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Uri

Uni, Technische Hochschule, Fachhochschule oder Pädagogische Hochschule: 713 Urner sind Studenten

Insgesamt bleibt die Zahl der Studenten stabil. Es gibt aber Unterschiede, so sind weniger Urner an einer Universität oder einer Technischen Hochschule, dafür mehr an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen.
76 Urner studieren an der ETH Zürich. Unser Bild zeigt ETH-Studenten, die bei einer Spezialwoche in Altdorf waren, um mit Heidi Z'graggen über Mobilität zu sprechen. (Bild: Lucien Rahm (Altdorf, 9. September 2020))

Markus Zwyssig

Im Wintersemester 2019/2020 besuchten insgesamt 713 (Vorjahr: 710) Urner Studenten einen Studiengang an einer Universität, einer Fachhochschule oder einer Pädagogischen Hochschule. Dies geht aus den gestern veröffentlichten Zahlen der Bildungs- und Kulturdirektion hervor. Insgesamt 323 Urner Studenten (wovon 177 Männer und 146 Frauen) waren im Wintersemester 2019/2020 an den kantonalen Universitäten und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen eingeschrieben. Im Vorjahr waren es 325, vor zwei Jahren 336. Damit setzte sich die sinkende Tendenz der vergangenen Jahre fort. Zürich ist dabei nach wie vor am Beliebtesten.

Bei den gewählten Fachrichtungen stehen bei den Urner Studenten nach wie vor die Geistes- und Sozialwissenschaften an erster Stelle: Geistes- und Sozialwissenschaften mit 89 Studierenden (davon weiblich: 55), Exakte und Naturwissenschaften 66 (21), Wirtschaftswissenschaften 43 (14), Technische Wissenschaften 42 (10), Medizin und Pharmazie 41 (28), Recht 32 (13), Interdisziplinäre und andere 10 (5).

Während die Zahl der Urner Studenten an den Universitäten und Technischen Hochschulen rückläufig ist, erfreuen sich die kantonalen Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen einer anhaltend steigenden Beliebtheit. Im Wintersemester 2018/2019 waren 385 Urner Studenten (204 Frauen und 181 Männer) an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen eingeschrieben; im Wintersemester 2019/2020 wuchs ihre Zahl auf 390 (211 Frauen und 179 Männer). An den Pädagogische Hochschulen (Zentralschweiz und andere) sind 143, an der Fachhochschule Zentralschweiz 142 Studenten. Bemerkenswert ist weiterhin die dynamische Entwicklung an der Fachhochschule Zentralschweiz. Diese Institution, die von Uri als Konkordatskanton mitgetragen wird, verzeichnete seit dem Wintersemester 2015/2016 einen Zuwachs an Urner Studenten von fast 30 Prozent. Bei den gewählten Fachrichtungen schwingt bei den Urner Studenten mit Abstand die Lehrerausbildung obenaus. Das sei sehr erfreulich, sagt Christian Mattli, Generalsekretär der Bildungs- und Kulturdirektion. «In der Schweiz herrscht akuter Lehrermangel. Daher kommt der Förderung des Lehrer-Nachwuchses hohe Bedeutung zu.» An den Pädagogischen Hochschulen Luzern und Schwyz sind die Zahlen der Urner anhaltend hoch. Insgesamt präsentieren sich die Zahlen wie folgt: Lehrerausbildung 151 Studenten (davon weiblich: 106), Wirtschaft/Dienstleistungen 83 (38), Technik und IT 48 (3), Soziale Arbeit 26 (21), Architektur und Bauwesen 20 (6), Gesundheit 15 (11), Musik, Theater, Künste 15 (6), Angewandte Psychologie 11 (7), Design 10 (6), Chemie und Life Sciences 7 (3), Land- und Forstwirtschaft 2 (2), Andere Fachbereiche 2 (2).

Kantonsbeiträge von fast 10 Millionen Franken

Im Rahmen der interkantonalen Vereinbarungen und Konkordate bezahlte der Kanton Uri im Jahr 2019 rund 2,894 Millionen Franken (2018: 3,206 Millionen Franken) für kantonale universitäre Hochschulen und rund 6,947 Millionen Franken (2018: 7,155 Millionen Franken) für kantonale Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen. Das sind gesamthaft knapp 10 Millionen Franken. «Mit der Ausrichtung von Ausbildungsbeiträgen fördert der Kanton Uri zudem weiterhin den chancengleichen Zugang zu den Bildungsinstitutionen», heisst es in der Medienmitteilung. «Jede Person soll eine ihren Fähigkeiten entsprechende Ausbildung absolvieren können, auch wenn sie oder ihre Eltern über zu wenig Mittel dafür verfügen.» Im Jahr 2019 wurden Stipendien in Höhe von 1,491 Millionen Franken ausbezahlt (2018: 1,550 Millionen Franken); die bewilligten Darlehen beliefen sich auf 360’500 Franken (2018: 436’100 Franken), wovon 171’600 Franken effektiv ausbezahlt wurden.

Wenn Urner studieren wollen, müssen sie ihren Heimatkanton verlassen. Die tertiäre Stufe der Bildung ist im Kanton Uri nicht mit Institutionen vor Ort vertreten. Eine Ausnahme macht seit diesem Jahr das Forschungsinstitut Kulturen der Alpen, welches seinen Sitz in Altdorf hat. Dieses richtet sich an Doktoranden, welche nach ihrem Masterabschluss sich mit der Kultur und der Wirtschaft im Berggebiet auseinander setzen wollen. Das Institut ist eng verbunden mit der Universität Luzern und neuerdings auch mit der Universität Bern.

Interkantonale Vereinbarungen und Konkordate stellen sicher, dass Urner eine Universität, eine Fachhochschule oder eine Pädagogische Hochschule (sowie die verschiedensten Bildungsgänge der höheren Berufsbildung) zu gleichen Bedingungen besuchen können wie die Studenten der jeweiligen Standortkantone.

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