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Uri

«Kanteentler» begehen ihren grossen Feiertag

Traditionell am Donnerstag nach St. Gallus treffen sich die Kantonsangestellten zum Amtsleutetag. Beim 404. Treffen ging es um Kontinuität und um die Aufgabenüberprüfung.
Die Hauptverantwortlichen des Amtsleutetags (von links): Michael Morg, Antonella Valente, Adrian Zurfluh, abtretender Vogt, Landweibel Karl Kempf, Markus Frösch, neuer Vogt, sowie Rebekka Mattli. (Bild: PD)

Markus Zwyssig

Bruderschaftsvogt Adrian Zurfluh konnte am Donnerstag knapp 200 Personen zum Amtsleutetag im «Uristiersaal» in Altdorf begrüssen. Er stellte den Tag unter das Motto Kontinuität. «Sowohl geschichtlich als auch politisch stehen wir Amtsleute für Kontinuität», sagte Zurfluh. «Einerseits, weil es uns schon über 400 Jahre lang gibt, und anderseits, weil wir mit unserem Schaffen für eine zumindest mehr oder weniger kontinuierliche Politik sorgen». Zuerst und zuletzt werde die Urner Politik durch den Regierungsrat nach aussen vertreten und durch den Landrat mitgestaltet. «Aber ich wage zu behaupten, für die wahre Kontinuität im Staate Uri sorgen die Kantonsangestellten».

Dienstjubiläen von 30, 40 oder 45 Jahren sind keine Seltenheit

Zurfluh untermauerte dies mit Zahlen: Die Vereinigung gibt es seit 403 Jahren. Das Treffen findet zum 404. Mal statt. Nicht selten haben die Mitglieder eine hohe Anzahl an Dienstjahren zu verzeichnen. So sind Dienstjubiläen von 35, 40 oder 45 Jahren fast an der Tagesordnung.

«Im Vergleich dazu sind die Amtsdauern von unseren Regierungsratsmitgliedern doch eher kürzer», holte Zurfluh aus. Zwar bringe es der Rekordhalter auf stolze 29 Jahre im Regierungsrat: Laut «Urikon» sei dies der Spirgner Karl Gisler, der während seiner 29 Jahre im Regierungsrat nicht weniger als 20 Ratskollegen erlebt hat. «Aber die ganz grosse Menge unserer Vorgesetzten im Regierungsrat treten nach zwei, drei, vier oder fünf Legislaturperioden zurück». Somit liege es an den Kantonsangestellten, die Kontinuität über die Dekaden zu sichern – selbstverständlich nicht ohne mit der Zeit zu gehen. «Das Rezept hat sich über die Jahrhunderte bewährt».

Michael Morg ist neu im Vorstand dabei

Keine Sesselkleber gibt es im Vorstand der Amstleutebruderschaft. So ist es Brauch, dass innerhalb des Vorstands ein eigentliches Sesselrücken stattfindet. Das heisst, dass alle zwei Jahre ein Mitglied des Vorstands vom 2. zum 1. Revisor, vom 1. Revisor zum Brettmeister und vom Brettmeister zum Vogt vorrückt. Zum neuen Bruderschaftsvogt wählte die Versammlung Markus Frösch. Antonella Valente wurde zur neuen Frau Brettmeister. Die neue 1. Revisorin heisst Rebekka Mattli. Michael Morg, Kriminaltechniker bei der Kripo der Urner Kantonspolizei wurde zum zweiten Revisor gewählt.

«Es gibt keinen Grund für ein ‹Kanteentler›-Bashing.»

Regierungsrat Roger Nager

Landammann Roger Nager hielt die obrigkeitliche Ansprache. Seine grösste Herausforderung sei es gewesen, ein Thema zu finden, über das in den vergangenen 403 Jahren noch niemand etwas gesagt habe. In seiner Verzweiflung rief er eine Arbeitsgruppe ins Leben. Diese rief jedoch zurück und sagt, dass sie sich nicht um das Anliegen kümmern könne. Die Aufgabenüberprüfung habe gerade oberste Priorität. Als hätte ein Blitz eingeschlagen, hatte Nager die Lösung gefunden. Über die Aufgabenüberprüfung habe bestimmt noch kein Landammann vor ihm gesprochen.

Regierungsrat Roger Nager: «Wir liefern qualitativ hochwärtige Arbeit ab»

Da der Landrat gerade erst über die Aufgabenüberprüfung debattiert und den Bericht dazu schliesslich ablehnend zur Kenntnis genommen hatte, waren Nager einige Details noch bestens bekannt. Namentlich erwähnte er folgende positiven Punkte: «Wir machen einen guten Job. Wir sind effizient. Wir liefern qualitativ hochwertige Arbeit ab. Wir sind topmotiviert. Wir erledigen rund 1400 Aufgaben. Wir sind gut.» Roger Nager dankte den Kantonsangestellten im Namen des Regierungsrats für den Einsatz. «Es gibt keinen Grund für ein ‹Kanteenler›-Bashing, wie es in den letzten Jahren vermehrt stattgefunden hat, nicht einen.»

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