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Uri

Tell-Büchlein aus Seedorfer Feder

Im Rahmen ihrer Maturaarbeit hat Nina Schuler Bücher mit den Geschichten Wilhelm Tells gestaltet – in allen vier Landessprachen. Nun will die Studentin ihre gedruckten Exemplare in Geschäften anbieten.
Nina Schuler will nun ihre Kinderbücher über Wilhelm Tell, die sie im Rahmen ihrer Maturaarbeit gestaltet hat, verkaufen.

Remo Infanger

Die Kollegi-Zeit hat Nina Schuler zwar seit dem Maturaabschluss im Juni hinter sich gelassen. Ihre Maturaarbeit beschäftigt sie jedoch noch immer. Die 18-jährige Seedorferin hat im Zusammenhang ihrer Abschlussarbeit Kinderbücher erschaffen, die das Leben von Wilhelm Tell in einem künstlerischen Stil illustrieren – und das mit Texten in den Schweizer Landessprachen. Jetzt will die Maturaabsolventin ihr Produkt der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

«500 Exemplare habe ich bisher drucken lassen», erklärt Schuler. «Knapp die Hälfte davon konnte ich bereits verkaufen.» Ihre Abnehmer seien bis jetzt hauptsächlich Einzelpersonen gewesen, die vom Werk erfahren haben. Das freut Schuler natürlich, doch sie möchte ihre Kinderbücher auch über Geschäfte, Museen oder andere Anbieter vertreiben und ist deshalb auf der Suche nach Verkaufsstellen. «Erfolg hatte ich bisher im Tell-Museum in Bürglen, bei Tourismus Uri sowie der Gotthard-Raststätte», sagt Schuler. Dort sei ihr Werk bereits erhältlich.

Fehlendes Angebot von Tell-Büchern bringt die Idee

Auf die Idee, die Geschichte Wilhelm Tells in einem Kinderbuch mit Zeichnungen und Texten zu erzählen, ist die Studentin vor zwei Jahren während ihres einmonatigen Sprachaufenthalts in Montreux gekommen. «Oft habe ich für die Kinder meiner Gastfamilie aus Büchern vorgelesen.»

Zum Abschied wollte sie den Stage-Geschwistern ein französisches Büchlein mit Geschichten vom Nationalhelden mit den Urner Wurzeln schenken, sei aber nirgendwo fündig geworden. «Da habe ich mich entschlossen, die Sache selber in die Hand zu nehmen.» Zunächst hat die begeisterte Zeichnerin für jede Sprache ein eigenes Buch drucken lassen, später aber die vier Landessprachen in einer komprimierten Fassung auf 30 Seiten mit 15 Bildern zusammengenommen.

«Es war mir als stolze Urnerin wichtig, unseren Tell in allen Teilen der Schweiz präsentieren zu können», sagt Schuler. In die französische Sprache hat sie noch selber übersetzen können. «Beim Rätoromanisch war ich dann aber auf Hilfe angewiesen.» So heisst Wilhelm Tell in Rumantsch etwa «Guglielm Tell».

Urner Berge und Gebäude kommen nicht zu kurz

Orientiert für die Geschichte habe sie sich besonders an Friedrich Schillers Erzählungen, für die Figurenzeichnungen inspirieren lassen von einem Globi-Buch.

«Ich denke gerne in Bildern», sagt Schuler. «Darum habe ich jeweils zuerst die Zeichnungen gemacht und dann den Text zur Szene geschrieben.» Nicht zu kurz kommt dabei die Urner Landschaft. «Wo immer möglich, habe ich versucht, die Urner Bergwelt oder alte Gebäude in die Zeichnungen abzubilden.» So hat Schuler nebst dem Bristen, Bälmeten oder Gitschen etwa das alte Gebäude des Hotels Tell in Bürglen oder die Burg Zwing-Uri in Silenen abgezeichnet. Damit zumindest die heute in Ruinen liegenden Gebäude möglichst originalgetreu abgebildet sind, hat sich die Künstlerin an alten Fotos oder Gemälden orientiert.

Grossen finanziellen Profit aus dem Verkauf der Bücher erhofft sich Nina Schuler nicht. Schön sei, wenn die Büchlein unter die Leute gelangen und diese Freude daran haben. «Schaut dann etwa für die Finanzierung des Studiums noch etwas heraus, freue ich mich natürlich umso mehr», meint Nina Schuler.

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