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Uri

Urner Jägerverein: Wolf, Luchs und Bär werden thematisiert

Ein Antrag, die Rehjagd vorzuverschieben, wurde an der GV abgelehnt. Regierungsrat Dimitri Moretti gab bekannt, dass das Luchs-Regulationsgesuch nicht eingereicht wird. Zudem wurden diverse Wahlen und Ehrungen vorgenommen.
Hanspeter Schuler, der Präsident des Urner Jägervereins, freut sich, dass mit Claudia Schnellmann aus Seedorf erstmals eine Frau im Vorstand mitwirken wird. (Bild: Georg Epp, Altdorf, 12. April 2019)

Georg Epp

Präsident Hanspeter Schuler konnte am 12. April im Restaurant Zum Schwarzen Uristier in Altdorf die rekordverdächtige Zahl von 240 Personen zur 113. GV des Urner Jägervereins begrüssen. Die im Vereinsmagazin «Dr Urner Jeger» schriftlich abgefassten Jahresberichte des Präsidenten, der Schiesskommission und der Hegekommission fanden ohne Wortmeldungen Zustimmung. Der Vereinsbestand sank von 51 auf 641 Jägerinnen und Jäger.

Finanzchef Philipp Lussmann konnte in der Vereinsrechnung ein Plus von 6316 Franken ausweisen, und in der Rechnung der Schiesskommission gab es Mehreinnahmen von 2298 Franken. Lediglich in der Jahresrechnung der Hegekommission musste ein kleines Defizit von 742 Franken ausgewiesen werden.

Erstmals eine Frau in den Vorstand gewählt

Im Vorstand standen gemäss der neuen Statuten Präsident Hanspeter Schuler, Michael Planzer und René Planzer für zwei Jahre sowie Oliver Gisler, Ramon Russi und Daniel Indergand für ein Amtsjahr zur Wahl. Vizepräsident Andreas Gnos und Kassier Philipp Lussmann hatten die Demission eingereicht. Neu in den Vorstand gewählt wurden Claudia Schnellmann, Seedorf, und Martin Jauch, Bristen. Damit zieht erstmals in der 113-jährigen Geschichte des Urner Jägervereins eine Frau in den Vorstand ein, sie wird das Ressort Finanzen übernehmen. Eine Änderung gab es auch in der Schiesskommission. Alois Stadler ersetzt das zurückgetretene Mitglied Damian Baumann. Kilian Lagnaz, der 2018 übergangsmässig die Schiesskommission geleitet hat, wurde definitiv als Präsident gewählt. Die restlichen Mitglieder, Marco Baumann, Lilo Schwarz, Manfred Schmid und Bruno Planzer, wurden bestätigt. Neu in die Hegekommission gewählt wurden Damian Walker, Flüelen, Erwin Arnold, Haldi, und Andreas à Wengen, Seedorf. Zurückgetreten sind die Mitglieder Andy Arnold, Isenthal, Karl Wyrsch, Flüelen, und Patrick Zgraggen, Schattdorf. Präsident bleibt Urs Herger, Schattdorf. Bestätigt wurden auch Fähnrich Robert Gamma und die beiden Revisoren Bruno Infanger und Alois Marty.

Regazzi und Moretti thematisieren den Wolf

Die Grussworte von Jagd Schweiz überbrachte der Leiter des Ressorts internationale Beziehungen, Nationalrat Fabio Regazzi. Er gratulierte den Urnern zum deutlichen Ja zur «Regulierung der Grossraubtiere»: «Bravo Uri, die 70 Prozent waren ein starkes Zeichen nach Bern.»

Der Urner Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti meinte zum gleichen Thema:

«Weil Uri keine eigene Grossraubtierpolitik verfolgen kann und von der eidgenössischen Jagdgesetzgebung abhängig ist, wird sich im Moment nicht viel ändern.»

Die Sicherheitsdirektion wolle aber weiterhin den geringen Spielraum ausnutzen, um gegen den schadenstiftenden Wolf vorzugehen. Ein Wolfabschuss sei 2018 kein Thema gewesen, weil nur 5 der 21 gerissenen Schafe auf einer nicht schützbaren Alp gerissen worden seien.

Die Jagdverwaltung hat gemäss Moretti einstimmig entschieden, das Luchs-Regulationsgesuch nicht einzureichen, weil vier von sieben Parametern, die vom Bund vorgeschrieben werden, für eine Regulation negativ bewertet wurden.

Regionen-Bejagung umsetzen

Moretti gab anlässlich der Versammlung im Weiteren seiner Hoffnung Ausdruck, «dass der Bär, der im vergangenen Jahr in Uri aufgetaucht ist, weiterhin scheu und zurückgezogen bleibt». Bei der Gämsjagd habe die Jagdverwaltung diskutiert, künftig – wie bei der Hirschjagd – die Abschusszahlen der einzelnen Tierkategorien pro Region zu definieren und damit eine Art Regionen-Bejagung umzusetzen. Beim Hirsch sei man sich einig: «Im Moment braucht es jährlich mindestens 350 Abschüsse, um den Bestand zu stabilisieren und nicht weiter anwachsen zu lassen».

Ein grossmehrheitliches Nein gab es zum Antrag von Erich Planzer, Schattdorf, der die Rehjagd auf den 1. Oktober vorverschieben wollte.

Treffsicherheitsnachweis nach Schweizer Standard

2019 wird der Treffsicherheitsnachweis auch in Uri erstmals nach schweizerischem Standard durchgeführt. Für Jägerinnen und Jäger bedeutet dies einerseits einen gewissen Mehraufwand, andererseits kann das Image der Jäger bei der nicht jagenden Bevölkerung aufpoliert werden. Es könne aber aufgezeigt werden, dass jede Jägerin und jeder Jäger die Jagd ernst nehme und mehr als nur bemüht sei, den Schuss so anzusetzen, dass er für das beschossene Tier tödlich sei.

Der Jäger-Pin für 25-jährige Vereinszugehörigkeit konnte 24 Mitgliedern abgegeben werden. 23 Jäger durften für 45-jährige Mitgliedschaft im Jägerverein zu beitragsfreien Freimitgliedern ernannt werden.

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