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Uri

Urner Regierungsrat lehnt Sporthalle auf dem Werkmatt-Areal ab

Die Regierung möchte Sporthallen-Vorhaben weiterhin finanziell unterstützen. Selber aktiv werden kann sie aber nicht.
SVP-Landrat Elias Arnold (Bild: PD)
Vor zwei Jahren brannte die Baldinihalle in Altdorf nieder. (Bild: Urs Hanhart (5. September 2018))
(Bild: PD)
(Illustration: PD)

Lucien Rahm

Lucien Rahm

Lucien Rahm

Lucien Rahm

Eine neue Dreifachturnhalle im Urner Talboden wünscht sich der Altdorfer SVP-Landrat Elias Arnold. Und offenbar nicht nur er: «Bei vielen Sportvereinen und bei jungen Leuten ist dies ein Dauerbrenner», hält er in seiner Interpellation fest, die er im vergangenen November im Landrat einreichte.

Den passenden Ort für die Errichtung der Halle hätte er auch schon gefunden, und zwar in Altdorf: «Fur die Realisierung würde die Werkmatt Uri einen optimalen Standort darstellen.» Vom Regierungsrat wollte der 24-jährige Politiker mit seinem Vorstoss unter anderem erfahren, ob es denn eine Möglichkeit gebe, den Richtplan für die Werkmatt entsprechend anzupassen. Das wäre nämlich die Voraussetzung, um auf dem Areal einer Sporthalle erbauen zu können.

Die Antwort der Regierung lautet: Nein, gibt es nicht. Denn alle Bauvorhaben auf der Werkmatt müssten sich nach ebendiesem «Quartiergestaltungsplan Eyschachen» richten. Und dieser sieht «eine hohe Ausnützung des verfügbaren Bodens» vor. «Von der Nutzung wird erwartet, dass sie eine hohe Arbeitsplatzdichte und eine hohe Wertschöpfung generiert.» Zudem liegt das Areal in einer Industriezone, was «Betriebe mit hohem Flächenbedarf pro Arbeitsplatz» verunmögliche. Bei einer Sporthalle sei das Verhältnis von «Arbeitsplätzen» zur benötigten Fläche «ungünstig», schreibt der Regierungsrat. Daher könne «aus rechtlichen Gründen» keine solche Halle auf der Werkmatt gebaut werden.

Regierungsrat unterstützt Sporthallen finanziell, wird aber nicht selber aktiv

Auch auf die Frage Arnolds, ob der Kanton aktiv gegen die Sporthallenknappheit in Uri vorgehen wolle – obwohl das nicht in seiner Verantwortung liege – erhält der Landrat eine Antwort, die ihn nicht erfreuen dürfte. Das Erbauen von Sporthallen liege «wie im Interpellationstext richtig ausgeführt» in der Hoheit der Gemeinden oder sei Sache der privaten Vereine, schreibt der Regierungsrat. Der Kanton könne dabei lediglich Unterstützung bieten. Er kann sich laut Gesetz mit 20 Prozent der Baukosten beteiligen, bis zu einem Maximalbetrag von 200'000 Franken. Ausserdem stehe er den Gemeinden und Vereinen auch beratend zur Seite, wenn es um die Planung und die Ausführung solcher Bauten geht. Der Regierungsrat sei bereit, das weiterhin zu tun.

Das Bauen selber liegt somit in der Hand der Vereine und Gemeinden. Durch sie seien in den vergangenen Jahren auch bereits die Radballhalle und die Dreifachturnhalle Hagen in Altdorf oder auch der Kleinkaliberstand in Erstfeld entstanden, nennt die Regierung Beispiele. Weitere Hallen seien derzeit in Flüelen und Silenen geplant.

Vereine treiben eigene Projekte voran

In Flüelen geht es dabei um einen Ersatz für die Baldinihalle in Altdorf, die vor zwei Jahren abgebrannt ist. Entstehen soll das Werk auf dem Sportplatz in Flüelen. Dafür müsste die Gemeinde allerdings eine bestimmte Fläche des Platzes an den Handballclub KTV Altdorf abtreten, welcher mit der Korporation Uri einen entsprechenden Vertrag eingehen würde. Die Handballer arbeiten am Projekt zusammen mit anderen Vereinen, den Anwohnern des vorgesehenen Bauorts und der Gemeinde. Die Gemeindeversammlung wird darüber aber erst im November entscheiden, wie sie an ihrer vergangenen Zusammenkunft festgelegt hat (wir berichteten). Falls das Projekt zustande kommt, würde es hier entstehen:

Ein weiteres Projekt wird in Silenen verfolgt. Dort plant der Unihockeyverein Floorball Uri eine neue Sporthalle. Auch er trainierte zuvor in der Baldinihalle. Entstehen soll der Neubau im «Entwicklungsschwerpunkt Grund» in Amsteg. Aussehen würde sie so:

Auch private Investoren beteiligen sich am Bau, der nicht nur ein Sport- sondern auch ein Ärztezentrum werden soll. Ebenso möchte die Gemeinde Silenen einen finanziellen Beitrag leisten. Zunächst muss das Silener Stimmvolk jedoch die entsprechenden Kredite gutheissen. Dies wird es voraussichtlich im November tun.

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