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Uri

Urner Jugendvereine ziehen wieder ins Sommerlager – doch zuvor geht es ans Testen

Ob Pfadi, Blauring oder Jungwacht – alle können dieses Jahr wieder ins Sommerlager. Es sind aber nach wie vor Schutzmassnahmen nötig.
Bei den Schattdorfer Pfadern machen alle Lagerteilnehmer einen Spucktest. (Bild: Markus Zwyssig (Schattdorf, 12. Juli 2021))
Die Schattdorfer Pfader reisen ins Sommerlager. Beim vorgängigen Spucktest wurden alle negativ getestet. (Bild: Markus Zwyssig (Flüelen, 12. Juli 2021))

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Während die einen bereits vor längerer Zeit abgereist sind, haben die anderen Urner Jugendvereine ihr Sommerlager noch vor sich. Diese ist eigentlich das Highlight im Jahresprogramm. Nur spielt das Wetter zurzeit nicht so richtig mit. So beendet der Blauring Altdorf das Lager frühzeitig. Im vergangenen Jahr mussten verschiedene Abteilungen und Scharen wegen Corona ganz auf das Sommerlager verzichten. Als Ersatz gab es damals an einigen Orten Veranstaltungen zu Hause oder in der näheren Umgebung.

Nun können die Jugendvereine alle wieder ins Lager. Aber auch diesmal ist einiges anders als sonst. Damit im Lager weitgehend auf Masken verzichtet werden kann, müssen sich vorgängig alle testen lassen. Dies schreibt die Pfadi-Bewegung Schweiz (PBS) vor. Auch Jungwacht Blauring Schweiz empfiehlt das Testen vor dem Lager.

Alle gesund: Schattdorfer Pfadi tritt ihr Sommerlager vollzählig an

So machten die Lagerteilnehmer der Schattdorfer Pfadi Don Bosco am vergangenen Samstagmorgen einen Spucktest, einen sogenannten Mouthwash-Test, und zwar im Freien beim Spielmattschulhaus. Die Lagerteilnehmerinnen und -teilnehmer trafen sich bereits früh am Morgen. Zuerst waren die Hände zu desinfizieren und ein Röhrchen zu beschriften. Dann mussten alle 30 Sekunden lang eine Flüssigkeit gurgeln und das Spülwasser anschliessend in den Behälter spucken. Die daraufhin gefüllten Röhrchen wurden eingezogen und ins Labor geschickt.

Am Montag konnte Lagerleiter Andrin Philipp (Pfadiname: Petri) entwarnen. Alle Tests waren negativ ausgefallen. Niemand musste zu Hause bleiben.

So oder ähnlich geht es zurzeit vor Lagerbeginn in vielen Gemeinden zu und her. Alle Pfadiabteilungen müssen dafür besorgt sein, dass sie das Schutzkonzept einhalten, sagt Simon Arnold (Pfadiname: Chlaridä). Der Kantonsleiter der Pfadi Uri ist sich bewusst, dass es für die Pfader einiges zu beachten gilt. «Dafür erhalten wir die Sicherheit, dass alle, die am Lager teilnehmen, coronanegativ sind», so Simon Arnold. Im Lager wird darauf geachtet, wenn immer möglich den Abstand einzuhalten und dass die Kinder und Jugendlichen in ihren Gruppen zusammen bleiben. Es braucht mehr Zelte auf dem Lagergelände, weil nur jede zweite Schlafstelle belegt wird. Auf einen Besuchstag für die Eltern wird verzichtet. «Wir wollen, dass alle gesund ins Lager kommen», sagt Andrin Philipp. «Wir wollen aber auch alle wieder gesund nach Hause bringen.» Und zwischendrin, da wolle man viel Spass miteinander haben.

Falls im Lager trotz allem ein Verdacht auf Corona aufkommt, dann haben die Pfader vorgesorgt. Gemäss dem Schutzkonzept der Pfadi-Bewegung Schweiz (PBS) wird empfohlen, Selbsttests in der Lagerapotheke zu haben. Falls jemand typische Coronasymptome aufweist, wird die Person isoliert und getestet. Bei positivem Befund wird der Kantonsarzt kontaktiert. Dann wird über das weitere Vorgehen entschieden. Die Lagerleitung orientiert, wenn es notwendig ist, umgehend alle Erziehungsberechtigten und alle Personen im Lager über die Situation.

Die Lager bringen ein wenig Normalität zurück

Bei Jungwacht und Blauring sieht es ähnlich aus. Alle sechs Urner Scharen gehen diesen Sommer ins Lager. Die Jubla-Schar aus Spiringen ist bereits wieder coronafrei zu Hause. Die anderen Scharen sind nun ebenfalls ins Lager gezogen. Sibyll Tresch, Präsidentin von Jungwacht und Blauring im Kanton Uri, findet es sehr wichtig, dass die Scharen ins Sommerlager gehen können. «Das bringt ein wenig Normalität», gibt sie sich überzeugt. «Die Kinder und Jugendlichen können einmal fort von zu Hause und ohne Leistungsdruck abschalten.»

Bei Blauring und Jungwacht sind die Coronamassnahmen wie bei den Pfadis schweizweit geregelt. «Das entlastet die einzelnen Scharen. Sie müssen nicht alle ihr eigenes Schutzkonzept entwickeln», so Sibyll Tresch.

Und wie haben sich die Zahlen der Lagerteilnehmerinnen und -teilnehmer entwickelt? «Während im vergangenen Jahr weniger Kinder und Jugendliche mit ins Lager kamen, sind die Zahlen in diesem Jahr wieder auf dem Niveau der vergangenen Jahre», sagt Tresch. Aber es werde auch auf die notwendigen Schutzmassnahmen geachtet. Die Lagerteilnehmerinnen und -teilnehmer sind vornehmlich in ihren Kleingruppen. Es finden weniger Ausflüge an Orte mit grossen Menschenansammlungen statt. Die Lagerteilnehmerinnen und -teilnehmer waschen sich öfter die Hände, und es wird in den Schlaf- und Aufenthaltsräumen wie auch in der Küche mehr gereinigt und desinfiziert als sonst.

Einige Leiterinnen und Leiter gehen doppelt geimpft ins Lager

Gerade rechtzeitig für die Sommerlager wurden im Juni die Massnahmen gelockert. Trotzdem: «Alle sind sich sehr bewusst, dass die zurzeit geltenden Schutzmassnahmen eingehalten werden müssen», ist Sibyll Tresch überzeugt. «Zudem liessen sich einige vom Leiterteam zweimal impfen vor dem Lager.» Wenn nötig, wird auch eine Schutzmaske getragen. Auf Besuchstage wird ebenfalls verzichtet.

Auch bei Blauring und Jungwacht gibt es für den Fall der Fälle ein Isolationszelt oder ein Isolationszimmer. «Bei einem Coronafall im Lager wird der Kantonsarzt kontaktiert und das weitere Vorgehen besprochen», so Sibyll Tresch.

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