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Uri

Hohe Militärs sind in Altdorf zu Besuch

Die Schweizerischen Kreiskommandanten haben am Freitag ihre Generalversammlung im Altdorfer Landratssaal abgehalten. Am Vortag besichtigen sie das Interventions- und Erhaltungszentrum der SBB und hatten eine Führung mit dem Historic-Team.
Die Kreiskommandanten der Schweiz sowie viele militärische Ehrengäste und Politiker tagten im Urner Landratssaal. (Bild: Paul Gwerder, Altdorf, 14. Juni 2019)

Paul Gwerder

«Wir hatten bereits gestern Gelegenheit, die aussergewöhnliche Gastfreundschaft des Kantons Uri kennenzulernen. Zusammen mit dem Urner Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti konnten wir das Interventions- und Erhaltungszentrum der SBB in Erstfeld besichtigen und speziell beeindruckt waren wir bei der Führung des Historic-Teams, die der Urner Kreiskommandant Urs Mock organisiert hatte», sagte einleitend der Präsident der Schweizerischen Kreiskommandanten, Oberst Philippe Achermann im Altdorfer Landratssaal.

Am Freitagmorgen fand dort die 59. Generalversammlung der Vereinigung Schweizerischer Kreiskommandanten (VSK) statt. Neben 24 stimmberechtigten Mitgliedern waren 29 Gäste anwesend, darunter Landratspräsident Peter Tresch, Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti, Ständerat Josef Dittli, der Tessiner Staatsrat Normann Gobbi, ranghohe Militärs und deren Chef, Korpskommandant Philippe Rebord. Speziell begrüsste der Präsident die acht neuen Mitglieder, die seit 2018 als Kreiskommandanten im Amt sind.

Oberst Daniel Bosshard wird neuer Präsident

«Es ist mir eine Freude und ein Genuss, so viele Offiziere hier begrüssen zu dürfen», sagte Landammann Roger Nager. Er stellte den Gästen im Saal den Kanton Uri näher vor und erwähnte dabei auch den NEAT-Basistunnel, das Tourismusressort Andermatt, den Um- und Neubau des Kantonsspitals Uri, das geplante neue Verkehrssystem im Urner Talboden, den künftigen Kantonsbahnhof und die «Werkmatt Uri», wo früher oder später viele Firmen ihre Hallen erstellen werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von rund 1000 neuen Arbeitsplätzen, die es dort geben soll.

Im Jahresbericht 2017/2018 schreibt Philippe Achermann, dass seine drei neuen Vorstandsmitglieder, Andreas Schwarz (SG), Urs Mock (Uri) und Louis-Daniel Jaccoud (VD) sich sehr gut ins Team integriert haben und sie zusammen die vielfältigen Aufgaben haben meistern können. Besonders stolz zeigte sich der Vorsitzende, dass 59 Personen aus 24 Kantonen zur zweiten Arbeitstagung der VSK gekommen sind. Per Ende März 2019 sind die Mobilmachungsverantwortlichen der Kantone durch ihre Amtschefs bestimmt worden; in der Regel ist dies der Kreiskommandant. Seit dem 1. Juli 2018 ist Brigadier Markus Rihs neuer Chef Personelles der Armee. Er schätzt den direkten Kontakt mit den Kantonen.

Auf die GV hat Präsident Philippe Achermann nach sechs Jahren Amtszeit seinen Rücktritt eingereicht und betonte: «Ich habe das Präsidium immer mit Stolz und grosser Freude ausgeführt und mich mit voller Überzeugung für die Aufgaben eingesetzt.» Als Nachfolger wurde mit grossem Applaus der bald 55-jährige Oberst Daniel Bosshard gewählt. Er ist seit zehn Jahren Kreiskommandant im Kanton Zürich. Weiter sind für die nächsten zwei Jahre folgende Mitglieder bestätigt worden: Gregor Kramer (TG), Max Dällenbach (BE), Andreas Schwarz (SG), Urs Mock (UR) und Louis-Daniel Jaccoud (VD). Der vakante Sitz im Vorstand soll 2021 wiederbesetzt werden.

Die Jahresrechnung, welche von Gregor Kramer geführt wird, weist einen Verlust von 214 Franken aus, dies bei Ausgaben von 4374 Franken. Der Mitgliederbeitrag für aktive Kreiskommandanten bleibt bei 80 Franken. Es ist geplant, in den nächsten zwei Jahren die Website zu überarbeiten. Dem Antrag für einmalige Kosten von 6000 Franken wurde zugestimmt.

Armeechef ist zuversichtlich bezüglich Kampfflugzeug

Armeechef Philippe Rebord gab einige Informationen zur aktuellen Entwicklung ab. Mit der Weiterentwicklung der Armee wird der Sollbestand der Armee auf 100’000 reduziert. Die Reduktion hat zur Folge, dass mehrere grosse Verbände und verschiedene Bataillone und Abteilungen umstrukturiert und neuunterstellt werden müssen. Als Eckpunkte nannte der Armeechef die Erhöhung der Bereitschaft, die Verbesserung der Kaderausbildung, die Vollausrüstung der Einsatzverbände sowie die Regionalisierung. Ein wichtiger Punkt ist die Rekrutierung: «Wir brauchen pro Jahr für die Truppen 18'000 neue Leute. Dies ist schon schwierig genug und das Dramatische ist, dass wir nach der RS etwa 4000 Soldaten an den Zivildienst verlieren». Zufrieden zeigt sich der Armeechef hingegen, dass bei einer Mobilmachung die Schweiz innert zehn Tagen 30'000 Soldaten zur Verfügung hat. Im Vergleich dazu: Die Nato braucht dreimal solange um die gleiche Zahl zu mobilisieren. Das zentrale Thema für Rebord ist heute die Beschaffung der neuen Militärflugzeuge. «Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Schweizervolk nicht bereit ist, auf die Luftwaffe zu verzichten und deshalb Ja zum neuen Kampfflugzeug der Schweizer Armee sagen wird.»

Abschliessend informierte Ständerat Josef Dittli, Präsident der sicherheitspolitischen Kommission, über den Alltag bei den Parlamentsarbeiten. Er schilderte die Vorgehensweise für die Erarbeitung eines neuen Gesetzes. Dabei wurde den Gästen im Saal bald klar, wie langwierig der Prozess ist, zumal sowohl der National- wie auch der Ständerat einem Gesetz zustimmen müssen, ansonsten wird es begraben.

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