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Uri

Die Urner Geschwister Gehrig spielen die erste CD im Duo ein

Fränggi und Maria Gehrig haben gemeinsam das Album «riif» aufgenommen. Obwohl sie schon als Kinder miteinander spielten, haben sie bisher gar nicht so oft im Duo mit Geige und Handorgel musiziert.
Fränggi und Maria Gehrig haben ihre Musik im Duo auf CD festgehalten. (Bild: F. X. Brun)

Markus Zwyssig

Mit Kinderliedern hat alles angefangen. Dann folgten die urchigen und lüpfigen Kompositionen von Otto Truttmann aus Seelisberg dazu. Maria und Fränggi Gehrig aus Andermatt spielten schon als Kinder zusammen in der Familienkapelle «Hüüsmüüsig Gehrig». Im Laufe ihrer musikalischen Ausbildung kam immer Neues dazu. Ihre Musik wurde ausgefeilter und auch experimenteller.

Doch eines muss geklärt sein: Den Begriff «Neue Volksmusik» hat Fränggi Gehrig nicht gerne. «Es ist nicht neu, was wir machen. Viel eher ist es eine Weiterentwicklung», sagt der 33-jährige Musiker. Zur Volksmusik kommen bei den beiden Einflüsse von Klassik und Jazz dazu. Ganz viele Sachen, die rund herum laufen und vor allem, was sie zu hören bekommen, beeinflusst ihre Musik ebenfalls. «Früher war es viel aufwendiger, sich über andere Musikstile zu informieren», sagt Fränggi Gehrig. «Dazu musste man damals in einen Plattenladen oder an ein Konzert.» Heute sei es viel einfacher, das meiste sei im Internet für alle frei zugänglich. Für Maria Gehrig bringt das Vor- und Nachteile. Manchmal findet sie, die Auswahl an Musik werde fast zu gross. «Es ist heute schwieriger geworden, seinem eigenen Stil treu zu bleiben.» Denn für sie ist klar: «Es muss nicht immer etwas Neues sein. Auch das Traditionelle gefällt mir sehr gut.»

Unter Geschwistern gehört auch Streiten ab und zu dazu

Beim Musikmachen ist es nicht immer einfach, wenn man sich als Geschwister sehr gut kennt. «Man nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt vielleicht auch einmal etwas, was man sonst nicht sagen würde», gibt sich die 30-jährige Maria Gehrig überzeugt. Aber alles in allem würde es mehr Vorteile haben, wenn man sich gut kenne und genau wisse, was das Geschwister nun denke. Maria Gehrig ergänzt:

«Früher haben wir uns öfter gestritten als heute.»

Und für Fränggi Gehrig ist klar: «Wir sprechen dieselbe Sprache.» Beide haben sie auch eine ähnliche Ausbildung in der Musikhochschule Luzern durchlaufen. «Unser Rucksack ist mit ähnlichen Sachen gefüllt.» Trotzdem haben sie zu zweit im Duo aber gar nicht so viel gespielt. Das Zusammenspiel von Geige und Handorgel im Duo ist für die Schweiz wohl eher aussergewöhnlich. «In Skandinavien und Österreich gibt es das aber ab und zu», sagt Maria Gehrig. Die CD bezeichnen sie als eine Momentaufnahme. Neben den Eigenkompositionen von Fränggi und Maria Gehrig sind auf der CD je ein Stück aus Finnland und Norwegen zu finden.

Entstanden ist die Idee, im Duo zu spielen, bei den Vorbereitungen zum Masterkonzert als Abschluss ihres Hochschulstudiums, das sie 2016 zu zweit eingeübt haben. Fränggi Gehrigs Diplomkonzert respektive Maria Gehrigs Master-Rezital fand im Theater Uri statt. Im kleinen Rahmen sind sie immer wieder mal für private Anlässe wie Hochzeiten und Geburtstage gemeinsam aufgetreten. «Die Zeit war reif, all das einmal festzuhalten», sagt Fränggi Gehrig. Aufgenommen wurde die CD im AlpeNordstudio von Markus Flückiger.

Im Duo spielen die Geschwister Gehrig ein Repertoire, das sich eher für den konzertanten Rahmen eignet. Für Fränggi Gehrig ist die Musik mit Geige und Handorgel denn auch «herunter gebrochen auf ein Minimum an Instrumenten. Alles ist recht transparent.» Man sei dadurch aber auch relativ exponiert, so Maria Gehrig. «Das Klangbild ist durchsichtig.» Es sei musikalisch anspruchsvoll und herausfordernd. «Es ist alles da, wenn wir im Duo spielen: die Melodie, die Harmonie, die Bässe.»

Die beiden wollen die Duo-Formation denn auch weiterverfolgen und hoffen, bei Festivals und auf Kleinkunstbühnen auftreten zu können. Ihre CD ist das passende Werbemittel dazu. Jedenfalls sind die beiden überzeugt: «Die Basis für neue Stücke ist gelegt.»

Maria und Fränggi Gehrig stellen ihr Album «riif» am 21. Juni um 20 Uhr in der Aula Hagen in Altdorf vor. Der Eintritt ist frei, es wird eine Kollekte aufgenommen.

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