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Uri

Urner Triathletin nimmt an Militärweltspielen teil

Beim grössten Militärsportanlass der Welt im chinesischen Wuhan wird die Urner Triathletin Jolanda Annen an den Start gehen.
Jolanda Annen anlässlich des Informationsrapports in der Kaserne Bern. (Bild: Gabriel Christen, 21. August 2019)

Interview: Gabriel Christen

Heute beginnen im chinesischen Wuhan die siebten Militärweltspiele (siehe Box). Aus dem Kanton Uri haben sich zwei Spitzensportler, welche von der Armee in grossem Masse unterstützt werden, für diesen Anlass qualifizieren können: Jolanda Annen (Triathlon) und Nicolas Christen (Ringen). Der Athlet der Ringerriege Schattdorf und des Schweizer Nationalteams kann aber den Wettkampf in China wegen einer vor gut einem Monat erlittenen Fussverletzung nicht bestreiten. Er musste bereits die Elite-Weltmeisterschaften in Kasachstan ausfallen lassen, befindet sich aber auf gutem Weg der Genesung.

Somit vertritt nur noch die Schattdorferin Jolanda Annen die Urner Farben im fernen Asien. Ihren Wettkampf bestreitet sie am Sonntag, 27. Oktober. Sie ist eine der Medaillenhoffnungen der insgesamt 119 Personen starken Schweizer Delegation, wovon rund 70 Sportlerinnen und Sportler an den Start gehen werden. Jolanda Annen fand während der Vorbereitungszeit in Tenero Zeit für ein Interview.

Was bedeuten Ihnen die World Military Games?Jolanda Annen: Ich habe mich sehr gefreut, dass ich von der Armee für diesen Grossanlass aufgeboten wurde. Die World Military Games finden nur alle vier Jahre statt. Ich glaube, das gibt eine grosse Sache und deshalb ist meine Vorfreude schon gross.Wie hoch ist der Stellenwert dieser Games in Ihrer Jahresplanung?Weil es keine Punkte für die Weltrangliste oder das Olympic-Ranking gibt, ist der Stellenwert in der Jahresplanung sicherlich etwas kleiner als der anderer Wettkämpfe. Aber gerade für mich als angestellte Zeitmilitär-Spitzensportlerin ist es mir ein Anliegen, die Armee an diesem Anlass würdig zu vertreten.Wie sieht die Vorbereitung auf diesen Anlass aus?Weil ich im September meine Saisonpause gemacht habe, wird die Vorbereitung auf diesen Wettkampf hin sehr speziell. Ich bin nun seit vier Wochen wieder zurück im Training, dies im Grundlagenbereich. Damit ich aber zurück in den Wettkampfmodus komme, werde ich noch einen Strassenlauf in der Schweiz absolvieren.Welche Konkurrentinnen erwarten Sie an diesem Wettkampf?Bisher ist die Startliste zu den Triathlon-Wettkämpfen noch nicht bekannt. Daher weiss ich nicht, wie stark das Feld besetzt ist. Ich rechne damit, dass die Konkurrenz vor allem aus Brasilien und Frankreich stark sein wird.Erwarten Sie spezielle Bedingungen in Wuhan?Aussergewöhnlich ist die Grösse dieses Anlasses. Zudem erwarte ich sehr hohe Sicherheitskon­trollen, was es für uns Sportler eher kompliziert macht. Es sollte aber nicht allzu heiss sein, es werden Temperaturen um 25 Grad Celsius erwartet, dafür ist die Luftfeuchtigkeit hoch.Wie viele Triathleten aus der Schweiz werden in Wuhan an den Start gehen? Sind die besten Schweizer Athleten am Start?Wir werden total acht Triathleten sein. Sechs Männer und zwei Frauen. Bei den Frauen gibt es keine weiteren Sportsoldaten, also ist die Spitze vor Ort vertreten. Bei den Männern konnte das gesamte Kontingent ausgenutzt werden, es fehlen aber drei von den absoluten Top-Athleten.Welches Resultat streben Sie an?Ich möchte mich beim Schwimmen in eine gute Ausgangslage bringen, um möglichst lange vorne dabei zu sein. Es ist sehr schwierig, einen konkreten Rang zu nennen, weil ich auf der einen Seite die Konkurrentinnen noch nicht kenne, und erst wieder im Aufbautraining für die kommende Saison bin.Werden Sie vor Ort auch andere Sportarten verfolgen können, zum Beispiel Ringen?Das hoffe ich sehr. Weil ich erst am 22. Oktober in China bin, wird es mit den Ringerwettkämpfen wohl etwas knapp (finden bis am 24. Oktober statt, Anmerkung der Redaktion). Wenn sich aber eine Möglichkeit ergibt, steht Ringen ganz zuoberst auf meiner Wunschliste. Gerne würde ich auch einmal bei einem Schwimmwettkampf zuschauen.
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