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Uri

Kantonsspital Uri schreibt 2019 Gewinn

Ausfälle bei den stationären Behandlungen werden mit mehr ambulanten aufgefangen. Die Marge sollte aber im Hinblick auf die Eröffnung des Neubaus noch steigen.
Das Kantonsspital in Uri hat Gewinn erwirtschaftet. (Bild: Urs Hanhart)

(zf) Die stationären Behandlungen am Kantonsspital Uri (KSU) sind im vergangenen Jahr stark zurück gegangen. Seit dem 1. Januar 2019 sind verschiedene Behandlungen und Untersuchungen an Blutgefässen, Händen, Füssen und Knien ambulant durchgeführt worden. Diese vom Bund erlassenen Vorgaben hatten zur Folge, dass die Zahl der stationären Eingriffe am KSU um 124 Fälle zurückging, was sich entsprechend negativ auf die Ertragszahlen auswirkte. Auch führte die ausbleibende Grippewelle im vergangenen Jahr zu deutlich weniger Spitalaufenthalten. Insgesamt nahm die Zahl der stationären Austritte gegenüber dem Vorjahr um 424 Fälle oder 9,8 Prozent ab, was in einem Minderertrag von 2,275 Mio. Franken resultiert.

Auf der anderen Seite sind die ambulanten Behandlungen gestiegen. Dies führte zu Mehrerträgen in der Höhe von 1,317 Mio. Franken. Ebenso beim übrigen Betriebsertrag konnte deutlich zugelegt werden, unter anderem durch den Verkauf von Mahlzeiten an Dritte oder durch eine höhere Überschussbeteiligung auf Versicherungen. Schliesslich habe ein striktes Kostenmanagement gegenüber dem Vorjahr zu einem Minderaufwand von 961'000 Franken geführt, heisst es in einer Medienmitteilung. Das Unternehmensergebnis fällt somit positiv aus.

Zukunftsgerichtete Projekte fördern nachhaltige Wirtschaftlichkeit

Der operative Gewinn beträgt 4,796 Mio. Franken oder 7 Prozent. «Damit kann die bestehende Infrastruktur über Abschreibungen amortisiert und über die Nutzungsgebühr bezahlt werden», so das KSU. Bis zum Bezug des Neubaus sei allerdings eine Marge von 10 Prozent anzustreben, damit das KSU langfristig wettbewerbsfähig bleibe und nachhaltig in Infrastruktur, Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle und medizinische Innovationen investieren und damit die höhere Nutzungsgebühr bezahlt werden könnten.

«Der Neubau bringt jedoch nicht nur eine höhere Nutzungsgebühr mit sich, sondern ebenso die Möglichkeit, die Betriebsabläufe zu optimieren.» Der Spitalrat und die Spitalleitung hätten deshalb zahlreiche Projekte lanciert, mit welchen die wirtschaftliche Situation nachhaltig verbessert werden könne. Zudem seien die anhaltend tiefen Zinsen auf dem Kapitalmarkt sowie die Investitionen in hochwertige Baumaterialien weitere Gründe, weshalb Spitalrat und Spitalleitung positiv in die Zukunft blicken.

KSU sieht sich in Strategie bestätigt

Im vergangenen Jahr war die Axenstrasse während längerer Zeit gesperrt. Für jeweils wenige Stunden war auch die A2 zwischen Luzern und Altdorf nicht passierbar. «Solche Situationen verdeutlichen, warum im Jahr 2017 rund 87 Prozent der stimmberechtigten Urnerinnen und Urner dem Gesetz über das Kantonsspital Uri zugestimmt haben», heisst es in der Mitteilung. «Das KSU ist für den Kanton Uri aus medizinischer, gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Sicht von grosser Bedeutung.» Im vergangenen Jahr sind abermals 75 Prozent der Patientinnen und Patienten über den Notfall ins KSU eingetreten.

Die vom KSU generierte Wertschöpfung im Kanton Uri betrug rund 60 Mio. Franken. «Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, müssen hin und wieder Entscheidungen getroffen werden, welche auf den ersten Blick unverständlich, aufgrund des stetigen Wandels jedoch unumgänglich sind.» Dazu gehörten die Auslagerung der spitaleigenen Wäscherei oder die Reduktion der Akutbetten zugunsten einer grosszügigen Tagesklinik. Diese Entscheidungen würden schliesslich dazu beitragen, dass der Kanton Uri auch in Zukunft über eine «wirksame, zweckmässige und wirtschaftliche spitalbasierte Grundversorgung» verfüge.

Die Bilanz des KSU weist unverändert eine gesunde Struktur auf. Das Eigenkapital konnte um 342'000 Franken auf 7.3 Mio. Franken erhöht werden, bei Aktiven in der Höhe von 21,5 Mio. Franken. Die Liquidität reicht aus, um den kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten nachzukommen.

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