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Uri

Kanton fördert Biodiversität in Uri mit Millionenbeträgen

Zwei Vorstösse im Landrat haben Antworten zu einer nachhaltigen Verwaltung und der Förderung der Biodiversität verlangt. Konkrete Massnahmen für die Kantonsverwaltung sollen bis im Sommer bekannt sein.
Karin Gaiser Aschwanden stellte dem Regierungsrat an der Novembersession des Landrats Fragen zur Nachhaltigkeit. (Archivbild: Urner Zeitung (Altdorf, 17. November 2021))
Grünen-Landrat Raphael Walker. (Bild: PD)

Lucien Rahm

Lucien Rahm

Die Erstfelder Landrätin Karin Gaiser Aschwanden (CVP/Mitte) hat vom Regierungsrat wissen wollen, ob auch der Kanton Uri die Verwaltung nachhaltiger gestalten möchte. Denn der Kanton «unterstützt mit spezifischen Förderprogrammen einzelne Massnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit, verfügt selbst jedoch über keine Gesamtstrategie für Nachhaltigkeit in der kantonalen Verwaltung», begründete sie ihre Interpellation im November im Landrat.

«Der Regierungsrat setzt diesbezüglich auf die gemeinsamen Bestrebungen des Bundes und der Kantone, die nationale Strategie für nachhaltige Entwicklung 2030 zu verfolgen», schreibt die Regierung nun in ihrer Antwort auf Gaiser Aschwandens Vorstoss. Mit dieser Strategie, die ihrerseits auf Nachhaltigkeitszielen der UNO basiert, habe der Bund bereits eine Grundlage für eine solche nachhaltige Entwicklung geschaffen, die bald auch in der Verwaltung umgesetzt werden soll.

Denn auf dieser Grundlage sollen bald schon konkrete Handlungsanweisungen für die kantonale Verwaltung entstehen. Bis im kommenden Sommer soll nämlich ein Handbuch für die Kantone und Gemeinden vorliegen, welches «die Rollen und Verantwortlichkeiten der verschiedenen staatlichen Ebenen klären und Massnahmen und Instrumente zur Umsetzung» bestimmter Nachhaltigkeitsziele auflisten soll, schreibt der Regierungsrat weiter.

Amt für Umweltschutz werde Umsetzung begleiten

Festgehalten sind diese Ziele in der sogenannten Agenda 2030, in welcher die Vereinten Nationen vor fünf Jahren 17 solche Ziele festgeschrieben haben. Je nach Land stünden dabei unterschiedliche Ziele im Fokus, heisst es in der Regierungsantwort. «In der Schweiz stehen insbesondere Anstrengungen für verantwortungsvolle Produktion und Konsum, für weniger Ungleichheiten, für mehr Klimaschutz und für den Erhalt der Biodiversität im Vordergrund.»

Sobald das Handbuch vorliegt, sollen das Amt für Umweltschutz und das Amt für Raumentwicklung die Umsetzung der Nachhaltigkeit in der Verwaltung begleiten. Andere Amtsstellen sollen so unterstützt und beraten werden.

Bund und Kanton betreiben zusammen Naturschutz

Mit der Biodiversität befasst sich auch ein Vorstoss des Altdorfer Grünen-Landrats Raphael Walker, den der Regierungsrat mittlerweile ebenfalls beantwortet hat. Walker wollte wissen, welche Beiträge der Kanton Uri im Rahmen eines entsprechenden Programms von Bund und Kantonen in den vergangenen Jahren erhalten und in die Biodiversität investiert hat.

Dieses Programm von Bund und Kantonen besteht seit 2008. Damit investieren die beiden Ebenen zusammen in den Naturschutz. In Vereinbarungen werden dabei jeweils bestimmte Leistungen festgelegt, die ein Kanton innerhalb von vier Jahren zu erbringen hat, um einen Beitrag an die schweizerische «Schutz- und Förderstrategie im Bereich der Biodiversität» zu leisten. Dabei verpflichtet sich der Bund, die Kantone finanziell zu unterstützen.

8,6 Millionen Franken für Biodiversität

In den Jahren 2016 bis 2019 hat der Kanton knapp 8,6 Millionen Franken in die Biodiversität in Uri investiert. Rund 5,2 Millionen Franken hat dabei der Bund beigesteuert, wie der Regierungsrat in seiner Antwort auf Walkers Interpellation schreibt. Dabei floss das Geld mehrheitlich der Förderung von Arten, Biotopen, Moorlandschaften und des ökologischen Ausgleichs zu. Auch in die Bereiche Revitalisierung sowie Waldbiodiversität wurde je rund eine Million Franken investiert.

Der Kanton Uri habe in der Vergangenheit «sehr viele Massnahmen zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität umgesetzt», schreibt der Regierungsrat weiter. So seien beispielsweise zahlreiche Mehrjahresprogramme zur Förderung schutzwürdiger Lebensräume umgesetzt worden. Diese befinden sich im Meiental, auf dem Urnerboden und auch auf der Göscheneralp. Auch habe man das Wildheuförderprogramm lanciert und diverse Trockenmauer-Sanierungsprojekte realisiert. Aber auch diverse Fliessgewässer seien ökologisch aufgewertet worden, nennt der Regierungsrat ein weiteres Beispiel.

Solche Fördermassnahmen sollen auch in der laufenden Periode wieder mit Millionenbeträgen unterstützt werden. Für den Zeitraum 2020 bis 2024 will der Bund für die Förderung der Urner Biodiversität rund 8,6 Millionen Franken beisteuern.

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