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Uri

Biel-Bahn in Bürglen soll saniert werden

Der Gemeinderat beantragt einen Kredit von 750 000 Franken. So soll die Erschliessung sichergestellt werden.
Die Bahn ins Skigebiet Biel-Kinzig ist eine wichtige Erschliessung. (Bild: Biel-Kinzig AG / Urner Zeitung)

(pd/zf) Die Luftseilbahn Brügg-Riedlig-Biel muss saniert werden. Der Gemeinderat Bürglen beantragt deshalb einen Kredit von 750'000 Franken für die technische Sanierung der Luftseilbahn Brügg-Riedlig-Biel sowie Ersatzanschaffungen der Biel-Kinzig AG. Die Bürgler Stimmen darüber am 19. April ab. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,6 Millionen Franken. Davon beteiligt sich der Kanton mit einem zinslosen Darlehen von 1 Mio. Franken und mit einem A-fonds-perdu-Beitrag von 300'000 Franken. Bei der Korporation sind 200'000 Franken beantragt, bei Stiftungen 200'000 Franken. Die Biel Kinzig AG wird 150'000 Franken beisteuern.

Seit 1990 keine Neuerungen mehr

Die Luftseilbahn gehört der Biel-Kinzig AG, welche das Nachfolgeunternehmen der Biel-Kinzig Sportbahnen AG nach deren Konkurs war. Die Luftseilbahn Brügg-Riedlig-Biel erschliesst einerseits den Riedligflügel und andererseits das Naherholungs- und Wohngebiet Biel für Touristen, Anwohner, Gastrobetriebe und Landwirtschaft. Die Luftseilbahn wurde im Jahr 1951 als Pendelbahn mit zwei Sektionen und mit Vierer-Kabinen als Genossenschafts-Bahn erstellt. 1975 wurde die Seilbahn saniert und auf Achter-Kabinen erweitert, auch wurde die Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Ein weiterer Ausbau erfolgte 1990, danach wurden keine weiteren Erneuerungen durchgeführt – abgesehen von den Unterhaltsarbeiten für einen jederzeit sicheren Betrieb.

«In den letzten Jahren häuften sich die Betriebsunterbrüche infolge Abnützung und Überalterung der technischen Infrastruktur», schreibt der Gemeinderat in der Abstimmungsbotschaft. Die Unterhaltskosten würden stetig steigen und für verschiedene Komponenten der Anlage gebe es keine Ersatzteile mehr.

In zehn Projekte unterteilt

Der Verwaltungsrat der Biel-Kinzig AG hat im Februar 2018 eine Kommission gegründet, die den Sanierungsbedarf aller Anlagen der Biel-Kinzig AG abklärte. Die Kommission ist zum Schluss gekommen, dass eine umfassende Sanierung der technischen Anlagen der Luftseilbahn auch im Hinblick auf die Konzession der Bahn und die Sicherstellung der Erschliessung in naher Zukunft unumgänglich ist.

Zusammen mit Experten haben der Verwaltungsrat und die Kommission die Sanierung in zehn Teilprojekte unterteilt. «Dies ermöglicht einerseits Neuanschaffungen und andererseits aber auch, dass notwendige Anpassungen gemacht werden können.» Das gesamte Sanierungsprojekt soll acht Wochen dauern und ist auf Frühjahr 2021 terminiert.

Seile, Umlenkungen und Antrieb werden ersetzt

Unter anderm müssen die Tragseile der ersten Sektion verschoben werden. Jene der zweiten Sektion sind zu kurz und müssen ersetzt werden. Die acht alten Speichenräder für die Seilumlenkungen sollen ersetzt, die vier Jüngeren revidiert werden. Die vier Achter-Kabinen, die mittlerweile 45 Jahre im Einsatz sind, werden erneuert und mit einer Lastmessung und Türverriegelung ausgerüstet, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Die vier Kabinengehänge werden geprüft, revidiert und auf den neusten Stand gebracht. Auch die vier Rollenfahrwerke werden geprüft, revidiert und wenn nötig erneuert.

Im Bereich Steuerung und Überwachung werden die im Jahr 1990 eingebauten Anlagen für beide Sektionen komplett neu aufgebaut und den neusten Auflagen angepasst. Die 45 Jahre alten Antriebseinheiten sollen ersetzt werden. Auch werden die zwei Notantriebe durch ein neues System ausgewechselt. Bei den Stationen werden die Einlenkholmen, Puffer und Aufhängungen geprüft und erneuert. Auflagen der Feuerpolizei müssen dort erfüllt werden.

Eine neue Pistenmaschine

Bei den Stützen werden nebst den Sicherheitsvorkehrungen für Unterhaltsarbeiten auch die Stützen und Fundamente geprüft und angepasst. Bei der Ausstiegsstütze Planzern wird die Ausstiegsmöglichkeit zurückgebaut, um mehr Platz für die Pendelbewegung der Kabinen zu schaffen. Beim Teilprojekt Montage/Demontage sind alle Abbruch- und Aufbauaufwendungen im Stahl-, Elektro-, Mechanik- und Brandschutzbereich zusammengefasst. Beim Teilprojekt Winterinfrastruktur sind der Ersatz der Pistenmaschine und die Sanierung der Infrastruktur Liftanlagen enthalten.

«Es geht bei dieser Investition darum, den Erhalt der Luftseilbahn Brügg-Riedlig-Biel und die Erschliessung des Wohn- und Naherholungsgebiets Riedlig-Biel-Kinzig in Zukunft sicherzustellen», ist der Gemeinderat überzeugt. Die Verantwortlichen würden sehr sparsam mit den Mitteln umgehen. «Um die Erschliessungsfunktion wahrnehmen zu können, ist man aber bei den Erneuerungen auf die Hilfe der öffentlichen Hand und von gemeinnützigen Stiftungen angewiesen.»

Hinweis: Die Stimmurne im Gemeindehaus Bürglen ist am Sonntag, 19. April, von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Aufgrund der ausserordentlichen Lage bittet die Gemeinde Bürglen darum, nach Möglichkeit brieflich abzustimmen.

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