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Sechs neue Corona-Fälle in Uri: Vorzeitiger Schulschluss in der Seedorfer Oberstufe

Die identifizierten Patienten und Personen, die mit diesen in engem Kontakt standen, befinden sich in Quarantäne. Das Oberstufen-Schuljahr in Seedorf wurde wegen eines Verdachtsfalls frühzeitig beendet.

Im Kanton Uri sind seit Freitag, 26. Juni, sechs neue Corona-Fälle bekannt. Die Personen, welche mit den Infizierten engen Kontakt halten, befinden sich in Quarantäne – darunter auch eine Oberstufenschülerin aus Seedorf. «Wir haben nach einer Risikoabwägung unsere Schüler am Dienstagabend frühzeitig in die Ferien geschickt», sagt Rolf Schnellmann, Präsident des Kreisschulrats Seedorf.

Im familiären Umfeld der 3.-Oberstufen-Schülerin waren gleich zwei Personen positiv auf Covid-19 getestet worden. «Es kann aktuell nicht ausgeschlossen werden, dass die Schülerin auch Trägerin des Virus ist», heisst es auf der Website der Schule. Sie stellt aber klar, dass aufgrund der aktuellen Kenntnisse für die Schülerinnen und Schüler vorderhand keine Selbstisolation erforderlich sei. Sollte sich der Verdachtsfall erhärten und die Schülerin positiv auf Covid-19 getestet werden, wird unter der Leitung des kantonsärztlichen Dienstes gezielt das Kontaktmanagement (Contact Tracing) aufgenommen. Bei weiteren relevanten Erkenntnissen würde wieder informiert. Ausserdem macht die Schule darauf aufmerksam, dass weiterhin die Hygiene- und Verhaltensmassnahmen des Bundesamts für Gesundheit gelten.

Auf Feiern am See hat Schule keinen Einfluss

Einige Klassen hätten sich dieser Tage auf die Schulreise begeben. Andererseits hätten die üblichen Feierlichkeiten der Abschlussklassen stattgefunden. Stattdessen ist nun das Schuljahr eineinhalb Tage früher zu Ende. Schnellmann bedauert insbesondere, dass die «Feierlichkeiten im würdigen Rahmen» dieses Jahr nicht durchgeführt werden können und man so den Absolventen den Schlusspunkt ihrer obligatorischen Schulzeit nehme. Die Feiern und Vorstellungen der Abschlussarbeiten später nachzuholen, sei zurzeit nicht geplant.

Traditionellerweise treffen sich die Absolventen nach Schulschluss zum Feiern am See. Darauf könne die Schule aber keinen Einfluss nehmen, betont der Kreisschulratspräsident. «Dies liegt in der Verantwortung der Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern.» Allgemein macht er auf die Massnahmen des Bundes aufmerksam.

20 Personen in Quarantäne

Laut dem Sonderstab des Kantons sind aktuell 20 Personen von der Quarantäne betroffen. Das Contact Tracing unter der Leitung des kantonsärztlichen Dienstes habe wie geplant funktioniert. Die kantonalen Behörden stehen auch mit den Arbeitgebern der betroffenen Personen in Kontakt. Weitere Abklärungen im Umfeld werden getätigt.

Das Kontaktmanagement im Kanton Uri steht unter der Leitung des kantonsärztlichen Dienstes. Dabei werden enge Kontakte von mit dem Coronavirus infizierten Personen ausfindig gemacht und die notwendigen Massnahmen angeordnet, um die Übertragungskette des Virus zu unterbrechen.

In Zusammenarbeit mit der Lungenliga Uri stehen gegenwärtig vier Fachpersonen für das Contact Tracing im Einsatz. «Sie leisten eine grosse Arbeit», schreibt der Sonderstab. Weitere drei für diese wichtige Aufgabe geschulte Personen stehen bei Bedarf zur Verfügung. In allen positiv getesteten Fällen der vergangenen Tage habe das Contact Tracing wie geplant gut funktioniert. So konnte bereits in den meisten Fällen ermittelt werden, wo sich die Personen mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Die Abklärungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Zudem konnte geklärt werden, mit welchen Personen sie im fraglichen Zeitraum in engem Kontakt standen.

Hygiene- und Verhaltensregeln einhalten

«Die jüngsten Ansteckungen im Kanton Uri machen deutlich, dass weiterhin grosse Anstrengungen notwendig sind, um eine neuerliche Verbreitung des Coronavirus zu verhindern», betont der Sonderstab. Dieser ruft deshalb die Bevölkerung auf, die vom Bund empfohlenen Hygiene- und Verhaltensregeln einzuhalten:

  • Beim Auftreten grippeähnlicher Symptome sofort Rücksprache mit einem Arzt aufnehmen
  • Abstand halten
  • Maske tragen, wenn Abstandhalten nicht möglich ist
  • Gründlich Hände waschen
  • Händeschütteln vermeiden
  • In Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen
  • Nur nach telefonischer Anmeldung in Arztpraxis oder Notfallstation erscheinen
  • Falls möglich weiter im Homeoffice arbeiten
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