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Uri

Ich habe vollstes Vertrauen in unsere Jugendlichen

Leserbrief zum Verantwortungsbewusstsein der heutigen Jugend.

Sind Sie stolz auf Ihre Jugendlichen? War es für unsere Eltern früher einfacher, besser und waren wir anständiger? Eine etwas differenziertere Betrachtung als Erlebnisbericht. 52-jährig sind die ältesten ehemaligen Jugendlichen heute, mit welchen ich als Sportlehrer im Bewegungsbereich und der ganzheitlichen Entwicklung zusammenarbeiten durfte. Viele sind heute Geschäftsinhaber, Abteilungsleiterinnen, Politikerinnen, Lehrlingsverantwortliche, selber Lehrer oder Grosseltern und bestimmen über unser tägliches Leben.

Viele von ihnen waren als Schülerin und Schüler nicht gerade jede Woche pflegeleicht und super freundlich, wie es ihrem damaligen Alter entsprechend eben halt einfach sein muss. Das gemeinsame Erleben, Erdulden oder als Herausfinden und Verändern ist für alle Beteiligten eine Herausforderung, aber auch eine Freude. Ich durfte «hautnah» miterleben, wie Persönlichkeiten sich entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft finden. Dies in einer Gesellschaft, die sich selber rasant verändert und sich stetig ändernden Anforderungen stellt.

Reflektieren wir uns persönlich und halten wir uns vor Augen, wie sich unsere Vorstellungen und Erwartungen an uns und unser Umfeld verändert haben, verstehen wir besser, mit was unsere Jugendlichen täglich konfrontiert werden und was sie bewegt. Zwölfjährig sind die jüngsten Schülerinnen und Schüler, welche im Spiel, beim Trainieren und Automatisieren lernen, unseren Anforderungen gerecht zu werden. Erachtet man den Menschen und seine Entwicklung als zentrales Element des Lernens, ändert sich trotz aller Veränderungen kaum Grundlegendes.

Unsere Jugendlichen bestimmen die Gegenwart und die Zukunft, ich mache mir keine Sorgen. Sie haben (hoffentlich bei uns allen) lernen dürfen, Verantwortung für sich und für andere zu übernehmen. Dies vielleicht mit etwas anderen «Messlatten» und Prioritäten, aber immer für uns ein Erlebnis und eine Herausforderung, welche uns selber weiterentwickelt – ein Privileg für mich. Ich habe vollstes Vertrauen in unsere Jugendlichen, wie auch schon in ihre «Vorgängerinnen und Vorgänger» im Sportunterricht. Danke für Vergangenheit, Gegenwart und unsere Zukunft!

Dani Wunderlin, Sportlehrer, Schattdorf

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