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Uri

Urner Forstbetriebe schliessen 2021 mit positivem Ergebnis ab

Der Holzerlös und somit der Holzpreis sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen – Holzverkäufe haben aber abgenommen. Für die Schutzwaldpflege sind die Betriebe weiterhin auf öffentliche Gelder angewiesen.
Die Forstbetriebe kümmern sich um die Pflege von Schutzwäldern. (Bild: PD)

Die Forstbetriebe der Korporationsbürgergemeinden haben im Kanton Uri im Jahr 2021 rund 28’410 Kubikmeter Holz behandelt. Diese Menge liegt leicht unter der Nutzungsmenge der letzten 5 Jahre. Die Forstbetriebe schliessen 2021 mit einem Gewinn von 486’300 Franken ab, teilt das Amt für Forst und Jagd Uri mit. Das geht aus den Berechnungen des Amtes für Forst und Jagd hervor, welche zusammen mit der Korporation Uri jährlich erstellt werden.

Bei der Waldbewirtschaftung führe die Holzernte in schwierigem Gelände zu hohen Kosten. Die Holzerlöse betragen lediglich rund 12 Prozent der gesamten Betriebseinnahmen. Deshalb sind die Forstbetriebe auf öffentliche Beiträge angewiesen. Diese belaufen sich im Jahr 2021 auf rund 41 Prozent der Einnahmen. Übrige Erlöse, vor allem aus Dienstleistungen, machen rund 47 Prozent aus. Ohne die öffentlichen Beiträge sei deshalb auch in Zukunft eine Waldbewirtschaftung und Schutzwaldpflege im Gebirgswald undenkbar.

Der Holzerlös pro Kubikmeter ist im Jahr 2021 um 10.58 Franken auf 60.35 Franken gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Holzpreis hat sich somit deutlich gesteigert und liegt über dem Mittelwert der letzten Jahre.

Tiefere Holzverkäufe als im Vorjahr

Im Jahre 2021 betrug die verkaufte Holzmenge im öffentlichen Wald (Korporationswald und Wald im Eigentum des Kantons) 20’045 Kubikmeter. Dies entspricht einer Abnahme gegenüber dem Vorjahr um rund 1935 Kubikmeter. Rund 8365 Kubikmeter Holz, vorwiegend Sturm- und Käferholz in abgelegenen Gebieten, wurden entrindet und im Wald liegen gelassen.

Der Verkauf von Stammholz stieg im Jahr 2021 gegenüber 2020 um 986 Kubikmeter oder rund 12,3 Prozent. Industrieholz wurde 2021 gegenüber dem Vorjahr 7 Kubikmeter weniger verkauft. Der Energieholzverkauf nahm um rund 2915 Kubikmeter oder fast 21 Prozent ab.

780’825 Franken investiert

Dienstleistungen werden an Gemeinden, Kanton sowie an Private erbracht. Bei diesen Positionen konnte ein Gewinn von rund 410’875 Franken erwirtschaftet werden. Die Dienstleistungen machen rund 41 Prozent des Gesamtumsatzes ohne Investitionen (Vorjahr 37 Prozent) aus.

Im Berichtsjahr 2021 betrugen die Ausgaben bei den Investitionen rund 780’825 Franken. Rund 335’500 Franken wurden dabei in Gebäude sowie Rücke- und Transportmaschinen investiert. Für Erschliessungsanlagen wurden rund 398’300 Franken aufgewendet. In den kommenden Jahren werden weiterhin Waldstrassen im Kanton Uri nach einer Prioritätenreihenfolge saniert.

Gesamthaft wurden im letzten Jahr rund 106’400 Arbeitsstunden geleistet. Dies entspricht einem Angebot von 57 Vollzeitstellen. Durch die Vergabe von Aufträgen in der Höhe von rund 2,736 Millionen Franken an Unternehmer wurden auch Arbeitsplätze bei einheimischen Privatunternehmen gesichert.

Schutzwald braucht junge Bäume

Der grösste Teil des Urner Waldes ist Schutzwald, der vor Naturgefahren schützt und die Landschaft und Lebensqualität prägt. Die Schutzleistung könne aber nur wirkungsvoll erbracht werden, wenn der Waldzustand und die Waldstruktur dafür geeignet sind. Trockenheit, Windwurf und der Borkenkäfer machten dem Urner Wald in den letzten Jahren zu schaffen. Entsprechend war der feuchte Sommer 2021 positiv für den Wald.

Aufgrund der Klimaveränderung sei mit einer Zunahme von Extremereignissen wie beispielsweise langen Trockenperioden oder Starkniederschlägen zu rechnen. Im Zusammenhang mit Extremereignissen und Störungen werden die geschwächten Bäume auch anfälliger gegenüber Schädlingen wie Borkenkäfern, die ihrerseits von erhöhten Temperaturen profitieren.

Damit die Schutzfunktionen nach dem Absterben von älteren Bäumen gewährleistet bleibt, sei es wichtig, den Schutzwald mit jungen Bäumen zu bestücken. Mit Testanpflanzungen wird festgestellt, welche Baumarten sich aufgrund der Veränderungen in der Natur durchsetzen können.

Obwohl sich die Preise für den Holzverkauf in 2021 etwas erhöht haben, können die Kosten für die Schutzwaldpflege nicht allein über den Erlös der Holzernte gedeckt werden. Deshalb sei es wichtig, dass die Bereitstellung der Schutzleistungen des Waldes weiterhin ausreichend mit öffentlichen Geldern an die für den Schutzwald zuständigen Bürgergemeinden abgegolten werden. (pd/cn)

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