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Uri

Pflegenden Angehörigen wird in Urner Gemeinden ein grosses Lob ausgesprochen

In einigen Urner Gemeinden haben im Rahmen des Tages für pflegende Angehörige Veranstaltungen stattgefunden. Es wurde darauf hingewiesen gemacht, dass betreuende Angehörige sich oft selbst vergessen, wenn sie sich um ihre Mitmenschen kümmern.
Der Andermatter Sozialvorsteher Jost Meyer spricht im Pflegezentrum Ursern zum Tag der pflegenden Angehörigen. (Bild: PD)

(pz) Die vier Urner Gemeinden Andermatt, Erstfeld, Flüelen und Isenthal haben sich mit verschiedenen Aktionen bei betreuenden Angehörigen gedankt. Initiantin dieser Aktionen war die Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung Uri.

Im Mehrzweckraum in Erstfeld verwickelten sich die Gäste und Vertretungen verschiedener Organisationen in angeregte Gespräche. Es wurde darauf hingewiesen, dass Pflege meist mit kleinen unterstützenden Arbeiten für die Betroffenen beginne. Mit zunehmender Hilfsbedürftigkeit würden diese stärker zunehmen. Irgendwann sei man dann rund um die Uhr für die betroffene Person da. Die Zeit für sich selber sei knapp geworden, die zu treffenden Entscheidungen gross. Um in einer solchen Situation gut auf sich zu achten, brauche es meist einen Hinweis von Verwandten, Freunden oder aussenstehenden Personen. Und es brauche auch Angebote zur Entlastung, Beratung oder Finanzierung. Diese stellten die Pro Senectute, die Spitex Uri, der Kantonalverband des Schweizerischen Roten Kreuzes, die Spitex Stadt und Land und die Sozialversicherungsstelle Uri an ihren Tischen vor.

Pflegende Angehörige sollen unterstützt werden

«Angehörigenpflege wird meist innerhalb der Familie gemacht und wird ausserhalb nicht erkannt. Angehörige leisten oft ganz alleine enorme Arbeit», sagte Bernadette Bürer-Kipfer, Sozialvorsteherin in Erstfeld. Darum engagiert sie sich für die Anliegen betreuender und pflegender Angehöriger in ihrer Gemeinde. Sie wünsche sich, dass die Bevölkerung, welche diese Arbeit leiste, guten Zugang zu Angeboten habe.

In der Alterspension Seerose in Flüelen war die Stimmung freudig und gelöst. Eine vitale Rentnerin beschrieb ihre grösste Herausforderung in der Angehörigenpflege wie folgt: «Man möchte pflegende Angehörige nicht einschränken, ihnen möglichst viele Freiheiten lassen. Und gleichzeitig möchte man ihn vor Gefahren schützen. Dieser Spagat ist eine grosse Herausforderung.» Heinz Gerig, Sozialvorsteher in Flüelen, hat während zehn Jahren als Präsident der Seerose erfahren, was dahintersteckt, wenn jemand eine angehörige Person pflegt und betreut. Aussenstehenden sei oft nicht bewusst, was das heisst.

«Man kann diesen Menschen nicht genug danken, für das, was sie leisten.»

Urschner bekommen Präsent überreicht

Pflegende und betreuende Angehörige aus Andermatt, Hospental und Realp sind nach einer wertschätzenden Ansprache des Andermatter Sozialvorstehers Jost Meyer im neuen Senioren- und Gesundheitszentrum Usern zu einem Imbiss eingeladen worden. Die Organisatoren waren von der grossen Teilnehmerzahl überrascht und berührt. Jost Meyer weiss, wie wichtig es für Angehörige ist, sich Auszeiten zu nehmen und sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Um der Wertschätzung des Gemeinderats Andermatt Ausdruck zu verleihen, wurde den Urschnern ein kleines Dankeschön mit lokalen Köstlichkeiten überreicht.

In Isenthal wurden die pflegenden Angehörigen von Mitgliedern des Gemeinderats persönlich besucht. «Pflegende und betreuende Angehörige stellen meist die Bedürfnisse der Menschen ins Zentrum, um die sie sich kümmern. Sie vergessen dabei oft sich selber», meinte Sozialvorsteherin Andrea Gisler-Jauch. Zu sehr eingenommen seien sie von all den Aufgaben, die es zu erledigen gäbe. «Da ist es wichtig, dass manchmal ein Hinweis und Hilfe von aussen kommt.»

Hinweis: Mehr Informationen unter www.gesundheitsfoerderung-uri.ch.

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