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Uri

Urner Grossvieh erhält viel Lob

An der Urner Grossviehschau wurden über hundert Tiere mehr aufgeführt als im Vorjahr. Die Veranstaltung lockte wie gewohnt sehr viele Besucher an. Und die Züchter erhielten von den Experten viele Komplimente.

Insgesamt 611 Tiere buhlten am Samstag anlässlich der Urner Grossviehschau auf dem Altdorfer Eyschachen um die Gunst der auswärtigen Experten. Damit lag die Zahl der aufgeführten Tiere deutlich über derjenigen von 2017, als nur knapp über 500 Kühe, Rinder und Stiere präsentiert wurden. Der Grund für die geringe Zahl im Vorjahr waren die vor der Ausstellung bekannt gewordenen BVD-Fälle. Rund 90 Tiere konnten damals nicht zugelassen werden.

2018 gab es diesbezüglich keine Probleme. «Im vergangenen Sommer hatten wir mit BVD zum Glück nicht viel zu tun», meinte Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind am Samstag. «Dank der Zusammenarbeit mit dem Veterinärdienst der Urkantone mussten wir in diesem Jahr keinen erneuten Ausbruch dieser Krankheit erleben.»

Auf eidgenössischer Ebene aktiv werden

Camenzind äusserte sich in seiner Kurzansprache am «Veezeichnä» zu mehreren aktuellen Themen, so auch zu Wolfssichtungen und -rissen. «Ich bin überzeugt, dass wir dieses Raubtier nicht von heute auf morgen wegbringen, auch wenn andere Ideen vorhanden sind», meinte Camenzind. «Es braucht auf eidgenössischer Ebene entsprechende Jagdgesetzanpassungen, um von Seiten des Kantons den einen oder anderen Eingriff vorzunehmen.»

Ein weiteres Thema war der sehr trockene Sommer. «Unsere Bauern haben sehr gut auf diese schwierigen Bedingungen reagiert. Man muss ihnen ein Kränzchen winden», so Camenzind, der sich zum Schluss auch noch über die Weiterentwicklung der Agrarpolitik äusserte: «Für uns im Kanton Uri ist es wichtig, dass nicht allzu viele Änderungen vorgenommen werden. Bei der letzten Agrarreform gab es ziemlich grosse Umstellungen, und man konnte davon profitieren. In der aufgegleisten Richtung sollte man weiterarbeiten.» Alles in allem seien die Urner Bauern auf dem richtigen Weg. Fleisch, Milch und Käse würden umwelt- und tierfreundlich produziert, womit man die Kundenbedürfnisse abdecke. Camenzind ermuntere die Bauern, in diesem Stil weiterzumachen.

Miss-Wahlen stossen auf grösstes Interesse

Am Samstag herrschten angenehm warme, phasenweise schon fast heisse Temperaturen. Insbesondere das Geschehen im Ring stiess bei den Zaungästen auf ein gewaltiges Interesse. Die Präsentation der schönsten Tiere nach der Mittagspause lockte viel Volk an, wobei der Hauptfokus natürlich dem ultimativen Highlight galt, der Ausmarchung um den begehrten Titel der «Miss Uri». Der für die Wahl zuständige Experte Andreas Huber aus Unterwasser machte es sehr spannend. Zunächst drehten alle Abteilungssiegerinnen im Schlepptau ihrer sichtlich stolzen Besitzer einige Runden vor dem dichten Publikumsspalier. Danach sortierte Huber die in seinen Augen vier schönsten Tiere aus. Sie gehörten alle zur eher älteren Garde. Bevor der Ostschweizer das Geheimnis definitiv lüftete, richtete er noch einige Komplimente an die Urner Viehzüchter: «Was uns hier im Ring präsentiert wird, ist absolute Spitzenklasse. Das sind alles wunderschöne Kühe, die das Herz jedes Experten höher schlagen lassen.» Zum Champion und damit zur Tagessiegerin kürte Huber die Kuh Evolet aus dem Stall von Manuel und Sandra Arnold in Erstfeld, die bereits im Vorjahr gewonnen hatte. «Diese Kuh hat einen Knochenbau, der schöner nicht sein könnte. Sie ist sensationell in der Beckenneigung. Gleiches gilt für Euter und Zitzen. An dieser Champion-Kuh kommt man einfach nicht vorbei.»

Experte Roos entscheidet sich für Rösli

Ein weiterer Programmhöhepunkt war die Wahl der schönsten Vertreterin der Original-Braunvieh-Rasse. Hier ging die Siegerinnenschlaufe an Kuh Rösli aus dem Stall von Franz Walker-Bissig, Isenthal. «Diese Kuh verkörpert das Original-Braunvieh-Zuchtziel am meisten», betonte Roos. «Sie ist sehr stark in der oberen Linie, hat ein sehr korrektes Becken und ganz gesunde, gut gewinkelte Beine. Zudem hat sie ein sehr breites Euter und ein schönes Zentralband.» Roos gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass das Original-Braunvieh nicht nur schweizweit, sondern auch im Kanton Uri stark im Aufschwung ist. Man sehe von Jahr zu Jahr mehr Vertreterinnen dieser Rasse, was sehr erfreulich sei.

Schliesslich wurden an der Grossviehausstellung auch noch zwei Rinder-Champions gewählt. Bei den BS-Rindern triumphierte Baccara aus dem Stall von Hanssepp Gisler, Haldi. Bei den OB-Rindern siegte Olivia aus dem Stall von Hans Arnold, Bürglen. Der Titel «Miss Genetik» ging an Elgani von Markus Arnold, Seedorf. «Miss Genetik OB» wurde Jolanda aus dem Stall von Heinz Planzer, Bürglen.

Die Ranglisten findet man unter www.viehausstellung-uri.ch.

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