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Uri

Pfadi setzt für ihr Bauprojekt in Erstfeld nun auf Crowdfunding

Mit dem Pfadiheim geht es zügig voran – auch dank viel Eigenarbeit. Unter www.lokalhelden.ch wird nun Geld für den Innenausbau gesammelt.
Bei den Arbeiten hilft auch Christian Imfeld, Präsident des Vereins Neubau Pfadiheim Uri, tatkräftig mit. (Bild: PD)
Beim Bau des Pfadiheims Uri in Erstfeld legen viele Hand an. (Bild: PD)
Die Arbeiten beim Pfadiheim Uri schreiten zügig voran.  (Bild: PD)
Die Malerarbeiten im Innenbereich konnten komplett in Eigenarbeit ausgeführt werden. (Bild: PD)

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Das Pfadiheim Uri ist ein Gemeinschaftsprojekt von Jung und Alt. Das zeigt sich auch an der bisher ausgeführten Arbeiten. So wurden zahlreiche Auszubildende auf der Baustelle eingesetzt und von aktiven und ehemaligen Pfadis auf dem Bärenboden in Erstfeld bereits rund 650 Stunden Eigenarbeit geleistet. Dazu kommen die Stunden der ehrenamtlichen Bauleiterin, des Vorstands, des Bau- und Finanzteams. Unter anderem konnten die Malerarbeiten im Innenbereich komplett in Eigenarbeit ausgeführt werden. Das bringt eine Ersparnis von zirka 10'000 Franken mit sich. Darüber hinaus wurden der Schallschutz an den Decken im Erdgeschoss und im Dachgeschoss in Eigenarbeit montiert. Die Pfadis haben das Gemeindewerk Erstfeld bei der Verkabelung (Strom und Brandmeldeanlage) unterstützt, Fenster Püntener beim Fenstereinbau geholfen, selbständig gewisse Isolationsarbeiten im Nasszellenbereich gemacht sowie unzählige Böden abgedeckt.

«Bei der Eigenarbeit können wir auf ein grosses Netzwerk von Pfadis zurückgreifen, die uns tatkräftig unterstützen», sagt Christian Imfeld, Präsident des Vereins Neubau Pfadiheim Uri. Die Zusammenarbeit mache Freude und schweisse aktive und ehemalige Pfadis zusammen. Auch Nicht-Pfadis helfen tatkräftig mit. «Mit den Eigenleistungen leisten wir unseren Beitrag zum Bau des Pfadiheims und können Geld einsparen und eine Verbindung mit dem Projekt aufbauen», so Imfeld.

Finanzierungslücke im Innenausbau schliessen

Trotz zahlreicher Bemühungen und viel Eigenarbeit besteht weiterhin eine Finanzierungslücke von knapp 300'000 Franken für den Innenausbau. Der Verein hat deshalb mit vereinten Kräften auf www.lokalhelden.ch ein Crowdfunding gestartet.

Mit der Plattform der Raiffeisenbanken wurde bereits erfolgreich Geld für die «Ryyssboogebrugg», eine Wasserleitung für das «Nussbäumli» oder die Sanierung der Schiffstation Tellsplatte gesammelt. Für das Crowdfunding gibt es bereits über 110 Fans.

Sammelaktion soll auch zukünftige Nutzer ansprechen

Mit dem Geld aus dem Crowdfunding soll der Innenausbau des Pfadiheims finanziert und eine zweckmässige, funktionale und robuste Infrastruktur sichergestellt werden. «Bisher wurde im Pfadiumfeld und bei Stiftungen Geld gesammelt. Die Idee hinter dem Crowdfunding ist, dass damit auch Leute angesprochen werden, die das Haus zukünftig nutzen und den Standort Uri unterstützen möchten», sagt Imfeld. Dabei denkt er vor allem an Schulen, Vereine und Institutionen, welche auf gute Infrastrukturen für Lager, Kurse und Veranstaltungen angewiesen sind. Zum Innenausbau gehören eine Küche inklusive Profi-Steamer und Gastro-Abwaschmaschine, der Ausbau der vier Gruppenräume, der Ausbau der Schlafräume und des Aufenthaltsraums. «Bei den Schlafräumen wollen die Pfadis selber schreinern, jedoch fallen Materialkosten an», so Imfeld. Darüber hinaus sollen die Beiträge auch für die Umgebungsarbeit genutzt werden. Dazu gehört unter anderem der Bau einer Arena mitsamt einer Feuerstelle.

Das Pfadiheim ist komplett barrierefrei, verfügt über eine Fotovoltaikanlage und eine Erdsonde. «Nachhaltigkeit ist uns wichtig», so Imfeld.

Im Rahmen des Projekts selber dazu lernen

Der Erstfelder Reto Indergand hat den Film für die Crowdfunding-Kampagne gemacht. Das Konzept und die Idee stammen von Sara Fedier. Andreas Wolf, Abteilungsleiter der Pfadi Don Bosco Schattdorf, der das Medienausbildungszentrum in Luzern (MAZ) absolvieren wird und aktuell bei Tele 1 ein Volontariat absolviert, durfte Indergand über die Schultern schauen und ihn unterstützen. So hat er beispielsweise die Szene mit Carla Keller von Radio Pilatus gedreht. «Das ist eine wertvolle Lernerfahrung für Andreas Wolf, der jetzt auch die Crowdfunding-Kampagne auf Social Media für das Pfadiheim begleiten wird», gibt sich Imfeld überzeugt. So könne man im Rahmen des Projekts auch Personen fördern – ein Kernanliegen der Pfadi. Und mit einem Schmunzeln fügt Imfeld bei: «Ich persönlich lerne tagtäglich sehr viel bei diesem Herzensprojekt.»

Bereits sind erste provisorische Reservationen eingegangen

Das Interesse am neuen Pfadiheim ist gross. «Wir haben bereits erste Anfragen für Reservationen», verrät Imfeld. An Ostern 2021 soll das Pfadiheim eröffnet werden. Dann soll bereits ein erster Ausbildungskurs von J+S im Pfadiheim stattfinden. «Wir hoffen, zukünftig zahlreiche Jugendorganisationen und Schulklassen im Pfadiheim Uri begrüssen zu dürfen», so Imfeld. Davon würden Gewerbetreibende und Detaillisten, Bus und Bahn, die Gemeinde Erstfeld und der Kanton Uri profitieren.

Hinweis: Mehr zum Crowdfunding gibt es unter: www.lokalhelden.ch.

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