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Uri

«Coronamassnahmen sind zu lau - echte Verschärfungen sehen anders aus»

Die Urner Regierung beschliesst aufgrund der hohen Fallzahlen in Uri verschärfte Massnahmen: Andermatt muss die Skisaison beenden, an Schulen wird mehr getestet und das Contact-Tracing wird aufgestockt.
Die Urner Regierung greift mit verschärften Massnahmen durch: Gesundheitsdirektor Christian Arnold (rechts) und Landammann Urban Camenzind (Anian Heierli / Urner Zeitung)

Anian Heierli

200 Neuansteckungen in einer Woche und maximal sechs mögliche Beatmungsplätze auf der Intensivstation des Kantonsspitals. Schleichend mutierte Uri zum besorgniserregenden Coronahotspot der Schweiz. Die Lage ist ernst, es geht um Menschenleben.

Auf den ersten Blick hat das auch der Urner Regierungsrat verstanden: Während die ganze Nation über weitere Lockerungen diskutiert, verschärft Uri die Massnahmen. Wöchentliche Tests an Oberstufen sind nun Pflicht, das Contact-Tracing wird verstärkt und die Skisaison am Gemsstock in Andermatt ist ab sofort beendet.

Doch reicht das? Am Gemsstock wäre die Seilbahn ohnehin nur noch an zwei Wochenenden gelaufen. Viele Urner Oberstufenschüler lassen sich heute schon regelmässig testen und das Contact-Tracing wird vom Bund vorgeschrieben. So müssen Infizierte schweizweit ihre Kontakte der letzten 48 Stunden angeben. Im Kanton Uri sind es neu 72 Stunden.

Auf den zweiten Blick wird also klar: Diese Massnahmen sind zu lau. Sie dienen wohl eher dazu, der Bevölkerung den Ernst der Lage nochmals vor Augen zu führen und an die Selbstdisziplin zu appellieren. Bleibt zu hoffen, dass der momentane Anstieg so gestoppt wird. Denn ein Grossteil der Ansteckungen im Kanton Uri erfolgt heute an Schulen und innerhalb der Familie. Vor diesem Hintergrund wären stärkere Beschränkungen der Kontakte im Privaten und im Freien oder gar ein vorübergehendes Homeschooling zielführender.

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