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Uri

Umweltmessungen sind nun noch transparenter einsehbar

Neu lassen sich Wassermessdaten wie etwa von der Reuss online verfolgen. Die Behörden sind sich sicher: Die Daten gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Das Urner Amt für Umweltschutz publiziert neu auch die Messdaten aus Flüssen und Bächen, vom Grundwasser und Boden oder vom Niederschlag auf dem kantonalen Geoportal geo.ur.ch. Das schreibt die Umweltbehörde in einer Medienmitteilung. Diese Messung werden teilweise mit Messdaten des Bundes und von Meteo Schweiz ergänzt.

Bei den Fliessgewässern können Interessierte neu an ausgewählten Stellen die Pegel- und Abflussmengen, aber auch die Wassertemperaturen und je nach Messstelle «weitere Leitparameter der Wasserqualität» online einsehen, so das Amt weiter. Zudem seien die Werte der Bodenfeuchtigkeit und -temperatur von der Messstelle Erstfeld verfügbar.

Auch der Blick zurück kann gemacht werden

Des Weiteren sei es möglich, Datenabfragen über «fast beliebige Zeiträume» einzusehen – und diese auch herunterzuladen. Die Datensätze stehen für alle uneingeschränkt zur Verfügung. Hilfreich seien die Informationen vor allem bei der Planung und Umsetzung von Bauvorhaben, für die Bewirtschaftung von Landwirtschaftsflächen, für hydrologische Abklärungen im Zusammenhang mit Grundwassernutzungen oder ganz allgemein für die Beobachtung und Beurteilung von Veränderungen in der Umwelt.

Die Urner Umweltdirektion ist sicher: Die Umweltmessungen erhalten im Zusammenhang mit den Klimaveränderungen zunehmend an Bedeutung. Und weiter: «Immer häufiger treten extreme Wettersituationen auf, mit direkten Auswirkungen auf unsere Umweltgüter.» So würden im Mittelland in heissen, trockenen Perioden ganze Flussabschnitte immer häufiger trocken und auch die Wassertemperaturen erreichen Extremwerte.

Uri profitiert noch von den Gletschern

Der Kanton Uri sei bis heute weitgehend von solchen Extremen verschont geblieben. Die Behörden erklären dies damit, dass das Wasservorkommen im Sommer in Uri noch durch Gletscherabflüsse gespiesen und beeinflusst würden. Aber:

«Mit dem Abschmelzen der Gletscher sind auch bei uns grössere Veränderungen bei der Wasserverfügbarkeit, den Grundwasserständen, den Wassertemperaturen und nicht zuletzt in der Empfindlichkeit gegenüber stofflichen Belastungen zu erwarten.»

Das Umweltmessnetz solle nun mithelfen, rechtzeitig mit geeigneten Massnahmen auf solche für die Umwelt stressigen Situationen zu reagieren.

Auf dem Geoportal des Kantons Uri sind neben den Umweltmessungen auch räumliche Umweltdaten abgebildet. So werden beispielsweise Quellen, Gewässerschutzbereiche, Grundwasserschutzzonen und -areale, die Gewässerräume, der Zustand der Fliessgewässer, Standorte mit Abfall- oder Deponieanlagen oder Flächen mit vermuteten Bodenbelastungen dargestellt. Diese räumlichen Daten bilden laut Umweltamt unter anderem eine Grundlage für die Planung und Beurteilung von Bauvorhaben. Der Kanton betreibt auch Messungen zur Luftqualität. Diese Messungen werden allerdings zusammen mit den anderen Zentralschweizer Kantonen erhoben und auf inluft.ch veröffentlicht. Für unterwegs lässt sich die Luftqualität auch über die App «airCHeck» ablesen. (zgc)

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