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Uri

Urner Bildungsdirektor Beat Jörg spricht von «Tool fürs Leben»

34 Absolventinnen und Absolventen der Berufsmatura erhielten ihr Zeugnis - für einmal nicht im Theater Uri, sondern in der Aula des BWZ Uri.
Glückliche Gesichter bei den Absolventinnen der Berufsmatura Gesundheit und Soziales.  (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 26. Juni 2020))
Absolventinnen und Absolventen der technischen Berufsmatura erhalten ihre Zeugnisse. (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 26. Juni 2020))
Rektorin ad interim Christine Stadler führte durch die Berufsmaturafeier. (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 26. Juni 2020))
Marlen Arnold erhält von Sascha Hostettler den UKB-Preis für die beste Berufsmatura Gesundheit und Soziales. (Bild: Urs Hanhart (26. Juni 2020))
Sascha Hostettler überreicht Tobias Zgraggen (links) den UKB-Preis für die beste Berufsmatura Technik Architektur Life Sciences. (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 26. Juni 2020))

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

In der Aula des Berufs- und Weiterbildungszentrums Uri (BWZ Uri) hatten die erfolgreichen Berufsmaturandinnen und -maturanden am Freitag Grund zum Feiern. «Natürlich: Der Rahmen dieser Feier wäre würdiger gewesen, wenn wir uns – so wie in den vergangenen Jahren – im Theater Uri hätten versammeln können», sagte Bildungsdirektor Beat Jörg. Die Schule und die Maturanden seien ganz heftig von der Corona-Krise getroffen worden: Sie legten nicht wie üblich die Abschlussprüfung ab. Für das Zeugnis hätten ausschliesslich die Erfahrungsnoten gezählt. Plötzlich und unvermittelt sei der Wechsel vom Präsenz- in den Fernunterricht erfolgt.

Die abrupte Umstellung in den Fernunterricht sei technisch eine grosse Herausforderung gewesen, aber noch eine viel grössere sei die pädagogische gewesen. «In unseren Augen ist der Kern des Unterrichts, dass die Schüler sich untereinander und mit ihren Lehrpersonen in der persönlichen Begegnung austauschen – und auf diese Art gemeinsam zu neuen Wissenswelten aufbrechen können», so Jörg. Daher habe man in der Corona-Krise von Anfang an eine klare Strategie verfolgt: den Fernunterricht qualitativ so gut wie möglich zu gestalten; aber auch so schnell als möglich wieder zurückzukehren in den Präsenzunterricht. Rückblickend könne er sagen, so Jörg: «Das ist uns ganz gut gelungen, weil alle ihr Bestes gegeben haben, um unsere Strategie umzusetzen und den Maturanden einen erfolgreichen Abschluss zu ermöglichen.»

Als Bildungsnation die Krise relativ gut gemeistert

Dass die Absolventen nun ihre Ausweise in Empfang nehmen dürften, das bringe nicht nur die jungen Menschen einen gewaltigen Schritt weiter im Leben, sondern es sei ein Fortschritt für die ganze Gesellschaft.
Die Corona-Krise habe aufzeigt, auf was es ankomme. «Auf hervorragend ausgebildete Menschen», so Jörg. Als das Virus näher und näher kam, tauchten viele Fragen auf. Das nötige Wissen könne man abrufen oder sich neu aneignen. «Weil wir eine Bildungsnation sind, haben wir die Krise relativ gut gemeistert», gab sich Jörg überzeugt.

Die Berufsmaturanden hätten den Mut gehabt, sich ein hohes Ziel zu setzen. «Sie haben hart dafür gearbeitet; und mit festem Willen haben Sie durchgehalten bis zum Ziel. Darum dürfen Sie heute ihr Matura-Zeugnis entgegennehmen, ihr Tool fürs Leben.» Jetzt stünden die Tore der Hochschulen offen. «Sie haben heute so viele Optionen wie vielleicht nie mehr in Ihrem Leben», gab Jörg zu bedenken. Entsprechend hoch seien die Erwartungen. Es gehe darum, sich weiter zu bilden, die Stärken auszuloten sich ein neues Bildungsziel zu setzen und neue Fertigkeiten anzueignen. Bleibe zu hoffen, dass viele – auch wenn sie auswärts weitere Fertigkeiten erwerben – mit Uri verbunden bleiben und auf diese Weise mithelfen, dass sich auch die gute alte Heimat stetig weiter entwickeln kann.

Maturanden brachten Rektorin zum Staunen

Sie sei enorm dankbar, sagte Christine Stadler, Rektorin ad interim, dass am BWZ Uri eine Diplomfeier stattfinden könne, noch vor kurzem habe man das nicht für möglich gehalten. Corona habe den Alltag völlig auf den Kopf gestellt. «Ob wir wollten oder nicht, der Computer wurde zu unserm wichtigsten Lerninstrument.» Organisieren sei gefragt gewesen, insbesondere dann, wenn man den PC mit weiteren Personen im Haushalt teilen musste. Not mache bekanntlich erfinderisch. So sei die Prüfungssituation neu erfunden worden. Aufgaben könne man effizient und einwandfrei beantworten, wenn man sie im Team löse. Die Spielregeln wurden mitten im Spiel geändert. Mit solchen Umständen müsse man zuerst einmal umgehen können. «Geschätzte Studierende, ich habe sie bewundert», sagte Stadler. «Für mich sind sie grosse Vorbilder.» Immer wieder habe sie gestaunt, wie die Schüler mit der Situation umgegangen seien. Für Stadler ist daher klar: «In dieser Krise sind Sie die Heldinnen und Helden.»

Sascha Hostettler, Mitglied der Geschäftsleitung der Urner Kantonalbank, konnte die UKB-Preise für die besten Matura-Abschlüsse übergeben. Diese gingen an Marlen Arnold, Bürglen, mit der Note 5,6 und Tobias Zgraggen, Erstfeld, welcher ebenfalls die Note 5,6 erreichte. Für die musikalische Umrahmung sorgten Sängerin Noemi auf der Maur und Gitarrist Samuel Brunner von der Urner Band Colster.

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