Selbst altgediente Biker mochten sich nicht an Verhältnisse erinnern, wie sie am vergangenen Wochenende beim Finalrennen des ÖKK-Cups 2022 in Huttwil BE geherrscht haben. Bereits am Samstag war die Strecke durch den anhaltenden Regen in so einem schlechten Zustand, dass sie vom OK abgeändert und sogar stark verkürzt wurde. Trotzdem mussten noch viele Partien zu Fuss zurückgelegt werden, und Athleten samt Material wurden aufs Äusserste gefordert.
Im Feld der Elite-Frauen erwischte es die als Favoritin gehandelte Urner Weltklasse-Bikerin Linda Indergand am stärksten. Nach einem guten Start musste sie bereits wieder vom Rad, um die Kette einzuhängen – ein Vorgang, der sich pro Runde mehrmals wiederholte. Ihr Kampfgeist trieb sie aber weiter durch den tiefen Morast, bis dann in der vorletzten Runde das endgültige Aus kam. «Ein Sturz, bei dem ich mir den Fuss stark verletzte, machte eine Weiterfahrt unmöglich – obwohl der Wille vorhanden war, diese Schlammschlacht durchzustehen», so das Resümee von Linda Indergand.
Nachwuchs zeigt solide Leistungen
Nicht besser erging es ihrem Bruder Reto, der sich ebenfalls mit Materialproblemen herumschlagen musste, und sich schliesslich als 22. klassierte. Etwas besser kam Fabio Püntener im Elitefeld der Herren durch den Schlamm von Huttwil, obwohl auch er mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Dazu machte ein Sattelproblem einen Halt in der Techzone nötig, was ihn etwas Zeit, aber nicht viele Ränge kostete. Der bekannte Urner Kampfgeist trieb aber auch Püntener weiter, was ihm als Elfter für einmal das beste Resultat des VMC-Silenen-Trios einbrachte.
Die schlammigen Verhältnisse forderten auch den Urner Bike-Nachwuchs. Die von Benjamin Walker bestens betreuten Fahrerinnen und Fahrer des Teams Velo Infanger/IG Radsport Uri zeigten auch unter den erschwerten Bedingungen sehr gute Leistungen. Einmal mehr war es Elena Frei, VMC Erstfeld, die das beste Resultat der Urner herausfuhr. Die Nachwuchshoffnung belegte im ausgezeichnet besetzten Feld der Kategorie Mega Mädchen den sehr guten fünften Rang. Mit den Plätzen 14 (Giorgia Restivo) und 16 (Jill Nietlisbach) zeigten weitere Talente des VMC Erstfeld solide Leistungen.