förderungs- und Projektbeiträge aus. Im vergangenen Jahr hat der Andermatter Musiker Fränggi Gehrig das Werkjahr erhalten. Zwei Förderungsbeiträge sprach das Kuratorium den jungen Urner Künstlern Christian Indergand (Indergand & Ehrengruber) sowie Mario Gisler (GislerGähwiler) zu. Musiker Mario Schelbert erhielt einen Projektbeitrag.
Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass die Kunst- und Kulturschaffenden seit mindestens drei Jahren in Uri wohnhaft sind oder zu einem früheren Zeitpunkt mindestens acht Jahre in Uri gewohnt haben. In diesem Jahr werden die Beiträge zum 40. Mal vergeben, wie wie die Kunst- und Kulturstiftung Uri in einer Mitteilung schreibt.
In diesem Jahr wird zudem ein Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in New York für das Jahr 2023 ausgeschrieben. Kunst- und Kulturschaffende mit einem überzeugenden Leistungsausweis können sich gemäss der Mitteilung für vier Monate im pulsierenden Big Apple bewerben. Die Aufenthalte sind bei Künstlern beliebt. «Damit bietet sich Urner Kulturschaffenden eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich und ihr Werk weiterzuentwickeln», wird Elisabeth Fähndrich, Präsidentin des Kuratoriums der Kunst- und Kulturstiftung Uri, in der Mitteilung zitiert.
Kunstschaffende können neu auch mehr als dreimal einen Beitrag erhalten
Bei einer Revision der Vereinbarung und der Stiftungsrichtlinien wurde im vergangenen Jahr die Beschränkung der Vergaben von Projekt- und Förderungsbeiträgen aufgehoben. Bislang konnten Kulturschaffende maximal dreimal einen entsprechenden Beitrag der Stiftung erhalten, neu ist die Zahl unbeschränkt. Dieses Jahr erstmals zur Anwendung kommt die 2020 eingeführte Regelung, wonach Preisträgerinnen und Preisträger jeweils im Folgejahr von einer Bewerbung ausgeschlossen sind.
Ein neunköpfiges Fachkuratorium entscheidet, wer ein Werkjahr, einen 4-monatigen Aufenthalt in einem Atelier oder eine Förderungs- respektive einen Projektbeitrag erhält. «Insgesamt stehen jährlich 33'000 Franken zur Verfügung», sagt Ralph Aschwanden. Der Vorsteher des Amts für Kultur und Sport leitet die Geschäftsstelle der Kunst- und Kulturstiftung. Entscheidend für die Vergabe sind die Dokumentation, der Leistungsausweis und die Präsentation der Werke an der Ausstellung im Haus für Kunst Uri. «Zwischen 20 und 25 Personen haben sich in den vergangenen Jahren, um einen Beitrag, ein Werkjahr oder einen Atelier-Aufenthalt beworben», sagt Ralph Aschwanden.
«Nebst Einzelpersonen machen vermehrt auch Künstlerinnen- und Künstlergruppen mit.»
Im Haus für Kunst Uri sind alle eingereichten Arbeiten zu sehen
Gezeigt werden im Haus für Kunst Uri jeweils alle eingereichten künstlerischen Arbeiten. Auch die diesjährige Ausstellung, die am 4. Dezember eröffnet wird, soll erneut einen Querschnitt durch das aktuelle Urner Kulturschaffen in den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Literatur, Tanz, Theater, Film, Foto und Neue Medien geben.
«Seit 40 Jahren ist die Kunst- und Kulturstiftung Uri ein wichtiger Pfeiler in der Urner Kulturlandschaft», gibt sich Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg überzeugt.
«Fast 200 Förderungsbeiträge, Werkjahre oder Atelieraufenthalte hat die Kunst- und Kulturstiftung in ihrer bisherigen Tätigkeit vergeben können.»
Die Kunst- und Kulturstiftung sei das zentrale Element der personenbezogenen Kulturförderung im Kanton Uri. Das Urner Werkjahr, die höchste Auszeichnung, ist mit 20'000 Franken dotiert, Förderungsbeiträge mit 4000 bis 10'000 Franken, Projektbeiträge mit 2000 bis 6000 Franken. Die Bewerbungsfrist läuft bis am 1. Oktober.
Im Rahmen der Werk- und Förderungsausstellung im Haus für Kunst Uri wird Urner Daniel Wicky auf Einladung des Kuratoriums eine Werkschau im Danioth-Pavillon gestalten.
Die Kunst- und Kulturstiftung Uri hat in den vergangenen Jahren Urner Kulturschaffende mit rund 1,2 Millionen Franken unterstützt. Ergänzend dazu überreicht der Regierungsrat des Kantons Uri seit 2011 an Persönlichkeiten mit grossen kulturellen Leistungen den «Goldenen Uristier». Die Kunst- und Kulturstiftung wird gemeinsam vom Kanton Uri sowie vom Kunstverein Uri getragen und mit Mitteln des Lotteriefonds und des Kunstvereins gespiesen.
Weitere Infos zu den Förderbeiträgen und zum Werkjahr findet man hier. Infos zur Bewerbung für das Atelier in New York gibt es unter www.zg.ch mit dem Suchbegriff «New York Atelier».