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Uri

«Tell» erstrahlt in neuem Glanz

Im ehemaligen Hotel Tell auf dem Urnerboden sind innert kürzester Zeit sieben Wohnungen entstanden. Bereits haben die Besitzer auch konkrete Pläne für den ehemaligen Rossstall.
Die Wohnungen im ehemaligen Hotel Tell auf dem Urnerboden konnten am 28. Mai bezogen werden. Zurzeit laufen noch die Umgebungs- und Abschlussarbeiten. (Bild: Bruno Arnold (Spiringen))
Auch das neue Einfamilienhaus am Standort der ehemaligen Dependance soll im Herbst 2021 bezugsbereit sein. (Bild: Bruno Arnold (Spiringen))
Die ehemalige Lager- und Militärunterkunft an der Klausen-Passstrasse soll bis im kommenden Frühjahr saniert und umgebaut werden. (Bild: Bruno Arnold (Spiringen))
Der Blick in eines der möblierten Zimmer in einer der sechs Dreieinhalbzimmerwohnungen. (Bild: Bruno Arnold (Spiringen))

Bruno Arnold

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Das 1899 eröffnete Hotel Tell und die benachbarte Dependance an der Klausen-Passstrasse auf dem Urnerboden standen während mehr als 20 Jahren leer. Der bauliche Zustand verschlechterte sich zusehends und die beiden Häuser liefen immer mehr Gefahr, zu eigentlichen Bruchbuden zu verkommen oder gar einzustürzen. Sämtliche Versuche, den Gebäuden neues Leben einzuhauchen, scheiterten – bis Anfang 2019. Damals erwarben der Flüeler Unternehmer Hermann Herger, Inhaber der Gotthard Holzbau GmbH, und der Altdorfer Peter Stadler, ein langjähriger Urnerboden-Älpler, die «Tell»-Liegenschaft mit Hotel und Dependance sowie den in unmittelbarer Nähe gelegenen Rossstall.

«Für uns beinhalten der ‹Tällä› und die übrigen Gebäude ein gewaltiges Potenzial, das für die Zukunft des Urnerbodens Chancen eröffnet», begründete Stadler im Februar den Kauf der Liegenschaften. Und Herger betonte: «Ich bin überzeugt, dass sich aufgrund der heute bestehenden Bausubstanz des Hotels ein den Verhältnissen auf dem Urnerboden angemessenes Projekt entwickeln lässt, das zügig vorangetrieben und schon bald verwirklicht werden kann. Wir planen nicht irgendein Fantasieprojekt.»

Alle Wohnungen innert kurzer Zeit verkauft

Die neuen Eigentümer der Liegenschaft hielten Wort. Nach vertieften Vorabklärungen bei verschiedenen kantonalen Amtsstellen, bei der Korporation Uri und der Gemeinde Spiringen sowie nach speditiven Planungsarbeiten reichte die UBO Tellen Immobilien GmbH von Stadler und Herger am 9. Dezember 2019 das offizielle Baugesuch ein. Bereits im Frühjahr 2020 lagen die notwendigen Bewilligungen für den Bau einer Tiefgarage, den Umbau des Hotels sowie den Ersatz-Neubau der Dependance vor.

Im vollständig ausgehöhlten «Tällä» entstanden ab Juni 2020 sechs attraktive und geräumige Dreieinhalbzimmerwohnungen sowie eine Zweieinhalbzimmerwohnung, die allesamt innerhalb von kurzer Zeit verkauft werden konnten. Bereits am 28. Mai 2021 erfolgte die offizielle Schlüsselübergabe an die Besitzer. Auch der Bau des Einfamilienhauses am Standort der abgerissenen Dependance läuft auf Hochtouren. Es dürfte voraussichtlich im kommenden Herbst bezugsbereit sein. «Aufgrund der äusserst positiven Reaktionen von Gästen aus nah und fern bin ich überzeugt, dass wir auch für dieses Bijou einen Käufer finden werden», ist Stadler überzeugt.

Unbürokratische Zusammenarbeit

«Wir konnten das Projekt in rekordverdächtiger Zeit realisieren», freut sich Stadler. «Möglich war dies in erster Linie dank der ausgezeichneten und unbürokratischen Zusammenarbeit mit den involvierten Fachstellen des Kantons, aber auch aufgrund der speditiven Arbeit der beteiligten Planer und Handwerker», so Stadler.

Der langjährige Älpler war es auch gewesen, der den Kontakt zu François Bernath, dem Verwaltungsratspräsidenten der vormaligen Besitzerin, der Siesta-Immobilien in Rüschlikon, hergestellt hatte.

Nun ist der «Rossstall» an der Reihe

Zusammen mit dem Hotel Tell und der benachbarten Dependance haben Stadler und Herger auch den in unmittelbarer Nähe gelegenen alten Rossstall erworben. Dieser diente während Jahren unter anderem auch als Unterkunft für Ferienlager oder auch für militärische Einheiten, wurde aber seit längerem nicht mehr zum Übernachten genutzt. Nun planen Peter Stadler und Hermann Herger zusammen mit dem Altdorfer Stefan Marty die Sanierung dieses markanten Gebäudes.

Neben drei Wohnungen und zwei Studios sollen drei Lagerunterkünfte mit Schlafgelegenheiten für 20 bis 30 Personen, modernen sanitären Anlagen und einem grossen Aufenthaltsraum entstehen. Zudem ist ein Lagerraum für die Betreiber der Alpkäserei Urnerboden vorgesehen. Mehrere Carports sowie eine Sonnenterrasse runden das Angebot ab. Von Letzterer aus sollen Besucher den imposanten Blick in die herrliche Bergwelt am Klausenpass geniessen können.

Schub für den Wintertourismus

Bereits jetzt lockt der Urnerboden im Sommer neben den Älplern mit ihren über 1000 Kühen unter anderem auch sehr viele Wanderer, Kletterer, Töff-, Auto- und Velofahrer sowie Campingfreunde und Fischer an. Im Winter gilt das Hochtal aber auch als Geheimtipp für Langläufer, Schlittler, Schneeschuhläufer, Skitourenfahrer und Eiskletterer sowie als Eldorado für Schlittenhundegespanne. «Wir sind überzeugt, dass wir mit den neuen Angeboten im sanierten Rossstall gerade dem Wintertourismus auf dem Urnerboden zusätzlichen Schub verleihen können», ist Stefan Marty überzeugt. Er wird zusammen mit seiner Partnerin für den Betrieb der neuen Unterkünfte verantwortlich zeichnen. Läuft alles nach Plan, sollen diese ab Sommer 2022 bezugsbereit sein.

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