notifications
Uri

Deutliches Ja: Urnerinnen und Urner stehen hinter der neuen SBU-Wäscherei

Mit 80,73 Prozent befürworten die Stimmbürger den 2,1-Millionen-Kredit für die neue SBU-Wäscherei. Regierungsrat Christian Arnold und die SBU-Verantwortlichen freuen sich. Ihr Ziel steht fest: Innert sechs Jahren soll die Wäscherei selbsttragend sein.
Für die geplante Grosswäscherei wird diese bestehende Halle der Zgraggen Agro GmbH ausgebaut. (Bild: Anian Heierli (Schattdorf, 31. Mai 2021))
Gesundheitsdirektor Christian Arnold freut sich über das sehr deutliche Ja zum SBU-Kredit. (Bild: PD)

Anian Heierli

Anian Heierli

Auf den letzten Kilometern wurde die Vorlage heftig kritisiert. Die IG «so-nicht!» weibelte gegen den Kreditbeschluss von 2,1 Millionen Franken für den Neubau einer Wäscherei der Stiftung Behindertenbetriebe (SBU) (wir berichteten). Zu teuer, zu unsicher, zu undurchsichtig, lautete das Argument. Doch die Gegner vermochten die Urner Stimmbevölkerung nicht zu überzeugen.

Im Gegenteil: Das Resultat spricht für sich. 80,73 Prozent stehen hinter der Anschubfinanzierung – mit 12'930 Ja- zu 3087 Nein-Stimmen. Die Stimmbeteiligung ist mit 61,57 Prozent hoch. Am deutlichsten fällt die Zustimmung in Realp aus (88,57 Prozent Ja-Stimmen), gefolgt von Andermatt (88,33 Prozent) und Altdorf (83,31). Letztlich sprach sich keine einzige Urner Gemeinde gegen das Kreditbegehren aus.

Christian Arnold: «Vorlage wurde seriös bearbeitet»

Der zuständige Gesundheitsdirektor Christian Arnold ist mit dem Resultat sehr zufrieden: «Ich bin froh. Auch über die hohe Annahme. Diese zeigt, dass die Vorlage seriös bearbeitet wurde.» Er betont: «Es ist auch ein Vertrauensbeweis gegenüber der SBU. Mit dem Neubau der Wäscherei werden Arbeitsplätze geschaffen für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.»

Arnold geht davon aus, dass die neue Wäscherei mittelfristig selbsttragend wird: «Bei der bestehenden, alten Wäscherei der SBU müssen zurzeit Anfragen für Aufträge aus Kapazitätsgründen abgesagt werden», so der Gesundheitsdirektor. Sorgen, dass die Vorlage durchfällt, habe er sich nicht gemacht. Dennoch überrasche ihn das derart positive Resultat. «Im Vorfeld wurden diverse Varianten abgeklärt. Letztlich entschied man sich für die Mietlösung. Diese ist nicht endgültig. Man hält sich so Optionen offen. Etwa einen Neubau, wenn das Geschäft sehr gut läuft.» Abschliessend lasse sich sagen, dass die neue Wäscherei eine Win-win-Situation für den Kanton und die SBU sei.

Tatsächlich besteht bei der SBU im Bereich Wäscherei schon heute eine erhöhte Nachfrage von Pflegeheimen, Gastronomie, Industrie und Gewerbebetrieben. Und mit der geplanten Übernahme der Wäsche des Kantonsspitals Uri (KSU) wird die heutige Menge an Wäsche vervielfacht. Zumindest auf dem Papier ist damit das Potenzial für die Vergrösserung gegeben. Dazu braucht es die Anschubfinanzierung des Kantons von 2,1 Millionen Franken mit abgestuften Tranchen über sechs Jahre verteilt, die nun gutgeheissen wurde.

4,5 Millionen kostet das Gesamtprojekt

Als Standort für die neue Wäscherei vorgesehen ist eine Halle der Zgraggen Agro GmbH an der Umfahrungsstrasse in Schattdorf. Das Investitionsvolumen für das Projekt beträgt rund 4,5 Millionen Franken. Das Geld der Anschubfinanzierung von 2,1 Millionen Franken wird für die Jahre 2024 bis 2029 benötigt.

Im Vorfeld der Abstimmung hielt sich die SBU bewusst zurück. Laut einer Mitteilung wollte man sich in der Schlussphase der Meinungsbildung nicht öffentlich äussern. Doch nun zeigt sich die Stiftung erfreut. Leo Brücker, Präsident des Stiftungsrats, schreibt in einer Mitteilung:

«Wir sind der Bevölkerung äusserst dankbar, dass sie trotz der irritierenden Informationen ein deutliches Ja in die Urne gelegt hat.»

Damit spielt er auf den Abstimmungskampf der IG «so-nicht!» an. Die SBU wolle nun mit «grossem Elan» dieses Projekt gemeinsam mit dem Kantonsspital Uri und der Zgraggen Agro GmbH weiterführen.

Brücker schreibt dazu: «Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass wir schon nach wenigen Betriebsjahren beweisen können, dass Sie, liebe Urnerinnen und Urner, Ja zu einem ökologisch, ökonomisch und sozial überzeugenden Projekt gesagt haben.» Das Ziel steht fest: Der Businessplan rechnet sich dank der Anschubfinanzierung nach sechs Betriebsjahren bereits positiv bei einer Wäschemenge von 400 Tonnen jährlich.

Kommentare (0)