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Uri

Urner Kantonalbank blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr

2020 hat die Bank einen Gewinn von 16,6 Millionen Franken erwirtschaftet. Das sind 14,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Kanton Uri erhält wiederum 7 Millionen Franken.
Karsten Döhnert, Vizepräsident des Bankrats. (Bild: Markus Zwyssig (Altdorf, 11. März 2021))
Der Hauptsitz der Urner Kantonalbank an der Bahnhofstrasse 1 in Altdorf. (Bild: Corinne Glanzmann (Altdorf, 18. Oktober 2018))
Urs Eichenberger, CFO und Mitglied der Geschäftsleitung. (Bild: Markus Zwyssig (Altdorf, 11. März 2021))
Christoph Bugnon, Vorsitzender der Geschäftsleitung. (Bild: Markus Zwyssig (Altdorf, 11. März 2021))
Der Neubau der Urner Kantonalbank nimmt Formen an. Im kommenden Jahr soll die Bank hier einziehen. (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 11. März 2021))

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

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Markus Zwyssig

Karsten Döhnert, Vizepräsident des Bankrats, sprach am Donnerstag vor den Medien von einem «guten und intensiven Geschäftsjahr» der Urner Kantonalbank (UKB). Geprägt war es von der Umsetzung der Immobilienstrategie. Die UKB verkaufte Ende 2020 ihre Liegenschaften in Altdorf, Schattdorf, Erstfeld und Flüelen an die Tellco Anlagestiftung in Schwyz. Der Erlös betrug 3,5 Millionen Franken. Der Neubau am Bahnhofplatz 1 schreitet planmässig voran. Diesbezüglich wurden einmalige Abschreibungen von 6,1 Millionen Franken vorgenommen.

Der Margendruck und die Covid-19-Krise haben den Betriebsertrag der Bank beeinflusst. Dieser sank um 4,4 Prozent auf 42,8 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es 44,8 Millionen Franken. Die Auswirkungen des Negativzinsumfelds und der rückläufigen Margen im Zinsengeschäft konnten durch das Wachstum der Ausleihungen um 1,9 Prozent auf total 2,9 Milliarden teilweise kompensiert werden. Das Wachstum der Ausleihungen enthält unter anderem 24,2 Millionen Franken an Covid-19-Krediten. Der Geschäftsaufwand reduzierte sich insgesamt um 1,1 Millionen Franken auf 24,1 Millionen.

  • Bilanzsumme: 3,572 Milliarden
  • Kundenausleihungen: 2,903 Millliarden
  • Netto Erfolg Zinsengeschäft: 33,3 Millionen Franken
  • Gewinn: 16,6 Millionen Franken
  • Gewinnausschüttung Kanton Uri: 7 Millionen Franken

Insgesamt konnte der Jahresgewinn um 14,8 Prozent auf 16,6 Millionen Franken gesteigert werden. Die Gewinnausschüttung an den Kanton Uri beträgt gegenüber dem Vorjahr unverändert 7 Millionen Franken.

Sparverhalten hat sich wegen Corona verändert

Die Coronapandemie hatte einen wesentlichen Einfluss auf das Sparverhalten der Kunden, wie Urs Eichenberger, CFO und Mitglied der Geschäftsleitung, aufzeigte. So erhöhten sich die Kundeneinlagen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,6 Prozent auf 2,1 Milliarden. Das Eigenkapital erhöhte die Bank auf 314 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es noch 307,4 Millionen. Weniger Erträge gab es im Bereich der Fremdwährungen. Weil die Reisetätigkeit stark eingeschränkt war, wurde auch weniger Geld gewechselt, wie Eichenberger aufzeigte. Zurück gegangen ist auch der Bezug von Bargeld an den Automaten.

150 Covid-19-Kredite und 27,4 Millionen ausbezahlt

Die Bank konnte 150 Covid-19-Kredite von insgesamt 27,4 Millionen Franken auszahlen, wie CEO Christoph Bugnon ausführte. Er sprach von einer «Top-Zusammenarbeit» zwischen Bund, Kanton, Treuhändern und der UKB. «Die Urner Wirtschaft kam bisher sehr robust durch die Pandemie», gab er sich überzeugt. Auch in Uri seien jedoch die exponieren Branchen wie Reisebüros, Hotellerie und Gastronomie sehr stark betroffen. Rund 10 Prozent der Kredite sind inzwischen bereits wieder zurückbezahlt. Die Entwicklung der Coronapandemie sei schwierig abschätzbar, so Bugnon. «Die effektiven Auswirkungen der Krise auf die Urner Wirtschaft lassen sich erst in den kommenden Jahren beurteilen.»

Zu reden gegeben hat im Vorfeld die Einführung des Videoservices als Schalterersatz. Seit der Einführung anfangs Juni 2020 wurden mehr als 4000 Beratungsgespräche geführt. «90 Prozent der Kunden beurteilen die neue Dienstleistung positiv», fasste Bugnon entsprechende Kundenbefragungen zusammen. Mit Hilfe des Videoservices könne man eigentlich alles erledigen, wofür man den Schalter brauchte. «Es kann eine Kreditkarte bestellt oder ein Dauerauftrag eingerichtet werden. Kunden können sich das E-Banking erklären oder am Handy das Mobile Banking einrichten lassen.» Ausgeschlossen ist jedoch der Bezug und das Einzahlen von Bargeld. Positiv falle ins Gewicht, dass der Videoservice von Bankangestellten gemacht werde, die zum Teil in Altdorf auch am Schalter seien. Aufgrund der Coronasituation sei zurzeit vieles anders. Jung und alt würden den Service nutzen. Grundsätzlich ist Bugnon aber überzeugt, dass sich der Trend weg vom Schalter auch mit dem Videoservice fortsetzen wird. «Das Kundenverhalten ändert sich. Die digitalen Angebote werden immer beliebter.»

Mit dem rund 50 Millionen Franken teuren Neubau am Bahnhofplatz 1 ist die UKB terminlich und finanziell auf Kurs, wie Christoph Bugnon erfreut feststellte. 90 Prozent des Grundgerüsts würden bereits im Rohbau stehen. Die Wertschöpfung für den Kanton Uri sei sehr hoch: «83 Prozent der Auftragsarbeiten werden von Unternehmen innerhalb des Kantons ausgeführt.» Vor allem in Uri nicht angebotene Arbeitsbereiche müssten ausserkantonal vergeben werden. Die Nachfrage nach den neuen Mietflächen seien erfreulich. Zu gut einem Drittel bestünden bereits Zusagen. So gibt es eine mündliche Zusage für die Vermietung des gesamten vierten Obergeschosses. Es liegt auch ein Konzept für die Vermietung des dritten Obergeschosses vor.

In einem Jahr steht der grosse Zügeltermin an. Am alten Standort an der Bahnhofstrasse 1 soll vom ersten Stock bis zum Dachgeschoss die kantonale Verwaltung einziehen. Die UKB will im Zentrum aber ebenfalls präsent bleiben – im Erdgeschoss mindestens mit einem Bankomat und mit Videoservice.

20'000 Franken für den Verein Sprungbrett

Der mit 20'000 Franken dotierte Anerkennungspreis der UKB geht an den Verein Sprungbrett. Damit würden die Massnahmen gewürdigt, welche die gemeinnützige Non-Profit-Organisation für arbeitslose Menschen ergreife, so Karsten Döhnert. Die feierliche Übergabe und Würdigung erfolgt, sobald es die Coronasituation erlaubt.

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