notifications
Uri

In Uri wird Energiesparen mit 2,5 Millionen gefördert

Geld aus dem Förderprogramm Energie Uri gibt es für energetische Gebäudesanierungen sowie den Ersatz von Heizungen mit Öl durch erneuerbare Energien. Neu wird auch der Anschluss für das Aufladen von Elektroautos im privaten Bereich finanziell unterstützt.
Neu werden im Rahmen des Förderprogramms Energie Uri auch Ladeinfrastrukturen für Elektroautos bei Mehrfamilienhäusern unterstützt. (Bild: Baudirektion Uri / PD (17. Januar 2022))

Markus Zwyssig

Seit dem Jahr 2000 unterstützt der Kanton Uri energetische Sanierungen im Gebäudebereich. Das Förderprogramm Energie konnte über die Jahre ausgebaut werden und erfreut sich grosser Nachfrage. Mit den Beiträgen des Kantons und des Bundes im Rahmen der CO2-Teilzweckbindung steht in diesem Jahr ein Betrag von rund 2,5 Millionen Franken für energetische Sanierungen zur Verfügung. Die Summe konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht werden. Das vergangene Jahr war in dieser Hinsicht ein spezielles. Der Landrat hatte den Kantonsbeitrag aufgrund vieler noch offener Gesuche erhöht, sodass 2021 insgesamt 3,4 Millionen Franken ausgeschüttet werden konnten.

Reichen die in diesem Jahr zur Verfügung stehenden 2,5 Millionen Franken? Eine Prognose sei schwierig abzugeben, sagt Alexander Walker, Leiter beim Amt für Energie Uri. Er hofft einerseits, dass das Budget auch dieses Jahr wieder ausgeschöpft und dadurch in energetische Sanierungen investiert wird. Andererseits möchte er aber auch, dass der Fördertopf möglichst lange reicht. In den vergangenen beiden Jahren wurden pro Jahr rund 370 Fördergesuche abgewickelt. «Wir rechnen wiederum mit einer ähnlichen Anzahl Gesuche», so Walker. Er gibt aber zu bedenken: «Entscheidend ist auch die Grösse der eingereichten Projekte.»

Auch Elektromobilität wird gefördert

Beim Förderprogramm Energie Uri 2022 bleibt die Sanierung der Gebäudehülle ein Schwerpunkt. Alexander Walker dazu:

«Das Förderprogramm Energie Uri ist nach wie vor sehr breit aufgestellt und deckt die wesentlichen Bereiche ab. Kontinuität ist hier wichtig.»

Zu den bestehenden Förderbereichen – neben der Gebäudehülle die Haustechnik, die Solarenergie und die Energieberatung – ist neu die Mobilität hinzugekommen. «Damit soll den aktuellen Entwicklungen bei der Elektromobilität mit Beiträgen für Ladestationen Rechnung getragen werden», erklärt Walker. «In einzelnen Bereichen gab es auf dieses Jahr hin einige wenige Anpassungen, insbesondere im Bereich der Fotovoltaik.»

Im Bereich der Gebäudehülle wird mit einem Förderbeitrag von 60 Franken pro Quadratmeter ein grosser Teil der Kosten für die Dämmmassnahmen abgedeckt. Wenn sich jemand entscheidet, gleichzeitig mit der Isolation der Fassade oder des Dachs eine integrierte Fotovoltaikanlage zu realisieren, können neu 200 Franken pro mit Modulen belegtem Quadratmeter geltend gemacht werden. Eine integrierte Anlage hebt sich dadurch von einer angebauten Anlage ab, dass sie nebst der Stromproduktion auch den Schutz des Gebäudes vor Witterungseinflüssen übernimmt. Der Anstellwinkel der Module muss 60 bis 90 Grad betragen und somit für die Produktion von Winterstrom optimiert sein. Der Vorteil solcher Anlagen ist der höhere Ertrag im Winter aufgrund des dem tiefen Sonnenstand angepassten Anstellwinkels sowie der Umstand, dass diese Anlagen nicht von Schnee bedeckt werden.

Fotovoltaik: Viel mehr Anlagen mit bedeutend mehr Leistung unterstützt

Der Kanton Uri unterstützt als einer der wenigen Kantone seit 2012 Fotovoltaikanlagen zur Stromproduktion. Wurden 2018 noch 31 neue Anlagen unterstützt, waren es 2021 deren 123. Die geförderte Anlage-Leistung stieg in dieser Zeit von 482 auf 3212 Kilowatt. Solarstromanlagen haben sich vor allem auch aufgrund der in den vergangenen Jahren stark gesunkenen Kosten etabliert, gibt man sich beim Amt für Energie Uri überzeugt. Meist werden diese Anlagen auf Dächern installiert und deren Ausrichtung und Neigung wird auf eine maximale jährliche Stromproduktion optimiert.

Noch nicht etabliert hat sich die Fotovoltaik in Fassaden, wo die Stromproduktion in den Wintermonaten bei der entsprechenden Ausrichtung höher ist, als bei relativ flach angeordneten Anlagen auf dem Dach. Deshalb fokussiert das Förderprogramm Energie Uri neu auf dieses Thema. Gefördert werden angebaute Fotovoltaikanlagen, wenn sie einen identischen Anstellwinkel wie die fassadenintegrierten Anlagen aufweisen.

Elektro-Autos gibt es inzwischen in den verschiedensten Varianten. «Betankt» werden diese in der Regel zu Hause auf dem eigenen Parkplatz. Wenn Parkplätze mit Ladestationen ausgerüstet werden, beziehen sie die elektrische Energie von einer gemeinsamen Versorgungsleitung wie beispielsweise dem Erschliessungspunkt eines Mehrfamilienhauses. Da die Ladeleistung für mehrere Elektroautos sehr hoch werden kann, ist die Erschliessung bereits bei wenigen Ladestationen zu wenig leistungsfähig, um alle Autos gleichzeitig zu beladen. Ein Gesamtkonzept mit Lastmanagementsystem über alle Parkplätze wird deshalb notwendig. Ein pauschaler Förderbeitrag von 2000 Franken soll einen Teil der dafür notwendigen Kosten abdecken. Bedingung ist, dass mindestens 10 Parkplätze mit Basisinfrastruktur erschlossen werden.

Höhere Beiträge für Beratungen

Je nach Gebäude und Bedürfnis der Eigentümerschaft ergeben sich unterschiedliche Strategien für eine Sanierung. Eine unverbindliche Energie-Erstberatung kann beim Amt für Energie kostenlos in Anspruch genommen werden. Für eine detailliertere Beratung im Bereich der Gebäudehülle wird der Förderbeitrag für eine Sanierungsberatung von 400 Franken auf 700 Franken erhöht. Die Beratung wird von Fachleuten durchgeführt und umfasst die Analyse des Ist-Zustands der einzelnen Gebäudeteile sowie jeweils eine Sanierungsempfehlung.

Für eine Beratung bezüglich einem Ölheizungsersatz kann das Programm «erneuerbar heizen» des Bundes beansprucht werden. Der Kanton zahlt für eine solche Beratung durch eine Fachperson 350 Franken, wenn es sich um Wohngebäude bis 5 Wohneinheiten handelt. Ab 6 Wohneinheiten gibt es 700 Franken.

Hinweis: Auskunft bei Fragen um das Thema Energie im und am Gebäude erhält man vom Amt für Energie telefonisch unter 041 875 2688 oder per E-Mail an energie@ur.ch. Informationen zu den weiteren Förderpfaden sind auf der Homepage des Kantons unter www.ur.ch/energie abrufbar.

Kommentare (0)