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Rollhockey: Exil-Urnerin trifft für Schweizer Nati

Im portugiesischen Mealhada wurde die EM der Frauen ausgetragen. Das junge Schweizer Team konnte wertvolle Erfahrungen sammeln. Exil-Urnerin Jasmin Schuler durfte sich als zweifache Torschützin auszeichnen lassen.
Die 19-jährige Jasmin Schuler erzielte an der EM in Portugal zwei Tore im Dress der Schweizer Nati. (Bild: PD, Mealhada, 11. Oktober 2018)

Philipp Zurfluh

Die Schweiz nahm letztmals 2011 an einer EM teil und musste sich mit einem unerfahrenen Team – das Durchschnittsalter betrug 21 Jahre – neu beweisen. Man durfte nicht allzu viel erwarten. Das Auftaktspiel bestritt die Schweiz gegen den südlichen Nachbarn Italien. Gegen die favorisierten Südeuropäerinnen setzte es eine 3:0-Niederlage ab.

Einen Tag später kam es zum Duell mit Welt- und Europameister Spanien, die Schweiz war krasser Aussenseiter. Die Spanierinnen untermauerten ihren Favoritenstatus mit einem klaren 12:0-Sieg. Bereits nach einer Minute musste die Schweizer Torhüterin zum ersten Mal hinter sich greifen. Die Schweiz war pausenlos mit Abwehrarbeit beschäftigt und wurden permanent unter Druck gesetzt. Wenige harmlose Torschüsse waren beim Aussenseiter das Höchste der Gefühle.

Schweiz dominiert gegen England

Im dritten Match durfte sich die Schweiz berechtigte Hoffnungen auf den ersten Sieg machen. England wurde im Vorfeld der EM als schwächste Mannschaft eingestuft. Auch wenn zu Beginn des Spiels die Nervosität den Schweizerinnen anzumerken war, gelang ihnen eine Leistungssteigerung. Sie zeigten sich angriffslustig und siegten souverän mit 8:1. Jasmin Schuler, die 19-jährige Exil-Urnerin, die seit August in Spanien Rollhockey spielt, zeichnete sich als zweifache Torschützin aus. Gegen Deutschland wäre definitiv mehr drin gelegen, doch der Start wurde verschlafen und die Deutschen führten schnell mit 2:0. Das war ein zu grosses Handicap. Die Schweiz verlor 4:1. Im vierten Spiel gegen Portugal war nichts zu holen, obwohl die Schweizerinnen bis zur Pause sehr gut mithalten konnten. Der Gastgeber triumphierte mit 8:0. Die Partie gegen Frankreich verlief dann wieder auf Augenhöhe. Mit einer knappen 5:4-Niederlage musste sich die Schweiz knapp geschlagen geben.

Mit Optimismus in die Zukunft

Dank des Erfolgs gegen England klassierte sich die Mannschaft von Trainerin Christine Schneider auf dem 6. Rang. Dieser bedeutete gleichzeitig die Qualifikation für die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr. «Wir konnten uns im Verlauf der Woche steigern und mit erfahreneren Mannschaften wie Frankreich oder Deutschland mithalten», sagt Jasmin Schuler. Auch persönlich habe ihr dieser internationale Grossanlass viel gebracht. «Ich durfte Verantwortung übernehmen und wertvolle Erfahrungen sammeln.» Laut Jasmin Schuler schaue die Zukunft der die Frauen-Nationalmannschaft rosig aus. «Wir sind ein junges hungriges Team und könnten noch viel erreichen.»

Für die Seedorferin bleibt dennoch ein kleiner Wermutstropfen: Sie findet es schade, dass die Abschluss-Zeremonie wegen des Tropensturms «Leslie» nicht über die Bühne gehen konnte.

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