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Uri

Drogendeals in Altdorf: Zürcher wandert für drei Jahre ins Gefängnis – nicht zum ersten Mal

Ein ganzes Kilogramm Kokain hat ein Mann aus Zürich einem Altdorfer verkauft. Auch den Handel mit Crystal Meth hatte er beabsichtigt.

Offenbar waren sie mit dem Schneefall im damaligen Winter noch nicht ganz zufrieden – und sorgten kurzerhand selber für etwas Nachschub an «Schnee». Konkret war es ein ganzes Kilogramm Kokain, das ein Mann aus Zürich im Januar 2019 an einen Bekannten in Altdorf übergab. Zuvor hatte es der Zürcher zusammen mit einem anderen Kollegen in Luzern abgeholt. Dem Lieferanten übergab er dafür 50'000 Franken in bar, als er in dessen Mercedes sass und das Drogenpulver entgegennahm, welches laut Anklageschrift einen Reinheitsgrad von 94 Prozent aufwies. Der Altdorfer überreichte ihm davor 55'000 Franken – inklusive 5000 Franken für seine «Dienste».

Einige Tage später flog die Sache jedoch auf. Der Altdorfer Abnehmer wurde verhaftet, aus Gründen, die in der Anklageschrift nicht näher beschrieben werden. Bei der anschliessenden Hausdurchsuchung fanden die Beamten das Kokain – welches der Altdorfer mittlerweile bereits zu strecken begonnen hatte. Gleichentags wurde auch der Zürcher festgenommen.

Kokain hinter der Lampenabdeckung des Mercedes

Am Dienstag musste der heute 43-jährige Schweizer mit tätowiertem Nacken nun vor dem Urner Landgericht erscheinen. Im abgekürzten Verfahren entschieden die fünf Landrichterinnen und -richter, ob das Strafmass, auf welches sich die Staatsanwaltschaft und der Beschuldigte verständigt hatten, angemessen sei. Der in Jeans und schwarzem Kapuzenpullover gekleidete Zürcher zeigte sich in der kurzen Befragung durch den Landgerichtspräsidenten vollkommen geständig und akzeptierte seine Strafe, welche nicht nur für den Verkauf des Kilos Kokain verhängt wurde.

Auch in die Gegenrichtung wurden gemäss Anklageschrift nämlich illegale Substanzen gehandelt. Der in Altdorf wohnhafte Mann verkaufte dem Zürcher bereits im vorangehenden Herbst 50 Gramm Kokain für rund 2500 Franken. Der Zürcher verkaufte den Grossteil davon in kleineren Portionen, gestreckt mit Koffein, zum doppelten Preis weiter. Einen Rest behielt er für seinen Eigenbedarf bei sich. Versteckt hatte er diesen in seinem S-Klasse-Mercedes hinter der Lampenabdeckung des Kofferraums. Dort fanden es Zürcher Polizisten, als sie das Fahrzeug nach seiner Festnahme sicherstellten.

Bereits zum fünften Mal verurteilt

Schuldig gemacht hat sich der Mann überdies, weil er Abklärungen traf, wie er sich die Droge Crystal Meth beschaffen könnte. Einen Bekannten habe er mehrmals darum gebeten, einen Lieferanten aufzutreiben – was aber letztlich nicht gelang. Dennoch ist dadurch ein entsprechender Straftatbestand des Betäubungsmittelgesetzes erfüllt.

Insgesamt erhält der Mann nun eine Freiheitsstrafe von unbedingten 36 Monaten. Hinzu kommen eine Busse von 300 Franken sowie Verfahrenskosten in der Höhe von rund 35'000 Franken, die der Verurteilte zu berappen hat. Die Höhe der Strafe hängt auch damit zusammen, dass der Mann bereits zum fünften Mal wegen Drogendelikten verurteilt wird. Seine jüngste Tat beging er zudem, während er seine letzte Strafe noch verbüsste. Um zur Arbeit zu fahren, durfte er die Haftanstalt zuletzt jeweils verlassen. Nun sitzt er wieder im geschlossenen Vollzug in einem Zürcher Gefängnis.

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