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Uri

«Grosses Potenzial»: Urner Holz soll besser genutzt werden

Ein parlamentarischer Vorstoss, ein Landerwerb und Nominationen für Verwaltungsratsmandate beschäftigten den Korporationsrat.
Korporationspräsident Kurt Schuler (ohne Maske). (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 24. September 2021))

Urs Hanhart

An der Korporationsratssitzung, die am Freitag unter Maskenpflicht im Landratssaal des Rathauses in Altdorf abgehalten wurde, stand eine von Hermann Herger aus Flüelen eingereichte Motion betreffend «Errichtung eines Sägereibetriebs im Kanton Uri» im Zentrum. In seiner Begründung sagte der Motionär: «Urner Holz hat grosses Potenzial. Die Korporation Uri als grösste Waldbesitzerin ist aus eigenem Interesse in der Pflicht, Massnahmen zu ergreifen, damit das Holz aus den Korporationswäldern besser genutzt werden kann.» Holz sei ein gefragter Rohstoff, sowohl als Energieträger als auch als Baumaterial.

Die Schweizer Sägereien hätten zunehmend Mühe, der Nachfrage gerecht zu werden. «Als Holzbauer ist es mir meist gar nicht möglich, meinen Kunden einheimisches Holz anzubieten. Die wenigen noch existierenden Kleinsägereien können oftmals gar nicht die erforderten Mengen Holz verarbeiten», so Herger. «Um die einheimische Holznutzung zu fördern, braucht es im Kanton Uri einen zentralen Sägereibetrieb, der die Nachfrage nach Holz überhaupt befriedigen könnte.»

Korporation soll aktiven Part übernehmen

Um eine solche Sägerei zu errichten, benötige man eine entsprechende Landfläche im Umfang von 8000 bis 14'000 Quadratmetern an möglichst zentraler Lage irgendwo im Urner Reusstal. Aufgrund der hohen Landpreise im Gewerbegebiet könne eine solche Sägerei nur funktionieren, wenn die Korporation diese Landfläche kostenlos zur Verfügung stelle und die Sägerei später im öffentlich-rechtlichen Interesse der Korporation Uri kostendeckend betrieben werde.

Für den Motionär ist es zwingend, dass die Korporation Uri im Sinne aller Bürgergemeinden bei einem solchen Projekt einen aktiven Part übernimmt. «Ich bin überzeugt, dass mit einer Urner Sägerei die Nachhaltigkeit der Urner Korporationswälder und die ökologische Bauweise gefördert werden. Ein kostendeckender Betrieb sollte möglich sein», schloss Herger seine Ausführungen.

Zu dieser Motion gab es an der gestrigen Sitzung keine Diskussion. Das ist gemäss Verordnung auch nicht vorgesehen. Zum weiteren Vorgehen in dieser Sache sagte Präsident Kurt Schuler: «Der Engere Rat wird an einer der nächsten Sitzungen eine Stellungnahme verfassen. Danach kann der Korporationsrat darüber diskutieren, ob diese Motion für erheblich erklärt und überwiesen werden soll.»

Grünes Licht für Landkauf in Gurtnellen

Dem Engeren Rat wurden ausserdem der Auftrag und die Kompetenz erteilt, zwei Parzellen in Gurtnellen mit einer Gesamtfläche von 5,3 Hektaren, davon 3,3 Hektaren Wald, zum Preis von 60'000 Franken gegen Übernahme der Verschreibungs- und Abparzellierungskosten zu erwerben. Allfällige Grundstückgewinnsteuern gehen zu Lasten des Verkäufers. Der Erwerb erfolgt in das Verwaltungsvermögen der Korporation Uri.

Darüber hinaus gab es an der Sitzung noch drei Nominationen für Verwaltungsratsmandate. Gemäss den gültigen Wasserrechtsverleihungen hat die Korporation Uri Anspruch auf eine Vertretung im Verwaltungsrat der EWA Energie Uri AG. Seit 2014 vertritt Rolf Infanger, der per Ende Mai 2021 als Korporationspräsident zurückgetreten ist, die Korporation Uri als Mitglied des Verwaltungsrates. Als dessen Nachfolger wurde einstimmig der amtierende Korporationspräsident Kurt Schuler nominiert. Korporationsvizepräsident Wendelin Loretz aus Silenen wird neu zur Wahl als Vertreter der Korporation Uri in den Verwaltungsräten der Kraftwerk Palanggenbach AG sowie der Kraftwerk Bristen AG vorgeschlagen. Diese beiden Mandate hatte bisher ebenfalls Rolf Infanger inne.

Im Anschluss an die Sitzung begaben sich 28 der 30 versammelten Korporationsräte auf den Klausenpass, um im dortigen Restaurant gemeinsam das Mittagessen einzunehmen. Elf Ratsmitglieder mussten draussen speisen, weil sie kein Zertifikat besitzen, was allerdings dank dem schönen und warmen Frühherbstwetter kein Problem darstellte.

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