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Uri

Der Kassier des Historischen Vereins Uri erhält eine seltene Ehrenmitgliedschaft

Der Historische Verein Uri will künftig gezielt Forschungslücken in der Urner Geschichte schliessen. In diesem Zusammenhang soll das Kapitel der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen aufgearbeitet werden.
Präsident Mathias Halter (links) gratuliert dem abtretenden Kassier Peppi Baumann zur Ehrenmitgliedschaft. (Bild: PD)

(pd/ml) Am Freitagabend, 14. Juni, hielt der Historische Verein Uri im Historischen Museum Uri seine Jahresversammlung ab. Präsident Matthias Halter konnte rund 40 Personen begrüssen. In seinem Jahresbericht blickte er auf die Höhepunkte im vergangenen Jahr zurück. Dazu gehörte die Burgenfahrt nach Nidau und Biel im August sowie die Herausgabe des Historischen Neujahrsblattes im Juni des letzten Jahres. Die Broschüre befasste sich mit der Geschichte des Rindviehs in Uri, der Gruonwald-Korporation sowie mit Klosterarbeiten.

Per Anfang 2018 konnte der Verein die Leistungsvereinbarung mit dem Kanton für den Betrieb und Unterhalt des Historischen Museums verlängern. «Ohne den kantonalen Sockelbeitrag wäre unser Verein nicht in der Lage, diese Herkulesaufgabe zu bewältigen», sagte Halter. Er sei deshalb dankbar, dass der Kanton sicher bis 2022 weiterhin eng mit dem Verein zusammenarbeiten wird.

Im vergangenen Jahr zeigte das Museum wiederum zwei Sonderausstellungen: im Sommerhalbjahr die Ausstellung «Die Geschichte der Wandervögel in Uri» und von November bis Januar «Rollende Kinderträume unter dem Weihnachtsbaum».

Neu übernimmt Heidi Gisler die Kasse

Aktuell arbeitet der Vorstand an einer Neukonzeptionierung des Historischen Neujahrsblattes. Dieses soll neben den ordentlichen Beiträgen künftig gezielt auch Forschungslücken in der Urner Geschichte schliessen. Dazu peilt der Vorstand die Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungsprojekten an. 2019 will er die dazu nötigen Grundlagen schaffen und die Finanzierung künftiger Forschungsschwerpunkte sichern. Die Umsetzung eines ersten Forschungsthemas soll im Herbst 2019 beginnen und 2022 abgeschlossen sein. Vorgesehen ist die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in Uri.

Im Zentrum der Jahresversammlung standen Wahlen. Kassier Peppi Baumann legte sein Amt nach 29 Jahren nieder. Präsident Matthias Halter dankte ihm für die stets top korrekte und gewissenhafte Arbeit. Für sein jahrelanges Engagement erhielt Peppi Baumann die Ehrenmitgliedschaft, die der Verein nur selten vergibt. Als Baumanns Nachfolgerin wurde Heidi Gisler bestimmt.

Die folgenden übrigen Vorstandsmitglieder wurden für eine weitere Amtszeit von zwei Jahren wiedergewählt: Präsident Matthias Halter, Vizepräsident Romed Aschwanden, Konservator Rolf Gisler-Jauch, Burgherr Walter Bär-Vetsch, Aktuar Elias Bricker, Ulrich Köchli (Organisator Burgenfahrt), Carla Arnold (Ressort Mitglieder/Tauschschriften) und Museumspädagoge Stefan Gisler. Wiedergewählt wurden auch die beiden Revisoren Leo Brücker und Josef Gisler.

Sommerausstellung ist noch bis Oktober zu sehen

Vorstandsmitglied Ulrich Köchli orientierte die Anwesenden über den diesjährigen Vereinsausflug (Burgenfahrt), der am 24. August stattfinden wird. Die Reise führt die Geschichtsinteressierten in den Kanton Glarus. Dort werden sie unter anderem das Anna-Göldi-Museum besuchen. Interessierte können sich nach wie vor anmelden. Es gibt noch einige freie Plätze.

Der Präsident wies zudem bereits auf die bevorstehende Weihnachtsausstellung im Historischen Museum hin, die am 3. Dezember Vernissage feiern und hauptsächlich Papierkrippen zeigen wird. Die aktuelle Sommerausstellung «Holz und Eisen» wird noch bis am 30. Juni und dann wieder nach der Sommerpause vom 17. August bis am 13. Oktober zu sehen sein (jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr).

Landratsvizepräsident Pascal Blöchlinger überbrachte dem Historischen Verein die besten Grüsse des Landrats, Bernhard Schuler jene des Gemeinderats Altdorf und Ralph Aschwanden jene der Regierung und der kantonalen Verwaltung. Im Anschluss an die Jahresversammlung hielt Maurus Stöckli, Geschäftsführer der Uri Tourismus AG, ein Referat über das touristische Potenzial der Region Urnersee.

Der Urnersee im Zentrum

Danach fand die Vernissage des Historischen Neujahrsblattes statt. Das erscheint seit 1895 in der Regel jährlich. Im Zentrum der aktuellen Broschüre steht der Urnersee. Der Urner Historiker Pascal Stadler schrieb dazu einen Artikel über die Verkehrsinfrastruktur am Urnersee. Gudrun Püschel von der Friedrich-Alexander-Universität bei Nürnberg steuerte einen Artikel über Goethe und die Tellskapelle bei. Der Archäologe Christian Auf der Maur und die Bauforscherin Ulrike Gollnik geben in ihren Texten Einblick in ihre Tätigkeiten rund um den Abbruch des ehemaligen Hotels Weisses Kreuz in Flüelen und den anschliessenden archäologischen Grabungen.

Das Historische Neujahrsblatt kann via www.hvu.ch sowie bei der Gisler 1843 AG (Gisler Druck) bestellt werden.

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