Remo Infanger und Markus Zwyssig
Die Urner Arbeitsgruppe Velo Uri setzt sich aus Vertretern verschiedener politischer Parteien sowie Institutionen mit Bezug zum Velofahren zusammen. Sie hat das Ziel, das Velo als attraktives, sicheres und schnelles Verkehrsmittel in Uri zu fördern, weshalb die Arbeitsgruppe im vergangenen Herbst die Urner Velokonferenz organisiert hat. Nun äussert sich die Gruppe in einer Mitteilung zum Verpflichtungskredit zur Umsetzung des Radwegkonzepts.
«Die Förderung des Veloverkehrs ist nicht erst seit der aufkommenden Klimadebatte ein wichtiges Element einer nachhaltigen Verkehrspolitik», schreibt Velo Uri. «Velofahren ist günstig, ermöglicht direkte Wege, braucht kaum Energie und fördert die Gesundheit.» Der Veloverkehr sei kurz gesagt ein ideales Verkehrsmittel für die Alltagswege im Urner Talboden.
«Es gibt noch viel Luft nach oben»
Damit das Velofahren sein Potenzial ausschöpfen könne, soll es attraktiv und sicher sein. Diesbezüglich gebe es im Urner Talboden noch viel Luft nach oben. «Die Urner Strassen wurden mit Blick auf das Auto gebaut und geplant», so die Arbeitsgruppe. «Erst in den letzten Jahren sind Bemühungen erkennbar, auch den Veloverkehr ernster zu nehmen.» Mit dem Verpflichtungskredit zur Umsetzung des Radwegkonzepts legt die Urner Regierung eine Vorlage vor, mit der sie aufzeigt, wie sie die Velo-Infrastruktur in den nächsten Jahren verbessern will. Damit mache sie einen wichtigen Schritt und lässt den vielen Konzepten der vergangenen Jahre nun etwas Konkretes folgen. Und das sei wichtig. «Die Menschen und auch die Politik müssen spüren, dass sich auch im Kanton Uri das Velofahren zu einem ernst zu nehmenden Verkehrsträger entwickelt», heisst es im Communiqué weiter.
Die parteiübergreifende Arbeitsgruppe Velo Uri unterstützt daher den Verpflichtungskredit zur Umsetzung des Radwegkonzepts. Sie erachtet die vorgesehenen Massnahmen als wichtiges, aber nicht einziges Element zur Veloförderung. Neben aufwendigen Velobrücken ausserhalb der Siedlungen, wie sie die Vorlage vorsieht, soll das Augenmerk auf ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis und auf optimierte Verbindungen innerorts gelegt werden.
Kommission beantragt Rückweisung mit Direktiven
Der Landrat befindet am 29. Januar über gebundene Kosten von 14,4 Millionen Franken für den Ausbau von Radwegen sowie über neue Ausgaben von 11,2 Millionen Franken für die Umsetzung des Radwegkonzepts. Die landrätliche Baukommission beantragt jedoch, das Geschäft mit Direktiven an den Regierungsrat zurückzuweisen.
Die Umsetzung des Radwegkonzepts soll sich auf die drei priorisierten Radwege konzentrieren: Radweg Altdorf-Seedorf, Radweg Attinghausen Reussbrücke, Radweg Attinghausen-Schattdorf (Riedstrasse). Für die Umsetzung der weiteren Massnahmen des Radwegkonzepts sei nach kostengünstigeren Lösungen zu suchen: «Der Kanton Uri soll die verbleibenden Radweg-Projekte in die kommenden Agglomerationsprogramme eingeben und um Kostenbeteiligung anfragen.»
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