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Uri

Andi Imhof feiert Premiere und nimmt Revanche

Der 33-jährige Turnerschwinger Andi Imhof gewann den 37. Urnerboden-Schwinget auf souveräne Art und Weise gegen seinen Klubkollegen Matthias Herger. Damit kam er zum ersten Sieg bei seinem Heimfest.
Andi Imhof gewann erstmals sein «Heimfest» auf dem Urnerboden und durfte als Preis Rind Niki in Empfang nehmen. (Bild: Paul Gwerder, Urnerboden, 12. August 2018)

Paul Gwerder

120 Schwinger, darunter 44 «Kranzer» und mit Andi Imhof auch ein «Eidgenosse», traten gestern zum 37. Urnerboden-Schwinget an. Mit dabei waren neben den Urnern auch Schwinger vom Schwyzer Verband, sowie einige Gäste aus der Nordost- und der Nordwestschweiz. Bei wunderschönem Wetter kämpften sie auf drei Sägemehlringen unter den mächtigen Jegerstöck vor rund 900 gut gelaunten Zuschauern um den Siegerpreis, das Rind Niki. Das Alphornduo Chalchschijen umrahmte das Bergfest zusammen mit den Fahnenschwingern.

Als versierter Speaker war Beat Tschümperlin, der Moderator des Älplerwunschkonzerts, im Einsatz. «Bei dieser fantastischen Kulisse an einem Schwingfest im Einsatz zu stehen ist für mich das Tüpfchen auf dem i», sagte der Küssnachter, der regelmässig auf dem Stoos hinter dem Mikrofon sitzt und 2019 am Eidgenössischen in Zug ebenfalls als Speaker im Einsatz stehen wird.

100 Helfer sorgen für ein perfektes Fest

Toni Arnold amtierte zum zweiten Mal als OK-Präsident und durfte auf rund 100 Helfer zählen, die ihn tatkräftig unterstützten und für einen reibungslosen Ablauf des Festes sorgen. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Festverlauf und auch damit, dass in diesem Jahr viel mehr Schwinger im Einsatz standen als in früheren Jahren.» Als einzigen Wermutstropfen bezeichnete er die Tatsache, dass ein paar Topschwinger aus den umliegenden Kantonen fehlten.»

Nach 2014 und 2016 wurde am vergangenen Samstag zum dritten Mal ein Jungschwinget ausgetragen. Somit konnte die Infrastruktur an zwei Tagen genutzt werden. 225 Jungschwinger nahmen die Startgelegenheit wahr, und viele Gäste kamen, um dem vielversprechenden Nachwuchs zuzuschauen.

Als Platzarzt war der ISV-Verbandsarzt und frühere Arzt der Rega-Basis Erstfeld, Didi Schmidle, auf dem Urnerboden im Einsatz, unterstützt von einigen Samaritern. «Als die Anfrage von Richi Imholz kam, musste ich keinen Moment zögern, denn für Uri bin ich immer da. Es ist auch am heutigen Tag für mich wunderbar hier, und die spezielle Atmosphäre, bei der jeder jeden kennt, ist einfach einmalig», so Schmidle.

Kostbarer Gabentempel mit Rind als Siegerpreis

Gabenchef Martin Huser aus Unterschächen hatte einen imposanten und reichhaltigen Gabentempel zusammengestellt. Als Siegerpreis lockte das vom jungen «Gasthof»-Wirtepaar Rahel und Martin Arnold, Bürglen, gespendete Rind Niki. Weitere kostbare Preise waren zwei Bikes, einige paar Ski und zahlreiche grosse «Tryychlä». «Die Sponsoren und Gabenspender waren sehr grosszügig, so war es für mich ‹eifach cheibä scheen›, dieses Amt auszuüben, auch wenn der Aufwand zeitlich nicht unterschätzt werden darf», betonte Martin Huser.

Top-Favorit Andi Imhof vom Schwingklub Bürglen führte die Rangliste in der Mittagspause erwartungsgemäss an. Im dritten Gang griff er mit dem Schattdorfer Roger Baumann zusammen, der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls zwei Siege auf dem Notenblatt hatte. Der Turnerschwinger aus Attinghausen konnte Baumann nach zäher Gegenwehr bezwingen und vorentscheidend distanzieren. Trotzdem konnte Baumann mit dem Fest zufrieden sein, denn er klassierte sich schlussendlich hinter Imhof auf dem 2. Platz.

Mit fünf Siegen in Serie qualifizierte sich Imhof verdientermassen für den Schlussgang. Als Gegner stand ihm sein zehn Jahre jüngerer Klubkollege Matthias Herger gegenüber, der zwar im zweiten Gang gegen Michael Gassmann den Kürzeren gezogen hatte. Herger hatte Imhof am Vortag am Aargauer Nationalturntag in Beinwil im Schlussgang erstmals bezwingen und das Fest mit 2 Zehntelpunkten Vorsprung auf seinen Klubkollegen gewinnen können. Auf dem Urnerboden revanchierte sich Imhof mit einem Sieg mittels seines berüchtigten Gammens. Nach achteinhalb Minuten konnte er die starke Gegenwehr von Herger brechen. Grosses Gelächter gab es nach der Hälfte des entscheidenden Ganges, denn nach einem blitzartigen Zug von Matthias Herger riss der Gurt von Imhofs Schwingerhosen.

Schwächeres Notenblatt sprach gegen Arnold

Fast wäre dem nur 75 Kilogramm leichten Severin Arnold das Kunststück geglückt, in den Schlussgang vorzustossen, denn er hatte ebenso viele Punkte auf dem Konto wie Herger, aber das schwächere Notenblatt. «Ich bin zufrieden, dass ich nicht für den Schlussgang berücksichtigt worden bin, denn so habe ich im letzten Gang noch eine Chance – gegen Imhof wäre die aber gleich null gewesen», bilanzierte Arnold nach dem fünften Gang.

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