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Ein Schluck Heimat: Der Durstlöscher «Zämä» soll den Getränkemarkt erobern

Fünf Freunde stehen mit einem neuen Getränk in den Startlöchern, das kaum schweizerischer sein könnte. Mit von der Partie sind ein Obwaldner und ein Urner.
Zämä ist ein aktivierendes Erfrischungsgetränk mit natürlichen Schweizer Rohstoffen. (Bild: Tino Scherer (tsp) )
Die Zämä-Crew; von links: Säm Imholz, Phil Bucher, Tino Scherer, Leandra Portillo und Adrian Affentranger.  (Bild: Tino Scherer (tsp))

Kristina Gysi

Kristina Gysi

Den fünf Freunden blieb die Spucke weg: Innert 12 Stunden sammelten sie bis Montagmittag via Crowdfunding 20'000 Franken, Tendenz steigend. Das Headset dämpft zwar Tino Scherers Stimme, nicht aber seine Aufregung. «Das ist einfach eine wahre Freude», so der Geschäftsführer der Berg Drink GmbH.

«Wir hofften schon, dass es abgehen wird, aber damit haben wir wirklich nicht gerechnet.»

Er habe schon den ganzen Tag Hühnerhaut. Berechtigterweise. Denn er hat ein neues und offenbar vielversprechendes Produkt in petto. Einen Wachmacher und Durstlöscher für Bergtouren und Partynächte, wie die fünf Entwickler von «Zämä» das neue Schweizer Erfrischungsgetränk anpreisen. Bald soll dieses in Läden und (irgendwann) in geöffneten Bars und Clubs verkauft werden. Mit den bisherigen Einnahmen sei aber lediglich das Minimalziel für die Erstabfüllung erreicht. Die Entwickler sind um jede weitere Unterstützung froh, um das Getränk dereinst in grösseren Mengen produzieren zu können.

Eineinhalb Jahre lang haben Tino Scherer aus Lungern, Säm Imholz aus dem Schächental, Phil Bucher und Jurek Ruppen aus dem Wallis sowie Adrian Affentranger aus Sursee experimentiert, getestet und degustiert. Entstanden ist ein aktivierendes Erfrischungsgetränk, der anstelle künstlicher Aromen und Zusatzstoffe ausschliesslich natürliche Zutaten aus der Schweiz enthält.

  • Schweizer Wasser
  • Schweizer Rübenzucker
  • und drei handverlesene Kräuter aus Schweizer Anbau, die schon zu Grossmutters Zeiten als besonders vitamin- und mineralienreich galten: Tannenspitzen, Brennnesseln und Hirtentäschelkraut bringen laut Scherer den «natürlichen Boost».

Dass alle Produkte aus der Schweiz stammen sollen, war dem Team von Anfang an klar. Selbst die Flaschen und die Etiketten sind Schweizer Produkte, auch abgefüllt wird hierzulande. Wenn man Zämä trinkt, dann trinkt man also irgendwie einen Schluck Schweiz.

Dass sich Scherer die vergangenen eineinhalb Jahre intensiv mit der Kräuterkunde auseinandergesetzt hat, ist unüberhörbar. Viele Stunden haben die fünf Freunde mit ihrem «Miraculix» in der Kräuterküche zusammengesessen und jede erdenkliche Kombination verschiedener Kräuter getestet – und gelernt, dass zu viel eben nicht unbedingt gut ist. Auch Scherer wurde zum Kräuterexperten. So enthalte die Brennnessel sieben Mal mehr Vitamin C als eine Orange, das Hirtentäschelkraut sei eine uralte Heilpflanze mit reichlich Protein und Tannenspitzen gelten als Überlieferer vieler medizinischer Vitamine.

Scherer:

«Zusammen mit Wasser, Kohlensäure und nur gerade fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter ist das Getränk die optimale natürliche Erfrischung»

Zum Vergleich: 100 Milliliter Cola enthalten rund 9 Gramm Zucker.

Ein Getränk, das jeder trinken kann

Am Anfang war das Wort – zumindest war es bei Zämä so. Das Getränk ist rund um diesen beliebten Begriff der Freunde entstanden, die wirklich vieles «zämä» machen. Eben auch trinken. «Wenn eine Idee bleibt, muss man etwas daraus schaffen», ist Scherer überzeugt. Und die schönste Freude, die man anderen machen könne, sei es, Lebenszeit zu schenken. «Genau das wollen wir mit diesem Getränk vermitteln», sagt Scherer. Ein Getränk, das alle zusammen trinken können, da es vegan, glutenfrei, alkoholfrei und natürlich ist. Und ein Getränk, das niemandem etwas aufzwingt: «Deshalb der Drehverschluss. Dann muss man nicht alles auf einmal trinken.»

Junge Frau vertritt die Marke

Nebst den fünf Männern spielt auch Leandra Portillo eine wichtige Rolle beim Vertrieb des Erfrischungsgetränks. Sie ist 24 Jahre jung und bringt Zämä im Aussendienst an die Kundschaft.

Scherer dazu:

«Wir haben uns bewusst für eine junge Person entschieden. Jemand, der das Produkt authentisch und mit Elan vertreten kann.»

So wie die Karten derzeit stehen, dürfte es die Vertreterin aber nicht allzu schwer haben. Viel deutet darauf hin, dass das Getränk des Jungunternehmens ein Renner werden wird. «Wir haben eine grosse Community, die uns extrem unterstützt», freut sich Scherer. «Ich bin schon den ganzen Tag am Telefon, auch mein Whatsapp und das E-Mail laufen heiss.»

Bald sollen die Zämä-Flaschen in den Läden stehen und wenn möglich über Bartresen wandern. Kalter Kräutertee mit Kohlensäure, nur aus Schweizer Zutaten bereitet. Eine Flasche Heimat, eine Portion Swissness und etwas, das es laut Scherer noch nicht gibt.

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