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Samih Sawiris: «Ab jetzt geht es nur noch bergauf»

Kaum ist das «Radisson Blu» in Andermatt eingeweiht, wird bereits die Planung eines Familienhotels an die Hand genommen. Die Preise für Apartments im Ferienresort Reussen sollen 2019 aufgrund der gestiegenen Nachfrage anziehen.
Gut gelaunt beim Dialog mit der Bevölkerung von Andematt: Gesamtprojektleiter Skigebiet Peter Furger (links) und Investor Samih Sawiris. (Bild: Urs Hanhart, Andermatt, 12. Dezember 2018) 

Urs Hanhart

Ziemlich genau 24 Stunden nach der Eröffnung des Vier-Sterne-Superior-Hotels Radisson Blu fand am Mittwoch im Festzelt auf der Piazza Gottardo bereits der nächste Event statt. Die Andermatt Swiss Alps (ASA) AG lud die einheimische Bevölkerung zu einem Dialog mit anschliessendem Apero. Allerdings war das Ganze vor allem eine Informationsveranstaltung. Fragen von Seiten der sehr zahlreich aufmarschierten Andermatter wurden fast keine gestellt.

«Die Piazza Gottardo füllt sich mit Leben. Der erste Shop von Victorinox ist eröffnet und der Mammut-Store steht kurz davor. Und das Restaurant Biselli begrüsst schon bald Gäste zum Essen, Brot kaufen oder zum Zuschauen bei der Herstellung von Schokolade», sagte ASA-CEO Franz-Xaver Simmen.

Beim Haus Fuchs wird bald der Innenausbau in Angriff genommen werden. 2019 soll es fertig erstellt werden. Das ebenfalls noch im Bau befindliche Haus Eisvogel soll Ende 2019 oder Anfang 2020 bezugsbereit sein. Zur Konzerthalle sagte Simmen: «Von aussen sieht sie nicht besonders spektakulär aus. Aber im Innern ist sie ganz toll. Ende März sollte die Halle fertig sein. Ab dann kann man dort Veranstaltungen für bis zu 700 Personen durchführen.»

Familienhotel ist in den Startlöchern

In Planung sind gemäss dem CEO bereits vier weitere Apartmenthäuser. Die Spatenstiche sollen im nächsten Jahr oder spätestens 2020 vollzogen werden. Zudem sei auch der Bau eines Vier-Sterne-Familienhotels geplant. Dazu verriet Simmen: «Dieses wird direkt neben dem Kreisel realisiert und soll die Lücke zwischen «Radisson Blu», Konzerthalle und Resort schliessen. Das Hotel ist eine Riesengeschichte mit einem Investitionsvolumen von 150 bis 160 Millionen Franken. Zurzeit wird die Finanzierung noch abgeklärt. Idealerweise würden wir 2019 mit dem Bau starten. Wir rechnen mit einer dreijährigen Bauzeit.»

Preise für Apartments ziehen an

Eifrig gebaut wird schon seit längerer Zeit am neuen Bahnhof. Die neue Bahnhofhalle ist im Rohbau erstellt und die Mietwohnungen in der Überbauung sollen Ende 2020 bezugsbereit sein.

Die ASA hat in diesem Jahr gemäss Simmen Zweitwohnungen im Wert von über 100 Millionen Franken verkauft. Das sei mehr als das Doppelte als noch im 2017. «Die Nachfrage nimmt extrem zu. Deshalb werden die Immobilienpreise auf den 1.1.2019 erhöht», erklärte der CEO. Der Erstwohnungsanteil bei den verkauften Objekten liegt bei 14 Prozent. «Das ist erfreulich, denn das sorgt für Leben im neuen Dorfteil», so Simmen.

Ein Kampf von Anfang bis zum Ende

Gesamtprojektleiter Peter Furger orientierte über die Skigebietserweiterung. Er betonte: «Am Freitag werden wir mit der Gondelbahn Oberalppass-Schneehüenerstock die letzte Anlage einweihen können. Damit schliesst sich der Kreis und die Skiarena ist am Ziel angelangt.» Es seien sehr intensive Jahre gewesen, mit einem Kampf vom Anfang bis zum Ende, auch in Bezug auf die Kosten. «Aber es war ein tolles Projekt. Ich hoffe, dass es der Region nun das bringt, was sie von ihm erwartet», so Furger.

«Der Umfang der Bauten im Skigebiet ist gewaltig», sagte Simmen. «Wir haben in den vergangenen drei Jahren realisiert, wofür andere Destinationen 10 bis 15 Jahre benötigen.» An die Urschner appellierte er: «Seien Sie stolz darauf, was wir hier haben, und tragen sie das in die weite Welt hinaus, denn wir brauchen mehr Gäste in unserer Skiarena.»

Investor Samih Sawiris erschien mit rund 40-minütiger Verspätung zur Veranstaltung, erhielt aber bei seinem Eintreffen grossen Applaus. Augenzwinkernd meinte er: «Diese Ägypter schaffen es nie, pünktlich zu sein. Wenn man mich fragt, weshalb ich inzwischen nicht Schweizer geworden bin, antworte ich jeweils: Es ist besser ein Ausländer zu sein, den man freundlich findet, als ein sehr schlechter Schweizer, der nie pünktlich erscheint.» Sawiris würdigte die grossen Verdienste von Peter Furger. Mit Blick auf die Fertigstellung des Skigebiets sagte er: «Ab jetzt geht es nur noch bergauf. Ich glaube, die ganze Schweiz wird nun endlich anerkennen, was hier geschaffen worden ist.»

Noch kein Geld verdient

Zum Schluss stellte sich der Investor für Fragen zur Verfügung. Beantworten musste er allerdings nur eine, und zwar folgende: Was haben Sie in den letzten zehn Jahren erreicht, was Sie sich vorgenommen hatten, und was noch nicht? Sawiris antwortete: «Mit der Einweihung der letzten Bahn am Freitag kann ich das Projekt nun als sicheres Erfolgsobjekt betrachten. Noch nicht erreicht habe ich, dass ich damit Geld verdiene. Aber das ist nicht so schlimm. Das kann ja noch kommen.»

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