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Uri

Offiziere gedenken der alten Kameraden

Die Offiziersgesellschaft Uri beging ihr 175-Jahr-Jubiläum mit einem eindrücklichen Gedenkanlass in Erstfeld.
Im Gedenken an die verstorbenen Mitglieder wurde ein Kranz niedergelegt. (Bild: Urs Hanhart, Erstfeld, 21. September 2019)

Urs Hanhart

In und neben der Jagdmattkapelle in Erstfeld ging es am Samstag, 21. September, besinnlich zu und her. Zwei Vorstandsmitglieder der Offiziersgesellschaft (OG) Uri legten beim Denkmal des Gebirgsfüsilier-Bataillons 87 im Gedenken an verstorbene Mitglieder einen Kranz nieder. Pfarrer und Armeeseelsorger Daniel Krieg sprach dazu besinnliche Worte und gab den Segen. Anschliessend folgte noch ein Fahnengruss, und die Sechsermusik spielte das Stück «Alte Kameraden». Zu guter Letzt wurde auch noch der Schweizerpsalm intoniert.

Dieser Akt, dem mehrere hohe Militärs, darunter Oberst im Generalstab Stefan Holenstein, Präsident der Schweizer Offiziersgesellschaft, und Landratspräsident Pascal Blöchlinger, Ständerat Josef Dittli sowie die Regierungsräte Dimitri Moretti und Urs Janett beiwohnten, war Teil des Jubiläumsgedenkanlasses zum 175-jährigen Bestehens der OG Uri.

Aufgelöst und dann reaktiviert

Der aktuelle Präsident der OG Uri, Jürg Janett, liess im vorgängig in der Kapelle abgehaltenen Teil die in mehrfacher Hinsicht doch aussergewöhnliche Geschichte der Jubilarin Revue passieren. Die OG Uri hat nämlich ihre Wurzeln erstaunlicherweise in Zug. Zu jener Zeit leisteten Urner und Zuger Milizen mit je einer Kompanie gemeinsam Dienst im Bataillon von Karl von Sury. So wurde am 10. März im Zuger Hauptort der Offiziersverein Zug/Uri aus der Taufe gehoben. Dieser wurde jedoch schon bald wieder aufgelöst, weil es von Seiten der Urner nur wenig Aktivitäten gab.

1902 fiel an einer Offiziersversammlung der Beschluss, die OG Uri zu reaktivieren. Im Jahr darauf schloss sie als Sektion Uri der Schweizer Offiziersgesellschaft an. «Die weiteren Meilensteine zeigen, dass es von da an aktiver und engagierter bei den Urner Offizieren zu und her ging», sagte Janett. Im militärischen Sinne durchgeführte Skikurse gehörten zu den Hauptaktivitäten der OG Uri. 1968 erreichte der Bestand erstmals 200 Mitglieder. Aktuell sind es sogar deren 221.

«Noch heute bezweckt die OG Uri den kameradschaftlichen Zusammenschluss der Offiziere, die Hebung der militärischen Ausbildung sowie die positive Haltung zu Armee und Staat. So steht es in den Statuten geschrieben», erklärte Janett. Allerdings feiere man das denkwürdige Jubiläum in einer Zeit des Umbruchs und der damit verbundenen gesellschaftlichen und sicherheitspolitischen Verunsicherungen. Seit dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch der Sowjetunion sei die jahrzehntelange sichere und einfache militärpolitische Orientierung verloren gegangen. Auf der politischen Seite habe man der Armee die finanziellen Mittel gekürzt, was in der Folge zu mehreren, nicht immer geglückten Armeereformen geführt habe. «Mit der letzten Reform scheint sich diese Abbauentwicklung leicht verbessert zu haben, auch wenn sie gemäss jetzigem Stand ein wesentliches Ziel nicht erreicht, nämlich die Sicherung der WK-Bestände», so Janett. «Hier sind auch wir als Offiziere gefordert, indem wir immer wieder in unserem eigenen Umfeld versuchen, den Sinn und Nutzen unserer Milizarmee zu erklären.»

Menschen können von Offizieren lernen

Pfarrer Krieg zeigte sich in seiner Einleitung zum besinnlichen Teil überzeugt, dass es auch in Zukunft die OG Uri und weitere Offiziere brauchen wird. «Denn von den Offizieren können die Menschen unserer Zeit lernen.» Er appellierte an die Offiziere:

«Lassen Sie die Gesellschaft spüren, dass man Ihnen Vertrauen kann. Leben Sie den Menschen Vertrauen vor, auch und gerade in den Militärdiensten, denn das ist ganz wichtig für das Zusammenleben der Menschen in unserem Kanton und darüber hinaus in unserem Land. Seien Sie Menschen des Vertrauens.»

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