Remo Infanger
Ein eigenes Unternehmen aus dem Boden zu stampfen, ist kein leichtes Unterfangen. Dieses dann auch erfolgreich zu führen erst recht nicht. Schülerinnen und Schüler des fünften Gymnasialjahres mit dem Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht haben sich genau dieser Herausforderung stellen müssen – darunter auch ein Team aus fünf Kollegischülern, die mit Müeslimischungen und -Riegel durchstarten wollen.
Lara Christen (Finanzen), Eva Planzer (Marketing), Moritz Lisibach (IT), Nina Schuler (CEO), Luisa Schuler (Produktion) und Florian Bissig (Administration) leiten im Rahmen des Company-Programms von Young Enterprise Switzerland (YES) während eines Jahres ihr Miniunternehmen «Snax». Dazu gehört ein Businessplan, die Finanzbuchhaltung und natürlich der Kern des Unternehmens, die Produktion der Produkte.
Wissen aus dem Unterricht wird in die Praxis umgesetzt
«Im August vergangenen Jahres haben wir an einer Eröffnungs-GV ‹Snax› ins Leben gerufen», erinnert sich Nina Schuler. «Unser Ziel ist es, hochwertige Müesliriegel und Müeslimischungen aus Bio-Zutaten selber zu produzieren und auf den Markt zu bringen, ganz nach eigenem Rezept.» Das Sortiment besteht aus drei nach Urner Bergen benannten Geschmacksrichtungen, verpackt in Einmachgläsern – «Rophäiä» (Cranberrys und Kokos), «Windgällä» (Schokolade) und «Brischtä» (Nuss). Beim Projekt gehe es in erster Linie darum, theoretisches Wissen aus dem Unterricht in die Praxis umzusetzen. «Das Projekt ermöglicht uns praktischen Einblick in die Funktionsweise der Wirtschaft», so Schuler.
Eine grosse Herausforderung sei die Organisation und Aufteilung verschiedener Aufgaben innerhalb des Teams gewesen. Auch die Frage nach der Verpackung der Müesliriegel stellte sich als knifflig heraus. «Im Teamwork haben wir diese Hürden aber gemeistert», so Schuler.
Das Team verspricht sich, durch das Projekt Erfahrungen in der Betriebswirtschaft zu sammeln und auch aus Misserfolgen zu lernen. «Auch wenn das Miniunternehmen viel Zeit in Anspruch nimmt, macht es Spass und wir sind zuversichtlich, dass wir im kommenden August eine positive Schlussbilanz von unserem Unternehmen ziehen können», so die Kollegischülerin.
Zu Gast an der Handelsmesse in Zürich
Anfang Januar musste das sechsköpfige Team einen Businessplan erstellen, welcher von YES bewertet wurde. «Die Ausarbeitung des Plans hat sehr viel Zeit und Aufwand in Anspruch genommen», sagt Schuler. Das habe sich jedoch gelohnt, denn «Snax» durfte den Einzug in die Top 50 der Schweizer Miniunternehmen feiern. Somit nimmt das Unternehmen der Kollegischüler nun am internationalen Wettbewerb von Young Enterprise Switzerland teil und darf sich am kommenden Montag an der Nationalen Handelsmesse in Zürich präsentieren.
Im Dezember waren die Unternehmer von «Snax» auch an beiden Weihnachtsmärkten in Erstfeld und Altdorf vertreten. Anfang März trat das Miniunternehmen an einer regionalen Handelsmesse in Zug auf. Die «Snax-Produkte» gibt es übrigens im Zentrumsmarkt Altdorf sowie im Pine-Café in Altdorf zu kaufen.