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Uri

Digitalisierung hält auch in der Stiftung Phönix Uri Einzug

Die Stiftung Phönix Uri konnte 2018 erneut ein positives Ergebnis erzielen. Im Zentrum des Geschäftsberichtes standen aber zwei Innovationen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: elektronische Patientendossiers und sogenannte «Peers».
Klienten der Stiftung Phönix werden rund um die Uhr betreut. (Bild: PD)

Christian Tschümperlin

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen benötigen nach der Diagnose eine intensive Betreuung. Darum kümmert sich die Stiftung Phönix Uri. Sie betreibt ein Wohnheim in Altdorf, das der sozialen Eingliederung in die Gesellschaft dient. Es wird eine 24-Stunden-Betreuung angeboten.

Die Stiftung konnte das Jahr 2018 erneut mit einem positiven Ergebnis abschliessen. Bei einem Umsatz von 1,5 Millionen Franken resultierte ein Gewinn von 62'000 Franken. Dies sei der Ausgabendisziplin und den treuen Spendern zu verdanken, heisst es im Geschäftsbericht. Im Rückblick ist das Jahr in vergleichsweise ruhigen Bahnen verlaufen, wie Urs Wegmüller-Gerig, Präsident des Stiftungsrates, schreibt. Allerdings: «Für die von unseren Mitarbeitenden begleitenden Menschen gibt es keine normalen Jahre.»

Die digitale Transformation hält Einzug

Im Zentrum des vergangenen Jahres stand die Umstellung der Klienten-Dokumentationen von Papier auf Digital. Das Personal erhielt eine intensive Schulung auf dem neuen System «easyDOK». Auch hielten modernisierten Arbeitsinstrumente wie Server oder Tablet Einzug in den Berufsalltag. Damit werden sämtliche Informationen wie Ein- oder Austritte, Arztberichte oder Medikamentenverordnungen von nun an digital verwaltet. Das im April 2017 in Kraft getretene Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier verpflichtet die Pflegeinstitutionen, ihren Bewohnern künftig ein elektronisches Patientendossier (EPD) anzubieten. Für die Stiftung Phönix Uri ist die Einführung von «easyDOK» ein erster Schritt zu «eHealth», einem nationalen Projekt zur Vernetzung von Patient, Hausarzt und Pflegeinstitution.

Das digitale System soll für die Betreuungspersonen im Arbeitsalltag eine Erleichterung sein, wichtig ist aber, dass der Mensch nicht aus den Augen verloren geht. So hält der Geschäftsbericht fest: «Die zu betreuenden Menschen bleiben jedoch analog und benötigen Empathie und pragmatische Antworten auf ihre Fragen im Alltag.»

Eigene Erfahrungen können anderen helfen

Nebst der Digitalisierung beschäftigte die Stiftung noch eine zweite Neuerung: Erstmals setzt sie bei der Betreuung auf einen «Peer», was aus dem Englischen übersetzt so viel wie «Kollege» bedeutet. Peers kennen psychische Erschütterungen aus eigener Erfahrung und haben einen guten Umgang damit gefunden. Dieses Erfahrungswissen will die Stiftung nun zur Unterstützung von Betroffenen einsetzen. Der Vorteil eines Peers ist, dass er selber betroffen ist, und dadurch, gerade bei schwierigen Fällen, ergänzend zur Betreuungsperson eingesetzt werden kann. Denn Aufgabe einer Betreuungsperson ist es, die Klienten zu befähigen und zu motivieren, den Alltag selbstständig bewältigen zu können. Ein Peer hingegen berichtet im Gespräch davon, was ihm persönlich weitergeholfen hat.

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