notifications
Uri

Theater Uri: Heinz Keller wird ehrenvoll verabschiedet

Im Foyer und in den beiden Sälen im Theater Uri war am Samstag kulturell viel los. Die Festaktivitäten endeten erst nach Mitternacht. Der Abschied für den zurückgetretenen Theaterleiter kam auch bei den fast 1000 Besuchern gut an.
Heinz Keller hat zwar das Mikrofon in der Hand, beim Komiker-Duo Lapsus kommt er aber nicht zu Wort. (Bild: Urs Hanhart, Altdorf, 16. Februar 2019)
Laudator Pino Pilotto hielt in seiner Rede grosse Stücke auf Heinz Keller. (Bild: Urs Hanhart, Altdorf, 16. Februar 2019)
Auch «D Weschwyyber» hatten am Samstag einen grossen Auftritt. (Bild: Urs Hanhart, Altdorf, 16. Februar 2019)

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Es begann am Samstagnachmittag um 14 Uhr mit dem Komiker-Duo Lapsus im Urner Saal und endete weit nach Mitternacht mit der Urner Band Esperanto im Foyer des Theaters. Rund 50 einheimische und auswärtige Künstlerinnen und Künstler schenkten Heinz Keller, dem früheren Leiter des Theaters Uri, auf den verschiedenen Bühnen im Theater Uri ein ganz spezielles Fest.

Unter dem Titel «Ciao» wurden dem Besucher Musik aus diversen Sparten, Komik, Schnitzelbank und Tanz geboten – und das alles bei freiem Eintritt. Mit dabei waren des weiteren «D Weschwyyber», «Aus der Reihe tanzen», «Steigmeier & Zeller», «Dr Einzig & Dr Andr & Diisä», «Camerata Uri», «Gamma/Gehrig & Föllmi», «Chammerart», «Colster», «Anna Polika», «Zunderobsi» und «Rumpus».

Kellers Programm sprach Kulturinteressierte an

Pino Pilotto, der in Luzern lebende Architekt mit Urner Wurzeln, verwies in seiner Laudatio auf Hegel und Marx. Betrachte man die 19 Jahre von Heinz Kellers Schaffen, so sei seine Bewerbung für die Leitung des Theaters Uri notwendig gewesen, so Pilotto. «Gerade die mangelnde einschlägige Ausbildung war und ist aus meiner Sicht einer der Hauptgründe für Kellers Erfolg mit dem Theater Uri.»

Altdorf habe kaum eine Bourgeoisie wie Zürich oder Luzern, die sich in der Darstellung ihrer Grossartigkeit gefalle. Im Gegenteil: In Altdorf würde das eher abschreckend wirken. «Das Programm war eben nicht anmassend, sondern angemessen», bilanziert Pilotto. «Es sprach die Menschen, die an der Kultur teilhaben wollen, an.» Nicht nur die Urnerinnen und Urner; denn bald schon sei der Ruf über die Kantonsgrenzen hinaus gegangen: In Altdorf könne man jetzt im Theater Uri vieles und anderes als nur Altbekanntes sehen, hören und geniessen. «Vielfalt statt Einfalt», so Pilotto. Beispielhaft für Kellers Tätigkeit sei sein Meisterstück: die Dezembertage. Allein dafür verdiene der ehemalige Leiter viel Lob und Dank.

«Den Mutigen hilft das Glück», sagte der Architekt. Und dafür habe Heinz Keller zurecht viele Anerkennungen entgegennehmen können. Sein Verdienst sei es, dass viele Menschen im Theater Uri einer vielfältigen, differenzierten und breitgefächerten Kultur begegnet seien, die ihr Leben bereichert habe.

Beim Theaterfest war Heinz Keller nicht nur Zuschauer. Oftmals wurde er auf die Bühne gebeten. Manchmal, wie beispielsweise beim Komiker-Duo Lapsus, kam er gar nicht zu Wort. Dann wieder las jemand anderes seinen Text. Matteo Schenardi erzählte Kellers Texte zu «Carneval des animaux». Die bekannte Musik von Camille Saint-Saëns spielten Markus Wüthrich und Karl Arnold auf zwei Flügeln.

Keller liess sich am Samstag keine der Veranstaltungen entgehen. «Ich staune, was in Uri kulturell alles geboten wird», sagte er. Es sei eine schöne, runde Sache gewesen. Auch dem Publikum gefiel das Gebotene offensichtlich. Fast tausend Personen waren am Samstag ins Theater Uri gekommen und spendeten lang anhaltenden Applaus.

Kommentare (0)